Inhalt:

Elitesoldat Ray Garrison erwacht mit neuen Kräften in einem Forschungskomplex. Wissenschaftler Dr. Emil Harting behauptet, dass er vom Tod zurückgeholt und genetisch verbessert worden sei. Ray beginnt mit dem Training, um seine alte Form zu erlangen und erinnert sich plötzlich an den Mord an seiner Frau. Fortan kennt er nur noch Rache…

Fazit:

Im Leben von Vin Diesel gab es wohl so einige Fehlentscheidungen, die ihn immer wieder vom Olymp der großen Schauspieler fern hielten. Bei ihm ist es jedoch wie mit Nicholas Cage – auch wenn ich fürchte, dass kein allzu guter Film rauskommt, schaue ich trotzdem gerne rein. Die Erwartungen an „Bloodshot“ waren eher gering, die positive Überraschung daher umso erfreulicher.

Die Gesichte ist simpel gestrickt und eher zu vernachlässigen. Sie bietet allenfalls einen passenden Rahmen für ein paar wirklich nett inszenierte Actionszenen und kann ihre Vorhersehbarkeit nicht gänzlich übertünchen lassen. Alles läuft nach altbewährtem Schema und der Plot-Twist kommt nicht vom weiteren Himmel gefallen. Man hat die Figuren schnell durchschaut und scheint dem Hauptakteur gedanklich immer einen Schritt voraus zu sein.

Inmitten cooler Gefechte ist die Story schnell in den Hintergrund gerückt. Die Schusswechsel und Kloppereien sind optisch brachial in Szene gesetzt und machen wirklich Spaß. Richtig schön übertrieben und somit den Ansprüchen an eine Comicumsetzung gerecht. Opulente Explosionen oder hochwertige Zeitlupenaufnahmen machen Laune und sind makellos umgesetzt.

Ob Guy Pierce oder Vin Diesel himself – richtig oscarverdächtig ist hier keiner der Stars aufgefallen. Alle agierten etwas kühl und so mancher Dialog verlief arg holprig. Gerade in den ruhigeren Passagen wurde der Titel hierdurch etwas nervig und verlor an Fahrt. In diesen Niederrungen sind die Schwächen des Werks unverkennbar, doch andererseits lernt man die hitzige Action umso mehr zu schätzen. Es ist schade, dass mit Klischees gespielt wurde und man sich gar nicht erst an neue Impulse für die ausgelutschte Handlung versucht hat.

Durch die zum Reviewzeitpunkt widrigen Umstände, war „Bloodshot“ immerhin schon als legaler englischer Stream erhältlich und hat seine Leihgebühren grob gesagt passabel relativiert. Ich habe nicht viel erwartet und bekam einen unterhaltsamen Actionfilm mit wenig Tiefgang, dafür einigen erheiternden Momenten. Mit ein wenig Feinschliff hätte hier ein richtig guter Kracher entstehen können, so bleibt ein anschaubares „Hirn-Aus-Event“ mit kleinen Längen. Die kommende deutsche Blu-Ray werde ich mir wohl zulegen.

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

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