Inhalt
Zwei Brüder, die unterschiedlicher kaum sein können und dennoch durch ihren militärischen Werdegang miteinander verbunden. Der Eine mittlerweile ein überaus gesetztestreuer Cop, der andre wegen Todschlags nach einer Prügelei im Gefängnis. Während der Eine hinter den Mauern vor sich hin leidet, versucht der Andre so gut wie möglich von Außen zu helfen…
Fazit
Filme über Brüder und deren Zusammenhalt in Extremsituationen sind eigentlich nie verkehrt und so war der Titel mit dem verheißungsvollen Namen „Semper Fi“ ein gern gesehener Gast im Blu-Ray Player.
Die Handlung geht soweit in Ordnung und übertreibt es nicht mit dramatischen Momenten. Alles ist nachvollziehbar gescriptet und der Verlauf angenehm bodenständig und glaubhaft. Die Beziehung der unterschiedlichen Typen ist ebenfalls gut gelungen und weitestgehend verständlich ausgearbeitet. Man konnte beide Lager verstehen und letztlich auch die Komponente, die beide wieder zusammenschweißt.
Der Verlauf insgesamt war recht kurzweilig, jedoch nicht immer frei von kleineren Längen. Manchmal kam der Titel fast zum Stillstand, um dann glücklicherweise wieder ein solides Tempo zu erzielen und seine Zuschauer nicht zu verlieren. Lag vermutlich daran, dass es weit weniger Action gab, als das Cover eventuell suggerieren wollte und man stets auf etwas Krawall gewartet hat.
Die Technik gab sich solide, aber zuweilen etwas unentschlossen. So gefallen hübsche Kameraeinstellungen und schnelle Schnitte, die sich fast schon unkontrolliert mit Wackelaufnahmen und merkwürdigen Perspektiven abwechselten. Die Mischung aus Spielfilm und Pseudo-Dokumentation war nett gemeint, aber in Anbetracht der sowieso schon eher authentischen Handlung in der Form gar nicht nötig gewesen. Der Look wirkte passenderweise etwas billig, was ich allerdings nicht negativ ankreiden möchte. In der letzten Zeit gab es so viele Filme, die auf den ersten Blick sehr hochwertig erschienen, um dann mit schwachem Inhalt zu missfallen.
„Semper Fi“ definiert das Drama-Genre nicht neu, überzeugt aber mit unaufgeregtem und wenig reißerischer Inszenierung und sehenswerten Darstellern. Wer nicht unbedingt die große Action sucht und sich mit einer „harmloseren“ Familiengeschichte zufrieden gibt, kann gerne reinschauen.
6/10
Fotocopyright: Ascot Elite Filmverleih
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