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Schlagwort: Sci-Fi (Seite 1 von 14)

Das Signal (Mini-Serie)

Inhalt

Paula ist Astronautin auf der internationalen Raumstation ISS und freut sich auf die Wiederkehr zur Familie. Nach einer geglückten Landung auf der Erde, stürtzt ihr Flugzeug gen Heimat allerdings in den Atlantik und es wird nicht mit Überlebenden gerechnet. Vater Sven und Tochter Carlotta stehen nun vor einem Scherbenhaufen und müssen sich obendrein auch Vorwürfe um die Beteiligung Paulas bei diesem Unglück gefallen lassen…

Fazit

Als Netflix noch verhältnismäßig jung (bei uns) war, haben wir uns mit Serien wie „Dark“ recht früh einen ausgezeichneten Ruf im Bereich Mystery erarbeitet, aber bislang kaum weiteren Output aus dieser Richtung folgen lassen. Nun ist „Das Signal“ beim Streaminganbieter gestartet – und ich habe die überschaubaren vier Episoden direkt an einem Sonntag durchgesuchtet.

Die Story war hervorragend erdacht und technisch perfekt umgesetzt. Sicherlich durfte man nicht jedes Detail mit der Lupe betrachten, doch grob gesehen wirkte das Konstrukt in sich stimmig und verfehlte seine Aussage am Ende nicht. Natürlich wurden einige Aspekte entweder stark vereinfacht oder litten an kleineren Problemen mit der Glaubwürdigkeit, doch als Gesamtpaket betrachtet haben die Autoren trotzdem eine mehr als beachtliche Leistung an den Tag gelegt.

Bereits nach wenigen Minuten ging die Spannungskurve durch die Decke und vermochte ihre Geheimnise eigentlich auch bis zur letzten Minute bewahren. Der Zuschauer konnte sich gut in die Figuren hineindenken und fortwährend eigene Theorien zu Hintergründen und Tathergängen ersinnen. Das Geschehen war praktisch frei von Durchhängern und jede Minute hing man gebannt am Schirm und den Lippen der hervorragend agierenden Darsteller.

Vor allem die kleine Yuna Bennett, aber auch ihr Filmvater Florian David Fitz haben mich absolut von sich überzeugt. Sie spielten glaubhaft und trugen ihren Teil zum Abtauchen und Wohlfühlen in der Handlung bei. Allerdings sollte man auch den Rest vom erstklassigen Cast nicht unerwähnt lassen – mit nahmhaften Größen wie Katharina Thalbach, Meret Becker oder Uwe Preuss wurden selbst kleinste Auftritte erstklassig besetzt.

Optisch muss sich die Produktion vor keinem Mitstreiter (und egal aus welchen Land) verstecken. Die Bilder waren hochwertig in Szene gesetzt und die Computereffekte auf allerhöchstem Niveau. Selten zuvor sahen Aufnahmen aus dem All (bzw. einer Raumstation) so fantastisch aus und die Immersion war einfach perfekt. Aber nicht nur die schwerelosen Kulissen, auch die irdischen Ansichten waren einfach fantastisch. Der stets leichte Vignetten-Filter stieß nicht negativ auf, sorgte für einen charismatischen Look.

Neben „Dark“ ist „Das Signal“ für mich eine der deutschen Ausnahmeserien im Mystery-Bereich überhaupt. Die Macher orientierten sich offenkundig an Klassikern wie „Akte X“, bewahrten aber dennoch eine erfreuliche Bodenständigkeit und redeten sich beim Finale nicht mit übernatürlichen Elementen heraus. Die Story war packend, audiovisuell überragend inszeniert und mit befriedeigendem Twist zu Ende erzählt worden. Gekonnt wurden hier Drama und Sci-Fi-Bestandteile miteinander kombiniert und eine tolle Sogwirkung erzielt. Für mich ein echte Serienüberraschung und schon jetzt eines der persönlichen Streaming-Highlights des Jahres 2024.

Fotocopyright: Netflix

Tommyknockers

Inhalt

Eine seltsame Macht befällt die Bewohner einer amerikanischen Kleinstadt und verhilft ihnen zu ungewöhnlichen Fähigkeiten wie Gedankenlesen oder dem plötzlichen Drang zu neuen Erfindungen. Einige Menschen jedoch scheinen resistent gegen die Beeinflussung zu sein und landen auf der Abschussliste…

Fazit

Nachdem ich mir in letzter Zeit mal wieder eine Filme von Stephen King zu Gemüte geführt habe, war auch mal wieder die TV-Adaption von „Tommyknockers“ an der Reihe. Zwar liegt das gute Stück bis dato nur auf DVD vor, aber immerhin wurde dieser leicht verwaschene 4:3 Look den Erinnerungen an dieses Ereignis gerecht.

