Inhalt

Die amerikanischen Behörden sind in Alarmhaltung. Der russische Präsident ist verstorben und rasch müssen Einschätzungen über seinen potentiellen Nachfolger konkretisiert werden. Ein Expertenteam wird zusammengetrommelt, dass obendrein auch das Verschwinden einiger wichtiger Wissenschaftler in Russland untersuchen soll…

Fazit

Film- und Spielumsetzungen nach den Romanen von Tom Clancy sind eigentlich immer ein Garant für gute Unterhaltung und somit meist einen genaueren Blick wert. Die letzte Begutachtung von „Der Anschlag“ lag nunmehr einige Jahre zurück und per Zufall entdeckte ich diesen Titel am gestrigen Abend bei Prime – und habe mich trotz extrem dürftiger/pixliger Bildqualität noch einmal an die Sichtung gewagt.

Ich sag es gleich vorneweg, dass dieser Streifen für mich zu den schwächeren Adaptionen gehört. Womöglich ist das Buch auch nicht so prall, doch mangels Kenntnis vermag ich dies hier nicht zu beurteilen und konzentriere mich voll und ganz auf den Film.

Die Geschichte mag grundsätzlich interessant und gar nicht mal so abwegig konstruiert sein, doch irgendwie hapert es am Spannungsaufbau und dem Erzählfluss. So kam ich trotz sehenswertem Cast und handwerklich guter Inszenierung nie so recht ins Geschehen hinein und langweilte mich stellenweise sogar ein wenig. Immer wieder geriet das Konstrukt ins Stocken, vermittelte nicht immer die Brisanz der allgemeinen Lage.

Ryan und vielen seiner Mitstreitern mangelte es an Kontur und Tiefe. Bei anderen Werken wurde besonders seine Figur besser ausgearbeitet und lud mehr zum Hineindenken ein. Überhaupt waren viele Rollen und Aktionen nicht hundertprozentig greifbar und sorgten gelegentlich für leichtes Kopfschütteln.

Der Macher versuchten immerhin ein paar kritische Töne einzubauen und dem Zuschauer verschiedene Perspektiven aufzuzeigen. So wirkte der Titel auch bei weitem nicht so patriotisch wie viele Mitstreiter und ließ sogar einen genaueren Blick auf den vermeintlichen Bösewicht werfen. Auch kam die Erleichterung am Ende auf beiden Seiten angemessen und versöhnlich rüber.

Der Mangel an Action war nicht das größte Problem. Wäre die Handlung etwas dichter erzählt und die Charaktere einen Ticken ansprechender gestaltet worden, hätte ein erstklassiger Thriller entstehen können. So bleibt ein solides Grundgerüst, eine hochwertige Optik – doch ein insgesamt nur durchschnittlicher Unterhaltungswert. „Der Anschlag“ ist ordentliches Genrekino, hält aber qualitativ nicht mit seinen Kollegen aus den eigenen Reihen mit.

6/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)