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Der hoch dekorierte ehemalige Elitesoldat Ryback fristet sein Dasein als Koch auf einem mit Nuklearwaffen bestückten Kriegsschiff und ist damit sehr glücklich. Als das Schiff jedoch in die Hände von Terroristen fällt, sind seine alten Tugenden gefragt und so schaltet er die Übeltäter nach und nach erbarmungslos aus…

Fazit

Wenn mich Jemand nach einem Tipp im Bereich „Steven Seagal“ fragen würde, käme mir „Alarmstufe: Rot“ als erstes in den Sinn. Schon bei seiner Veröffentlichung waren weder Story noch Charakterzeichnung übermäßig originell – der guten Unterhaltung tat dies aber niemals einen Abbruch.

Auch heute überzeugt das ungewöhnliche Setting und der vor allem jederzeit kurzweilige Verlauf. Action und etwas ruhigere Passagen sind perfekt ausbalanciert und weißen keinerlei Leerlauf auf. Seagal und Tommy Lee Jones waren niemals besser als hier und liefern ihr die Leistung ihres Lebens ab. Endlich weiß man wieder, warum man Seagal als Actionikone feierte und Jones als wandlungsfähigen Akteur in der obersten Liga mitspielt. Der eine durchtrainiert und halbwegs glaubwürdig in seinen besten Jahren – der andere einfach sehenswert durchgeknallt und trotzdem charismatisch in jeder Minute.

Auf dem Schirm ist ständig was los und grandiose Gefechte kaschieren einige Ungereimtheiten oder Lücken in der Logik mit Leichtigkeit. Einmal im Geschehen abgetaucht, vergisst man schnell, dass einige Dinge wenig Sinn ergeben oder einfach so gebogen wurden, dass sie passend erschienen. Wenn Seagal inmitten eines Schusswechsels mit dem Hauptquartier funkt und sein „in grade beschäftigt“ zum Ausdruck bringt, bleibt kein Auge mehr trocken. Handwerklich gibt es absolut nichts zu kritisieren und glücklicherweise wurde 1992 gerade noch auf den auffälligen Einsatz von CGI verzichtet.

„Stirb Langsam“ hat damals das Einzelkämpfer-Genre geprägt wie kein anderer Titel und zog viele Nachahmer mit sich. Im Laufe der Jahre habe ich davon unzählige gesehen, oftmals auch eine anständige Unterhaltung geliefert bekommen – aber keiner davon war so nachhaltig und stark wie „Alarmstufe: Rot“ mit dem seinerzeit auf dem Zenit angelangen Seagal. Nach jeweils rund 30 Jahren haben weder „Die Hard“ noch „Under Siege“ etwas von ihrem Spaßfaktor verloren und sollten bei Fans sowieso einen Platz im Herzen erobert haben. Für mich gehört der Titel nicht zu den absoluten Lieblingsfilmen, aber zumindest zu einer Referenz im Actionbereich. Selbst wenn man sonst mit der ruppigen Hauptfigur nichts anfangen kann, sollte man dem Werk wirklich eine Chance geben – es lohnt sich, trotz aller unglaubwürdigen Bestandteile.

8,5/10

Fotocopyright:  Studio Hamburg Enterprises/Warner