Filmbesprechungen

Die Sieger

Inhalt

Bei einem Einsatz trifft eine Sondereinheit der Polizei auf einen ehemaligen Kollegen, doch die Vorgesetzten versuchen dies zu vertuschen und als Hirngespinst abzutun. Als die SEK-Beamten weitere Recherchen vornehmen, häufen sich die Todesfälle in deren Umfeld…

Fazit

Mit diesem Streifen wollte man unbedingt an den Erfolg von Hollywood-Filmen anknüpfen, vielleicht sogar internationalen Erfolg einheimsen. Damals war das Resultat allerdings schon eher enttäuschend und im nun von mir gesichteten Directors Cut ists leider nicht viel besser geworden.

Über weite Teile wirkt der Film zusammengestückelt und wirr. Ein roter Faden ist zwar irgendwo vorhanden, geht in wilden Zusammenschnitten (in der Langfassung sogar mit wechselhafter Bildqualität) hin und wieder fast vollständig verloren. Man verharrte einfach vor dem Schirm und ließ die Ereignisse auf sich einprasseln – was rückwirkend auch wirklich am sinnvollsten erschien.

Im Grunde war die Handlung nicht schlecht, doch besagte Inszenierung und vor allem ein paar deutlich zu lange (und akustisch teils extrem schlecht verständliche) Dialoge sorgten für zusätzlichen Frust. Man hätte einige Szenen mit gekonnten One-Linern abkürzen und so das Tempo merklich erhöhen können. So wurden manche Situationen völlig zerredet, ihrer Wirkung beraubt.

Beachtlich der Cast, der viele Stars aus der deutschen Fernsehlandschaft präsentierte und sogar ein paar neue Facetten von Ihnen aufzeigte. So spielten eher dem Komödien-Sektor zugewiesene Darsteller plötzlich knallharte Cops und überzeugten auch hier. Herbert Knaup, Katja Flint, Hannes Jaenicke oder Heinz Hoenig – hier wurde nicht gespart – was sich laut Wikipedia auch auf das hohe Gesamtbudget niederschlug – welches Abseits der bekannten Gesichter leider nicht immer zu erkennen war.

Der Titel erinnerte fortwährend mehr an eine TV- denn eine waschechte Kinoproduktion. Der Look war eher “billig”, die Effekte so lala. Schlimm waren die teils (gewollt) verwackelten, unscharfen Kameraaufnahmen und die unkoordinierten Schnitte. Hier wäre weniger wahrscheinlich mehr gewesen und über die schlechte Ton-Regie habe ich mich ja bereits ausgelassen.

Mit knapp 2,5 Stunden war die Langfassung von “Die Sieger” kein Pappenstiel, doch trotz aller offensichtlichen Defizite wurde man dank des heraussaugenden Casts und der irgendwo dennoch interessanten Handlung in den Bann gezogen. Mit deutlich mehr Feinschliff (besonders bei seiner Erzählweise) hätte das Ding trotz Fernseh-Optik ziemlich gut werden können – so bleibts bei einem bemühten Versuch bei großen Blockbustern abzuschauen. Zum Glück gab es in den letzten Jahren ein paar deutsche Werke (z.B. Antikörper, Abgeschnitten, etc.), denen das deutlich besser gelang.

6/10

Fotocopyright: LEONINE

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