Inhalt

Die rund 150 Bewohner eines großen Wohnhaus-Komplexes staunen nicht schlecht, als eines Tages die Stadt um sie herum verschwunden ist und jeder Gang ins Freie mit dem Tod endet. Sie sind also auf unerklärliche Weise vom Rest der Welt abgeschnitten und ein eigenes, nicht gerade unblutiges Biotop entsteht…

Fazit

„Lockdown Tower“ ist ein Beweis, dass es noch originelle und äußerst effektive Filme gibt. Mit vergleichsweise einfachen Mitteln (und vermutlich auch überschaubaren Budget) wurde hier eine packende Atmosphäre geschaffen – die trotz einiger nicht ganz befriedigender Elemente insgesamt doch positiv zurückblicken lässt.

So richtig habe ich die Aussage und das Ende (keine Spoiler) nicht verstanden, war aber trotzdem irgendwo fasziniert und bei der Sichtung wie in einem Tunnel. Im Gegensatz zu manch anderen Kritiken war das Gebotene für mich keineswegs langweilig, sondern sehr interessant und packend. Man hat eine geschickte Verzahnung von Fiction, Gesellschaftsstudie und Horror miteinander verwoben – wirklich spannende und durchaus nachvollziehbare Abgründe aufgezeigt.

Dem Werk gelang es lustigerweise geschickt von seiner eigentlichen Ausgangslage abzulenken und den Zuschauer auf eine ganz andere Spur zu führen. Statt sich Gedanken zur seltsamen Isolierung des Hochhauses zu machen, konzentrierte man sich nur noch auf das eingeengte Leben innerhalb der Mauern und dem Überlebenskampf seiner Bewohner. Man fragte gar nicht mehr, welche Ereignisse stattgefunden haben, warum das Haus so abgeschottet war – und auch nicht wirklich, wie die Dinge wohl noch enden werden. Man lies alles auf sich zukommen.

Die Inszenierung war sehr düster, spielte fortwährend im Dunkeln und bei künstlicher Beleuchtung. Die Kontraste waren stark, die Gemütslage eben durch seine tristen Aufnahmen sehr gedämpft. Die Effekte waren einfach, aber effektiv. Auch ohne einen Blick nach Draußen wurde der Ernst der Lage stets in den Kopf gerufen und viel „trara“ wurde hierzu nicht benötigt. Die Darsteller haben optisch und von ihrer Art glaubwürdig ins Szenario gepasst und gaben keinen Grund zur Klage. An die leider eher mittelprächtige Synchronisation hat man sich rasch gewöhnt.

Ich mag ungewöhnliche Filme und liebe ein effizientes „catchen“ des Betrachters. „Lockdown Tower“ bot in dieser Hinsicht Einiges – sofern man sich darauf einzulassen vermag. Eine Empfehlung für die breite Masse gibt es von daher nicht, doch geeigneten Zuschauern sei eine Sicht nicht abgeraten. Erwartet allerdings keine großartige Action oder brutale Blutbäder – die 18er Freigabe ist wohl etwas hoch gegriffen und eher seiner Thematik (Kannibalismus, etc.) geschuldet. Für mich wars jedenfalls ein angenehmer, „dreckiger“ Streifen für Zwischendurch.

7/10

Fotocopyright: Capelight Pictures