Inhalt

Das Rossini ist ein Szenelokal, bei dem sich die Prominenz die Klinke in die Hand gibt. Hier verkehren berühmte Schriftsteller, Autoren, Filmemacher oder Banker. Der Inhaber behält beim regen Treiben stets den Überblick – und muss dem Kampf um Frauen, Geschäften und anderen Interessen regelmäßig beiwohnen…

Fazit

Mit „Rossini“ hat Kultregisseur Helmut Dietl ein Aufgebot an deutschen Stars aufgefahren, welches damals seines Gleichen suchte und heute mit leichten Schauern noch immer für Begeisterung sorgen kann. Zwar erzählt der Titel keine so richtig durchgängig zusammengehörige Geschichte, doch seine grob verwebten Handlungsstränge wissen dennoch prächtig bei Laune zu halten und ergaben ein rundes Gesamtbild.

Jeder Promi hat seinen äußerst individuellen Auftritt spendiert bekommen und zeigt dabei vielleicht auch ein paar Parallelen zu seinem echten Leben. Durch deren unterschiedliche Weise konnte man im Kopf gut zwischen den einzelnen Handlungsfetzen hin- und her switchen, musste sich gedanklich nie groß anstrengen und war sofort wieder im Thema. Der Wiedererkennungswert war jederzeit extrem hoch und man wusste umgehend wieder, was sich bei den aktuell gezeigten Figuren zuletzt zugetragen hat.

Die einzelnen Geschichten sind zum Teil eher lose miteinander verknüpft und weißen zwar einen roten Faden auf, aber dennoch fühlt sich das Gezeigte nicht wie ein „richtiger Spielfilm“ nach klassischen Muster an. Er ist zwar irgendwo ein Flickwerk, doch negativ möchte ich diesen Begriff allerdings nicht auslegen. Durch seine ungewöhnliche Weise erzeugt der Streifen eine Dynamik, die nicht langweilig wird und auch den Betrachter stets auf Trap hält.

Auch technisch hat das Werk so Einiges auf dem Kasten. Zwar ist die Anzahl der Schauplätze beschränkt, dafür aber prima ausgeleuchtet, opulent ausgestattet und erstklassig auf Zelluloid gebannt. Die Optik ist sehr hochwertig und spielt auch gerne mit Licht und Schatten, um besondere Momente oder Auftritte stilecht hervorzuheben.

Sicherlich muss man bei „Rossini“ ein gewisses Faible für den deutschen Film mitbringen und gegenüber skurrilen Charakteren und schrägen Geschichten offen sein. Spätestens wenn ein Mario Adorf über seine großen Leidenschaft sinniert oder eine Ferries die Hüllen fallen lässt kommt ein gewisses Feeling auf, welches sich deutlich vom Einheitsbrei aus Hollywood unterscheidet. Für mich ein äußerst gelungener Vertreter des hiesigen Kinos und wie beispielsweise „Schtonk“ ein kleiner Klassiker für gelegentliche Sichtungen geworden.

7,5/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH