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Lily ist die Neue an der Schule und schon nach kurzer Zeit das Opfer von Mobbing. Dies bleibt bei einigen ihrer Mitschülerinnen nicht unbemerkt und natürlich auch nicht die Aura, welche sie ausstrahlt. Die Mädels geben sich Lily gegenüber als Hobby-Hexen zu erkennen und spüren, dass sie das fehlende Glied im Bunde ist…

Fazit

„Der Hexenclub“ von 1996 mag jetzt nicht unbedingt als absoluter Klassiker gelten und dennoch besitzt er bei mir einen durchaus vergleichbaren Status. Er war nicht überragend, aber immerhin so unterhaltsam, dass er regelmäßig im Player landet und stets prima bei Laune hält.

Eine seichte Unterhaltung war dann auch meine Mindestanforderung an die aktuelle Variante – die sich nicht so recht für ein Remake oder eine waschechte Fortsetzung entscheiden möchte. Die Handlung knüpft prinzipiell an den vermeintlichen Vorgänger an, doch kaut er zu viele gleiche Elemente erneut wieder und fühlt sich hierdurch eher nach einer Neuinterpretation an.

Der gesamte Look unterschied sich gewaltig von damals und scheint wohl den Nerv der Zeit treffen zu wollen. Während ich mich mit den Darstellern weitestgehend anfreunden konnte, erschienen mir insbesondere deren Outfits als etwas zu schräg und zu krass auf „anders sein“ gebürstet. Mag zwar zu deren Rollen passen, lud für mich aber eher zum Fremdschämen ein. Möglicherweise bin ich einfach zu alt dafür und habe eine andere Sicht auf diese Dinge. Negativ möchte ich dies dem Werk aber nicht auslegen – das wäre arg unfair.

Die Handlung plätschert von Anfang bis Ende vor sich hin und hält keinerlei nennenswerte Highlights parat. Abgesehen von den kleineren thematischen Parallelen zur 96iger Umsetzung gibt es aber kaum eine echte Brücke. Weder Spannungsbogen, noch Inszenierung können mit dem Original mithalten und wirken trotz aller aktuelleren technischen Gegebenheiten eher wie ein laues Fernsehspektakel. Man hätte mit heutigen Mitteln so viele fantasievolle Einlagen basteln können, doch die Chance wurde vertan. Selbst das Finale verkam zu einer unspektakulären Sache ohne echten Charakter oder großem Hingucker.

Über Michelle Monaghan und David Duchovny in Nebenrollen habe ich mich echt gefreut, aber das war es im Grunde mit den positiven Eindrücken. Ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl, einfach nicht die Zielgruppe für diesen Film zu sein und konnte mich weder mit Auftritt der Figuren, noch mit deren Verhaltensweisen identifizieren. „The Craft 2020“ ist eindeutig für ein recht junges Publikum und wirkt in vielen Momenten einfach nicht mehr so düster und bedrohlich, wie der vermeintliche Erstling – und haut dessen Fans womöglich ganz schön gegen den Kopf. Das Endergebnis mag grundsätzlich in Ordnung gehen, allerdings bleibe ich dann lieber beim stimmigen und seinerzeit top-besetzten Original – das hatte eine ganz andere Atmosphäre und eignet sich mit seiner eher ernsteren Grundstimmung auch für ein reiferes Publikum.

5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment