Inhalt

Nach einem schweren Autounfall wird eine Ärztin selbst zur Patientin in der eigenen Klinik und steht schweren Anschuldigungen gegenüber. Sie erinnert sich nur noch an den Tag und wage Details des eigentlichen Unfalls, die Zeitungen berichten jedoch mit einem danach durchgeführten Mord an ihrem Ehemann…

Fazit

„Gothika“ ist schon ein kleines Phänomen. Im Grunde kein schlechter Film, doch nach der Sichtung jedes Mal wieder schnell in meinem Kopf vergessen. So kam es in den letzten Jahren entsprechend zu mehrfacher Begutachtung – was eigentlich für nichts Schlechtes steht und durchaus die Qualitäten des Streifens betont.

Die Geschichte war solide geschrieben und gab sich – für ihren vergleichsweise sehr übersichtlichen Inhalt – recht spannend und weitestgehend packend erzählt. Es gab nur eine Handvoll an Figuren und Schauplätzen, stellenweise könnte man sogar von einem gruseligen Kammerspiel sprechen.

Halle Berry und Robert Downey Jr. haben sich prima ergänzt und spannende Szenen abgeliefert. Vor allem war man sich dem Verhalten von beiden Figuren nie zu hundertprozentig sicher, wusste deren Person nicht immer zu greifen. Man hegte stets Verdächtigungen und war sich dann doch nie gewiss – was bei mir aufgrund des schnellen Verdrängens vieler Details auch bei mehrfacher Sichtung noch unerwartet gut funktionierte.

Die Auflösung (keine Spoiler) war mir dann allerdings etwas zu simpel und brachte nicht den erwarteten Knall oder zumindest einen krassen „Aha“-Moment. Da es nicht zu viele falsche Fährten (oder Charaktere) gab, zeichnete sich das Finale schon einen Ticken vor dem Eintreffen ab und überraschte dann nicht mehr sonderlich. Es wirkte sogar recht bodenständig – obwohl übernatürliche Elemente hier eine Rolle spielten.

Richtig gut hat mir die technische Seite gefallen. Schon beim Intro kommt eine düstere Grundstimmung auf, die sich bis zur letzten Sekunde durch den Film durchzog. Das Treiben spielt überwiegend im Dunklen, dies wurde jedoch ansprechend und >übersichtlich< in Szene gesetzt. Einen gelungenen Soundtrack, viele Gewittereffekte und eine ansprechende Kameraführung gabs dazu. Die Effekte waren okay.

„Gothika“ ist ein überdurchschnittlich guter Thriller, der immer mal wieder im Player landet und prima unterhält. Das Ende kann zwar nicht ganz mit dem zuvor aufgebauten Spannungsbogen mithalten, driftete dafür aber auch nicht zu sehr ins Unglaubwürdige oder lächerliche ab. Genrefreunde erhalten zwar keine neue Referenz, dürfen aber bedenkenlos reinschauen. Seinerzeit habe ich die DVD mal für kleines Geld auf dem Flohmarkt eingesackt und den Invest bis heute nicht bereut.

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH