Inhalt

Eigentlich wollte sich Auftragskiller In-nam nach seinem letzten Job endgültig zur Ruhe setzten, doch die Bitte einer alten Freundin kann er einfach nicht ignorieren. Er soll ihre verschwundene Tochter finden, kreuzt aber dabei auf einen ehemaligen Rivalen…

Fazit

An und für sich sind beide Handlungstränge (verschwundenes Mädchen, rivalisierende Auftragskiller) nicht unbedingt neu, aber die Verwebung selbiger wirkt schon auf gewisse Weise frisch und so ging es dann munter ans Werk.

Der Einstieg gestaltete sich jedoch als nicht so einfach. Man erklärt zunächst recht wenig und wirft den Zuschauer ins kalte Wasser. Man nimmt zwar Dialoge und Figuren wahr, kann sie aber zunächst noch nicht vollends in der Geschichte zuordnen. Hätte ich zuvor nicht die Inhaltsangabe überflogen, wäre mir das Abtauchen womöglich noch viel schwieriger gefallen.

Ist man allerdings im Thema, dann spielt das Werk seine echten Stärken auf. Technisch gibt man sich von der besten Seite, überzeugt mit schönen Bildern und tollen Zeitlupeneffekten. Die Figuren sind so eigenwillig, wie interessant – ihren Vorgehensweisen zu folgen ist absolut interessant und zuweilen fast schon hypnotisch. Es gab kleinere Längen, die dann immer wieder mit krassen Actionszenen ausgeglichen wurden.

Der Härtegrad war hoch, aber nicht zu übertrieben. Die meisten Dinge wurden angedeutet und akustisch hervorgehoben, ansonsten hielt sich alles im grünen Bereich. Seinen düsteren Grundton konnten sogar absolut überzogene Auseinandersetzungen nicht mindern – und das war schon beachtlich. Gerade beim Finale ging es schon arg überzogen zur Sache und dennoch blieb das Gezeigte recht cool.

Das Tempo schwankt immer mal wieder – und das zum Teil recht heftig. Streckenweise bremst das Geschehen fast vollständig ab, um dann mit heftigen Keilereien wieder für volle Aufmerksamkeit zu sorgen. Dies wäre dann auch mein größter Kritikpunkt, da dieses durchwachsene Balance nicht für einen durchgehend angenehmen Flow sorgt.

„Deliver Us From Evil“ ist ein knallharter Actioneer, der bekannte Elemente durchaus gekonnt miteinander kombiniert, jedoch hin und wieder jedoch etwas zugänglicher und kurzweiliger hätte sein dürfen. Unterm Strich bleibt allerdings in ungewöhnlicher und zuweilen richtig guter Genrevertreter, der mit ausgefallenen Charakteren und eindrucksvoller Inszenierung mächtig punkten kann.

7,5/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG