Inhalt

Telly ist am Rande der Verzweiflung. Vor einem Jahr starb ihr Sohn Sam bei einem tragischen Flugzeugabsturz und scheinbar scheint ihn die Welt um sie herum vergessen zu haben. Selbst ihr eigener Mann hegt keinerlei Erinnerung mehr an seinen Nachwuchs und ihr Psychiater stellt dessen ehemalige Existenz ebenso in Frage…

Fazit

Lange habe ich auf einen gescheiten HD-Release gewartet und endlich hat Netflix diesen Klassiker im Sortiment aufgenommen. Wieder einmal gingen im Laufe der Jahre etliche Details verloren und die Sichtung an vergangenen Wochenende glich daher fast wie eine Premiere.

Der Plot von „Die Vergessenen“ ist extrem spannend und interessant. Die Spannungskurve wird nicht nur referenzverdächtig aufgebaut, sondern wirklich bis zum bitteren Ende aufrecht gehalten. Es machte wirklich Spaß im ungewöhnlichen Setting zu versinken und die kleinen Puzzlestückchen mit den Hauptdarstellern zusammenzusetzen.

Leider konnte das Finale dann nicht ganz mit dem ausgezeichnet erarbeiten Aufbau mithalten und so wurde eine Traumwertung deutlich verhagelt. Den Machern schienen die Ideen auszugehen und so hat man uns einfach mit ein paar hohlen Worten und einer bemühten Message abgespeist. Alles wirkte nicht richtig zu Ende gedacht bzw. wusste man plötzlich nicht mehr, wie man die offenen Fragen sinnvoll beantworten könnte.

Julianne Moore hat die besorgte Mutter mit Hingabe und Glaubwürdigkeit gespielt. Sie stahl allen ein wenig die Schau und selbst ein Gary Sinise wirkte neben hier etwas blas. Die Inszenierung war routiniert und fuhr erst im letzten Drittel mit ein paar auffälligeren Effekten auf. Ansonsten gab es technisch wenig zu kritisieren.

Bis auf seinen banalen Abgang konnte „Die Vergessenen“ auch nach Jahren noch immer vollends überzeugen. Man fühlte sich wie in einer guten Episode von „Akte X“ und blieb durchwegs gefesselt am Ball. Es ist schade, dass die Handlung letztlich nicht ganz rund auserzählt wurde und so gibt es nur eine eingeschränkte Empfehlung. Schade, um das durchaus bemerkenswerte Potential!

7/10

Fotocopyright: COLUMBIA PICTURES