Liebevoll wird der Streifen auch als Kings Variante von Lovecrafts „Farbe aus dem All“ bezeichnet und das möchte ich auch gerne so unterschreiben. Der Meister bediente sich hier vieler bekannte Elemente, wich zuweilen deutlich von seinen bekannten Mustern ab und lieferte uns hier ungewöhnlich viele Sci-Fi-Elemente – glücklicherweise aber auch Sozialkritik und schwarzen Humor.

Problem ist jedoch die langsame Erzählweise – die vielleicht damals dem Anspruch eines Fernsehfilmes gerecht wurde, mittlerweile aber arg angestaubt daher kam und die Sache unnötig in die Länge zogen. Man konnte sich zwar prima und in aller Ruhe mit den vielen Charakteren beschäftigen, trotzdem hätte man einige Passagen spürbar einkürzen und Spitzen schneller auf den Höhepunkt treiben können.

Nach einem also eher lahmen Auftakt, nimmt das Geschehen immerhin in der zweiten Hälfte ordentlich an Fahrt auf und die Kurzweil war dann doch gegeben. Sicherlich sind insbesondere die Effekte nicht mehr wettbewerbsfähig, doch negativ würde ich dies nicht unbedingt ankreiden. Der Film besaß so einen netten Retro-Charme und offerierte deutlich vernehmbare Seele, vor allem aber den Fokus auf das Wesentliche.

Weniger die Aliens an sich, vielmehr das Verhalten der Menschen wurden mit Augenzwinkern abgelichtet. Ähnlich wie beispielsweise bei „Needful Things“ stechen die Konflikte zwischen den Bewohnern hervor und der Zuschauer wird auf vergnügliche Weise Zeuge der heraufbrodelten Konflikte.

Kein richtig typischer King, aber nicht nur wegen vertrauter Ortsnamen irgendwo mit einem gewissen Widererkennungswert. „Tommyknockers“ mag seine TV-Wurzeln nicht verleugnen zu können, konnte aber trotz dicker Staubschicht noch einigermaßen gut bei Laune halten. Über Technik oder das Spiel einiger Akteure sollte man heutzutage keine großen Worte verlieren, das Stück trotzdem allen Fans des Autors an Herz legen. Sicherlich nicht das beste Buch und nicht die beste filmische Adaption, aber für mal eben Zwischendurch eine solide Angelegenheit Abseits der noch bekannteren Romanumsetzungen.

Fotocopyright: Warner Home Video

Return to Grace (PC)

Inhalt

Der Spieler strandet auf eine fremden Planeten und muss sich durch einen Schneesturm zurück zu einer Basis kämpfen. Dort ist alles verlassen, doch was ist hier nur passiert?

Gameplay

„Return to Grace“ ist ein astreiner Walking-Simulator, bei dem man die Umgebung aus gewohnter Ego-Ansicht erkundet und die Handlung in Form von Audio-Aufzeichnungen und Gesprächen mit dem Computer am Handgelenk voran bringt.

Man durchquert sowohl Innen-, als auch Außenbereiche, wird durch das geschickte (leicht schlauchförmige) Leveldesign stets auf dem richtigen Weg gehlten und kann sich nicht großartig verlaufen.

Die Denkaufgaben beschränken sich meist auf sehr einfache Aufgaben, wie dem richtigen Herausfinden eines Musters um Türen zu öffnen oder dem enteisen von Leitungen via Flammenwerfer. Die Lösung bzw. die benötigten Gegenstände liegen dabei meist in greifbarer Nähe oder ergeben sich durch eindeutige Hinweise unserer Computer-Kumpanen, deren Stimmen aus unserer Smartwatch kommen.

Spielzeit

Rund 1,5 bis 2 Stunden habe ich in der Welt von „Return to Grace“ verbracht. Dabei habe ich alle gefunden Audio-Logs abgehört und hinter alle Ecken geschaut.

Präsentation

Optisch hinterließ das Spiel einen hervorragenden Eindruck. Die Schauplätze waren zwar zuweilen etwas karg, doch hat dies gut zum restlichen Art-Design gepasst und gab keinen Grund zur Klage. Ob im eisigen Wind auf der Planetenoberfläche oder in den teils opulent geratenen Innenansichten von Kapellen oder dergleichen – alles wirkte stimmig gestaltet und lud dank toller Soundkulisse problemlos zum Versinken ein. Vor allem die Sprecher (englische Sprachausgabe und englische Untertitel) machten einen professionellen Eindruck.

