Inhalt

Ein renommierter Kunstkritiker wird auf das Anwesen eines leidenschaftlichen Sammlers eingeladen, der ihm voller Stolz seine Werke präsentiert. Theoretisch kann sich der wohlhabende Liebhaber alle Objekte seiner Wahl leisten, doch nicht jeder potentielle Verkäufer ist willig. So bittet er seinen Gast um einen speziellen Gefallen…

Fazit

Vermutlich ist Vielen die Beteiligung von Mick Jagger bereits eine Sichtung wert und der Rest gar nicht mal so wichtig, doch daneben sollte man die anderen Qualitäten des Streifens nicht vergessen. Lange habe ich die Musik-Legende schon nicht mehr in einem Spielfilm erblickt, doch nicht nur wegen ihm wollte ich mich mal auf dieses Werk einlassen.

Es ging erwartungsgemäß ruhig, aber nicht direkt uninteressant zur Sache. Der Fokus lag klar auf einem Kammerspiel zwischen den Charakteren, sprich: viel Dialog, wenig an Action -und das Konzept ging weitestgehend ansehnlich auf.

Die wenigen Schauplätze erzeugten mit opulenter Ausstattung und malerischen Impressionen eine angenehme Atmosphäre und wurden dem jederzeit zugegenen Kunstthema vollends gerecht. Man konnte sich gut fallen lassen und den prima aufgelegten Darstellern bei ihren Konversationen lauschen. Diese waren dann erstaunlich kurzweilig und gar nicht mal so trocken, wie zunächst befürchtet.

Obwohl recht wenig auf dem Schirm geschah und der Cast im Allgemeinen nicht sonderlich zahlreich erschien, lief es weitestgehend rund. Das Storytelling war nicht spektakulär, aber vom Pacing angenehm umgesetzt – sofern man sich selbst mit dem ruhigen Treiben in Einklang bringen konnte. Actionfans sind da natürlich an der falschen Adresse, denn selbst das leicht höhere Tempo auf der Zielgeraden bringt das Gebotene nicht übermäßig in Schwung.

Die Figuren wurden passend besetzt und überzeugten mit ihrem Spiel. Jagger war wunderbar cool und gelassen, während Urgestein Sutherland prima den kauzigen Künstler gab. Das Werk lebte durch seine Darsteller – die allesamt großartige Arbeit ablieferten.

„The Burnt“ ist ein kleiner, aber feiner Titel – der manche Dinge etwas anders, als viele seiner Mitstreiter angeht. Das eigentliche Gaunerstück wurde planungstechnisch vergleichsweise wenig beleuchtet, dafür lag man Wert auf ausgefeilten Dialogen und dem geschickten Spiel aller Beteiligten untereinander. Wer mit der leicht behäbigen Machart zurecht kommt und sich ganz auf das Setting einlässt, bekommt einen soliden Genrevertreter mit ganz eigenem Stil und bitterbösem Finale.

7/10

Fotocopyright: Sony