Die My Love
Inhalt
Gemeinsam mit ihrem frisch geborenen Sohn zieht Grace mit ihrem Mann aufs Land und beginnt einen neuen Lebensabschnitt. Schnell verfällt sie jedoch der Einsamkeit, wird geplagt von mangelnder Befriedigung und beginnt unter einer Schreibblockkade zu leiden…
Fazit
Noch kann ich gar nicht so recht beschreiben, was vor Kurzem für zwei Stunden über den Bildschirm flackerte. “Die My Love” war ein interessantes Portrait einer jungen Familie in einer ungewohnten und noch zu erforschenden Situation, aber auch ein grandioses Beispiel für herrausragendes Schauspiel.
Während sich Robert Pattinson fast schon wie gewohnt leicht müde und heruntegekommen gab, spiele Jennifer Lawrence mal wieder auf Oscar-Niveau. Erneut bewieß sie Mut zur Hässlichkeit, aber auch zur reizvollen Freizügigkeit – die stets ein ebenfalls stets ein gewisses Niveau beibehielt.
Mit dem “Mut zur Hässlichkeit” spiele ich allerdings weniger auf die ungeschminkten Momente des weiblichen Stars, vielmehr auf ihre Art von Darbietung an. Eben noch sexy und erotisch, dann auf einmal vollkommen durchgeknallt und (Selbst-)Zerstörerisch unterwegs. Man konnte stets erahnen, wann die Dame wieder austickt, fühlte sich sogar als Zuschauer selbst durch einige Elemente getriggert.
Die Handlung war überschaubar und dennoch tiefgründig und mit einigen Fragezeichen bestückt. Der realitätsnahe Gesamtansatz fesselte trotz einiger sehr ruhiger, fast schon melanchlischer Abschnitte an den Schirm, ein paar Bestandteile wurden der Fantasy bzw. dem eigenen emparthischen Verständnis überlassen.
Mit altbackendem 4:3 Bild und Stereo-Ton war die Präsentation ungewöhnlich, vielleicht auch ein bisschen zu sehr auf künstlerisch getrimmt. Immerhin waren die Aufnahmen aber selbst bei Nacht sehr klar und farbenfroh, der simple Klang dank hochskalierer in der Soundbar trotzdem noch angenehm raumfüllend.
“Die My Love” ist kein Film für mal eben Zwischendurch und wahrscheinlich auch kein Werk, welches ich in der nächsten Zeit noch einmal sichten werde – und trotzdem geht eine kleine Empfehlung raus. Das recht nüchtern erzählte “Kunststück” machte dank sinnlicher Bilder, tollen Darstellern und einem irgendwo doch vorhandenen Sog schon irgendwo Laune, auch wenn am Ende ein paar Fragen unbeantwortet blieben und der eigenen Interpretation überlassen wurden.
7/10
Fotocopyright: Mubi / Die My Love LLC


