Inhalt

Juliet und Vivian sind nicht nur Zwillingsschwestern, sondern auch beide sehr an der Musik interessiert. Sie besuchen eine Kunstschule und zeigen hervorragende Leistungen am Piano. Die eher introvertierte Juliet schaut dabei stets neidisch zu Vivian, die überall einen Ticken besser ist und ihr scheinbar alles einfacher fällt. Per Zufall fällt ihr dann ein Notizbuch einer verstorbenen Mitschülerin in die Hände und spielt daraus eine Teufelsballade, die ihr scheinbar neue Talente verleiht…

Fazit

Nach dem keineswegs überragenden, aber durchaus unterhaltsamen „The Lie“ (Link) habe ich am gestrigen Abend gleich einer zweiten Produktion aus dem Hause Amazon eine Change gegeben und möchte hier ein paar Worte dazu verlieren.

Allgemein könnte man die unaufgeregte, eher langsame Erzählweise kritisieren, aber ich fand die gemächliche Inszenierung überwiegend sehr angenehm und absolut zum Setting passend. Sicherlich hin und wieder ein bisschen langatmig, aber niemals langweilig. Man gibt dem Zuschauer die Zeit in Figuren und Musik abzutauchen und weniger einen Horrorfilm klassischer Manier zu erleben.

Der Grusel ist zumeist eher unterschwellig und drückt sich in Aktionen seiner Darsteller aus. Das Wesen von Juliet ändert sich nicht schlagartig, sondern langsam und kontinuierlich. Eine gewisse Identifikation lässt sich hierbei nicht leugnen und lässt das Gesehen nie ins vollkommen Abstruse abdriften.

Natürlich lebt der Film von seinen Hauptdarstellern und bei denen gibt es nichts zu kritisieren. Die beiden Schwestern wurden hervorragend gespielt und spiegeln ihre Rollen nahezu jederzeit nachvollziehbar wieder. Einer kleinen Hauptrolle wird der Musik zu Teil – denn sie trägt ihren Part zur unbehaglichen Stimmung bei und steht durch die Thematik des Titel schließlich auch irgendwo im Mittelpunkt.

Gut konstruiert, weitestgehend sorgfältig inszeniert und dennoch am Ende ein wenig unbefriedigend. Allein wegen der tollen Darsteller und dem interessanten Setting war „Nocturne“ einen Blick wert, doch bei einmaliger Sichtung wird es letztlich wohl bleiben. Das Gesehene unterhielt auf gemächliche Weise schon irgendwo ganz gut, doch irgendwie sprang der Funke nicht über. Das Finale war in Ordnung, aber nicht der erhoffte Knall. Schaut bei Interesse (und bestehendem Abo) ruhig mal rein und entscheidet, ob die Gangart überhaupt was für euch ist.

6/10

Fotocopyright: Amazon