Inhalt
Michael Trainer ist ein erfolgreicher Anwalt, dessen Job ihm über alles geht und die Familie gerne einmal das Nachsehen hat. Eigentlich vertritt er nur größere Konzerne, doch diesmal brummt ihm der Richter ein Sozialfall auf. Er soll einem mittellosen Teenager beistehen, der für schwere Misshandlungen eine Millionensumme von seinen Peinigern einfordert…
Fazit
„Foster Boy“ gehört zu den Titeln, die an sich nicht schlecht gedacht sind und zu Beginn eine gewisse Aufmerksamkeit erhaschen können, doch mit weiterem Verlauf zunehmend abbauen.
Auch wenn Eingangs ein nettes Szenario ausgebaut und nach und nach Details zu den Hintergründen der Figuren erläutert werden, leidet das Teil am Aufbau von Sympathien. Weder der Angeklagte, noch sein unfreiwilliger Verteidiger wachsen ans Herz und deren Schicksale berühren kaum. Schlimmer noch, da die Geschichte gegen Ende kaum nachvollziehbare Wendungen ergreift und die allgemeine Glaubwürdigkeit ins Schwanken bringen.
Es geschehen Dinge, die man einem Großkonzern trotz aller Vorurteile nicht zutrauen würde. Man schien um Dramaturgie bemüht und klammerte sich an jeden Strohhalm, um dem eher ruhigen Treiben vor Gericht etwas Pepp zu verleihen. Dazu passen auch die im Kontext etwas zu hektisch gemachten Passagen rund um den Sohn des Anwaltes – was dem gesamten Flow aber keinen soliden Mittelweg beschert.
Die Darsteller gaben sich allesamt bemüht, blieben aber echt blas. Der vorsitzende Richter war recht charismatisch, doch vom Rest konnte man das leider nicht behaupten. Alles wirkte hölzern und durch eine mittelprächtige deutsche Synchronisation leider nicht gefälliger. Die Inszenierung war ansonsten in Ordnung.
Es gibt gute und schlechte Gerichtsdramen und „Foster Boy“ platziert sich irgendwo in der Mitte. Das Gebotene war kein Totalausfall, aber auch nicht unbedingt den Invest von knappen zwei Stunden wert. Das zu Grunde liegende Thema mag ernst sein, die Umsetzung bestenfalls mittelprächtig. Man hat alles schonmal irgendwo gesehen und so richtig Überraschend war hier nichts.
5,5/10
Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH
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