Inhalt

Die junge Sarah hat ein Problem im Umgang mit Menschen. Sie kann nicht alleine sein, doch mit Anderen hält die Harmonie auch nicht lange an. Als sie in Geldnöten ihre Wohnung untervermietet, beginnt eine kleine Odyssee. Sie versucht bei ihrem Vater unterzukommen und lacht sich nebenbei einen neuen Freund an…

Fazit

Nicht selten bin ich Streaming-Anbieter für kleine Perlen dankbar und so auch hier. Eigentlich habe ich nur einen kleinen und vor allem von der Laufzeit her recht kompakten Film zu Einschlafen gesucht und wurde mit „Liebe mich“ angenehm überrascht und dann doch bis zum bitteren Ende wach gehalten.

Auch wenn ich mich nicht immer in die Lage unserer brillant agierenden Hauptdarstellerin hineinversetzen konnte, so verstand ich viele ihrer Handlungen und vermute starke biografische Züge hinter ihrem Wesen. Der Film zeigt eindrucksvoll realistisch, mit welchen Problemen junge Menschen zu kämpfen haben und vor allem, wie missverstanden sie sich oft fühlen. Dabei setzt das Szenario nicht einmal auf Drogenkonsum oder übertriebenes Party-Getue, zeigt vielmehr die sich normal entwickelnde Gefühlswelt Heranwachsender.

Neben einer tollen Hauptfigur hat mir die Inszenierung extrem gut gefallen. Der Film wirkt auf der einen Seite fast schon dokumentarisch, schaute auf der anderen Seite jedoch hochwertig und handwerklich nahezu perfekt aus. Der Ton war in seltenen Fällen nicht so gut verständlich, doch schlimm war dies nicht. Laut Wikipedia waren Dialoge obendrein sehr improvisiert, was zusätzlich für die tolle Leistung der Schauspieler spricht und das Geschehen noch greifbarer machte.

„Liebe mich“ ist kleines und feines Kino aus der Mitte der Gesellschaft. Er portraitiert die Gefühle junger Personen, lässt aber den zuweilen unpassenden Umgang der Erwachsenen damit aber auch nicht aus. Dies alles war grandios gespielt und zog in einen annehmen Sog, der keine Längen aufkommen und stets am Ball bleiben ließ. Dieses Werk ist ganz klar ein Geheimtipp für alle, die an der Thematik interessiert sind.

8/10

Fotocopyright: Darling Berlin / UCM.ONE