Inhalt

In der Spätvorstellung eines Kinos macht ein Mörder die Runde und schnetzelt im Mantel der Dunkelheit die wenigen Besucher nach und nach grauenvoll ab. Glücklicherweise bleibt diese Tat nicht ganz verborgen, doch die geschlossenen Pforten des Lichtspielhauses lassen den Verbleibenden scheinbar kein Entkommen zu…

Fazit

Mit seiner einfach strukturierten Art und seinem Retro-Charme richtet sich „Red Screening“ klar an die Fans alter Horrorklassiker, die inmitten moderner Teenie-Slasher noch einmal an die großen Tage des blutigen Kinos erinnert werden möchte. Ich persönlich habe meine „Splatter-Phase“ eigentlich weitestgehend überwunden, habe mich aber stellenweise sehr über die Hommage gefreut und möchte Sie ähnlich tickenden Menschen gerne ans Herz legen.

„Red Screening“ mag sich nicht großartig um eine Hintergrundgeschichte bemühen, fühlt sich hierdurch aber auch wunderbar unkompliziert an. Was bei anderen Titeln durchaus ein Problem ist, ist hier Teil des Konzeptes und fast schon wieder erfrischend zu erleben. Täter wie Opfer sind bedeutungslose Figuren, die schon auf den ersten Blick relativ klischeebeladen und schwach gezeichnet daher kommen, doch erstaunlicherweise hat man damit kein Problem.

Die Handlung ist simpel, Setting und Effekte dagegen effektiv. Das düstere Kino baut eine angenehm düstere Grundstimmung auf und der dort im Hintergrund laufende Streifen ist gewollt witziger Trash, der sich selbst nicht ernst nimmt. Überhaupt lädt „Red Screeening“ in vielen Momenten zum Schmunzeln ein, bis dann wieder ein paar härtere Passagen in den Vordergrund rücken und den Zuschauer auf eigene Weise faszinieren.

Das Gemetzel an sich, war dann so originell, wie technisch anschaulich inszeniert. Hier wurde noch Wert auf echte Handarbeit gelegt und allein dieser Fakt verdient schon großes Lob. Die Hinrichtungen sind deftig gemacht und durch ihre trockene Weise relativ hart. Übertrieben hat man es hierbei aber nie und so bestechen einige Szenen am ehesten durch ihren allgemeinen Ekel-Faktor, denn zu viel Splattergehalt.

Im Großen und Ganzen war „Red Screening“ ein großer Spaß, doch leider kam er erst relativ spät in Fahrt. Das kostet trotz allen Lobes ein wenig an Punkten und Sympathie und deshalb reichts am Ende nur für eine überdurchschnittliche Bewertung. Genrefreunde und Fans schauen natürlich mal rein – schließlich bekommt man eine solch liebevoll gemachte Zeitreise nur selten zu Gesicht.

6,5/10

Fotocopyright: Neue Pierrot Le Fou