Inhalt

Für Kellnerin Slim ist ein großer Traum in Erfüllung gegangen: Sie hat ihren Traummann gefunden, das gewünschte Traumhaus bekommen und nach der Hochzeit ein gesundes Baby zur Welt gebracht – doch leider wärt dieses Glück nicht für immer. Nachdem sie einer Affäre des Gatten auf die Schliche gekommen ist, beginnt er damit sie zu verprügeln und zu demütigen. Verzweifelt sucht Slim dann Hilfe bei ihren Freunden, aber anscheinend ist ihr Peiniger immer einen Schritt voraus…

Fazit

Das Thema ist wichtig, die Umsetzung hingegen etwas hakelig. Ich rechne den Machern hoch an, sich mit häuslicher Gewalt auseinander gesetzt zu haben und eine halbwegs gelungene Umsetzung erschaffen zu haben – doch am Ende überwogen schon eher die Charakterzüge eines handelsüblichen Thrillers, der lediglich einen mehr oder weniger tiefschürfenden Handlungsrahmen benötigt hat.

Viele Elemente sind absolut nachvollziehbar und gehen unter die Haut, an mancher Stelle jedoch sticht etwas Effekthascherei zu Gunsten der allgemeinen Dramaturgie hervor. Man trieb einige Aspekte arg auf die Spitze und ließ es somit an Glaubwürdigkeit schwinden, obwohl der Inhalt doch so sensibel erscheint und nicht ganz so verwässert werden sollte. Letztlich nickt man diese Momente ab, da wir hier immer noch einen halbwegs leichtgängigen Film und keine moralische Keule vor uns haben.

Für mich galt Jennifer Lopez hier als das Zugpferd schlechthin, da mich das Grundprinzip allein wahrscheinlich nicht zu einer Sichtung überredet hätte. Sie gab die gepeinigte und dann äußerst wehrhafte Ehefrau mit Bravour und viel Empathie, so dass man prima mitfühlen konnte. Am Ende fiel selbst dem Zuschauer ein kleiner Stein vom Herzen – auch wenn das Finale etwas überzogen erschien. Ihre Leistung war jedenfalls sehr gut.

„Genug“ bastelt um ein empfindliches Thema einen soliden Thriller, der mit einer tollen Hauptdarstellerin und einigen klugen Ansätzen glänzen kann. Optisch stilsicher und mit auffallender Musik unterlegt, ergibt sich ein anschaubares Gesamtbild mit Kurzweil – bei dem seine wichtige Message trotz leichtem Beigeschmack dennoch rüber kommt.

6,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH