Inhalt

John hat genug von seiner gefährlichen Untercover-Tätigkeit bei der Polizei und beschließt einen ruhigen Lebensabend bei seiner Schwester und deren Tochter zu verbringen. Vieles hat sich jedoch in der Gegend geändert, vor allem was den Handel mit Drogen betrifft. Zunächst versucht er beide Augen zuzudrücken und die Pension zu genießen, doch schon bald wird die Sache mit den Dealern sehr persönlich…

Fazit

Den zweiten der hierin kürzester Zeit besprochenen Seagal-Filmen kenne ich noch aus meiner Jugend und die guten Erinnerungen daran haben ich nach der gestrigen Sichtung glücklicherweise vollends bestätigen können.

Die Geschichte ist erwartungsgemäß nicht der Rede wert und versucht nur irgendwie einen Rahmen für die actionreichen Ereignisse zu bieten. Die Figuren erneut schablonenhaft und teils schon grenzwertig gezeichnet, bekommen hier allerdings auch keinen Abzug in der B-Note. Alles riecht und schmeckt nach den goldenen 90igern und so kleine Makel am Rande trüben nicht das Sehvergnügen.

Action gibt es reichlich. Dazwischen immer mal wieder ruhigere Momente, die sich größtenteils mit der Vorbereitung zur nächsten Schlacht beschäftigen. Der Erzählfluss ist jederzeit mustergültig und lässt keine Langeweile aufkommen. Die Gefechte sind kurzweilig, hart und schnörkelos. Selbst das Finale zieht sich nicht unnötig in die Länge und mit den Antagonisten wird ohne große Worte kurzer Prozess gemacht. Keine unnötigen Konversationen, keine unnötigen Schleifen in der Handlung. Vorhersehbar, dennoch extrem launig und ohne Schnickschnack inszeniert.

Steven Sega zeigt sich in seiner Topform und somit wesentlich agiler als in seinen aktuelleren Werken. Er stand auf dem Höhepunkt seines Schaffens, gefällt erneut mit markigen Sprüchen, cooler Mine und dem eiskalten Zerlegen seiner Gegner – Samurai-Schwert inklusive.

Schaut man einmal über die fragwürdige Gestaltung der Antagonisten aus Jamaika hinweg, glänzt „Zum Töten freigegeben“ in allen Tugenden des Actionfilms. Ein Seagal in seinen besten Jahren, großartige Nebenfiguren, herausragendes Gekloppe und Abarbeitung aller gängigen Klischees. Hier passt von Anfang bis zum Ende einfach alles zusammen und Genrefreunde schnalzen mit der Zunge. Für mich neben „Alarmstufe Rot“ sicherlich einer der besten Filme des grimmigen Haudegens.

8/10

Fotocopyright: 20th Century Fox