Inhalt

Diane ist eine überfürsorgliche Mutter, die ihre damals viel zu früh geborene Tochter bis zum Teenageralter zu Hause aufgezogen und unterrichtet hat. Nun steht allerdings die Wahl eines Colleges an und Chloe möchte endlich in die freie Welt hinaus – was Diane so überhaupt nicht ins Konzept passt…

Fazit

„Run“ ist schon ein wenig erschreckend – allerdings nicht etwas, was die gut inszenierte Geschichte mit hervorragenden Darstellern betrifft, sondern viel mehr wie groß die Parallelen zu einigen anderen Filme (u.A. „Der Sanitäter„) sind. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und kann sich dann irgendwann sich auch das mögliche Finale an den Fingern abzählen – und dennoch ist der Spannungsbogen durchwegs hoch.

Das Duell zwischen Sarah Paulson und ihrer Filmtochter findet nicht nur auf Augenhöhe statt, sondern trägt das Geschehen von ganz allein. Es macht Spaß den beiden gut agierenden Damen bei ihrem Kammerspiel zuzuschauen und sich trotz bekannter Mechanik prima auf das Geschehen einzulassen.

Die großartig konstruierte Spannungskurve hielt dann bis zum bitteren (und leider auch wie gedachten) Ende bei und schloss das zuvor gezeigte absolut zufriedenstellend ab. Es gab kaum vorhersehbare Momente und trotzdem blieb man oft gespannt am Ball.

Technisch gab man sich wenig protzig und hielt die Anzahl der Schauplätze sehr übersichtlich – was letztlich gut die Situation von Chloe so greifbar macht und noch eindringlicher mit ihr fiebern ließ. Der Fokus lag klar auf dem Spiel der Figuren und hatte den Einsatz von CGI oder Dergleichen auch niemals nötig. Das Häuschen auf dem Lande und der Ausflug in die angrenzende Stadt waren vollkommen ausreichend.

Ganz taufrisch ist das Grundgerüst von „Run“ zwar nicht, aber dennoch geht die witzige Handlung auf und fesselte durchgehend an den Schirm. Der berühmte „Wiederschau-Wert“ sollte sich zwar in Grenzen halten, dennoch sei eine Sichtung allen Thrillerfreunden deutlich an Herz gelegt. Spätestens im Angebot bei einem Streaminganbieter der Wahl, sollte man nicht an diesem dichten Katz- und Mausspiel vorbeikommen.

7/10

Fotocopyright: LEONINE