Positiv

  • schöne audiovisuelle Präsentation
  • tolles Ambiente
  • beachtliches Art-Design
  • spannende Handlung
  • hervorragende Sprecher
  • ein paar erinnerungswürdige Schauplätze

Neutral

  • einfache Rätselaufgaben
  • repetitives Rätseldesign
  • nur englische Sprachausgabe & Untertitel

Negativ

  • sehr kurz
  • Steuerung manchmal etwas hakelig

Fazit

„Return to Grace“ ist mir eher zufällig über den Weg gelaufen und hat mich mit seinem tollen Setting und seiner stimmungsvollen Präsentation schnell in seinen Bann gezogen. Zwar war das Gebotene nach zwei kurzen Abenden bereits vorbei, doch immerhin habe ich mich trotz leicht repetitiver Aufgaben nicht gelangweilt und die unheilvolle Stimmung nur zu gerne eingsaugt.

Wer Action oder Kommunikation mit anderen Figuren sucht, liegt hier vollkommen verkehrt. „Return to Grace“ lebt von Audioaufzeichnungen und Konversationen mit Computerstimmen, verzichtet auf „Game Over“-Screens und lässt uns nicht lange auf der Stelle tappen. Ein typischer, aber richtig guter Walking-Simulator – der voll meinen Nerv traf, gerne aber noch das ein oder andere Stünden hätte länger andauern dürfen.

Fotocopyright: Creative Bytes Studios

Nier: Automata (PC/Playstation 4)

Inhalt

Die Menschheit hat den Krieg gegen die Roboter verloren, wurde dabei fast vollständig ausgelöscht und ist auf den Mond geflohen. Von hier aus wird der Spieler in Form von Androide 2B zurück auf die Erde geschickt und soll noch einmal versuchen das Blatt zu wenden…


Gameplay

Das Gameplay von „Nier Automata“ lässt sich nicht einfach umschreiben, da sich die Macher hier gleich mehrerer Genres bedient und überall mehr als passabel abgeliefert haben. Primär ist das Spiel zwar ein 3D-Action-Adventure, doch hin und wieder wechselt die Perspektive in die 2D-Ansicht oder es kommt sogar zu Ballereinlagen wie in klassischen (Sidescroll- oder Top-Down-) Shootern.

Diese Mischung mag auf den ersten Blick bizar wirken, harmoniert aber wunderbar miteinander und alle Stationen gingen nathlos ineinander über. Dabei war kein Part zu kurz oder gar zu lang. Man hielt sich perfekt die Waage und sorgte stets für ein kurzweiliges Vergnügen.

Beim Betreten neuer Abschnitte gab es hier und da mal leichte Orientierungsprobleme, die sich zum Glück schnell zerschlagen haben. Es gab eigentlich immer irgendwelche markanten Punkte und so hangelte man sich irgendwann sehr souverän durch die unerwartet überschaubare Welt, die mit vielen kleinen Details gespickt wurde.

Spielzeit

Rund 15 Stunden habe ich mich auf PS4 und nun erneut auf dem PC (genau gesagt dem Legion Go) mit dem Abenteuer beschäftigen dürfen – wobei dies (ähnlich wie bei Nier:Replicant) auch nur die halbe Wahrheit ist. Tatsächlich müsste man das Spiel ganze dreimal durchzocken, um die komplette Geschichte erleben zu dürfen.

Präsentation

Optisch ist „Automata“ anno 2024 leider etwas in die Jahre gekommen, doch an seinem tollen Artstyle hat sich zum Glück nichts verändert. Karge Passagen werden mit hübschen Effekten, toll designten Bewohnern und einem fantastischen Soundtrack übertüncht und ein krasses Wohlgefühlt steigt auf. Die Musik gehört zum Besten was ich je in einem Videospiel gehört habe und sorgte für einige Ohrwürmer – obwohl manche Gesangspassagen eher nach Fantasy-Lauten, denn nach echter Sprache klangen.

Positiv

  • stimmige audiovisuelle Präsentation
  • atemberaugendes Figuren- und Landschaftsdesign
  • ohrwurmverdächtiger Soundtrack
  • viele Genres gelungen miteinander vereint
  • flüssiges Perspektiven- und Gameplaywechsel
  • viele versteckte Botschaften
  • Assistenz bei den Gefechten aktivierbar

Neutral

  • hin und wieder leichte Orientierungsprobleme
  • kein echtes Tutorial, d.H. man muss Dinge wie Steuerung oder Speichern selbst herausfinden
  • Umgebung manchmal etwas karg gestaltet

Negativ

  • mehrfaches Durchspielen für die gesamte Handlung erforderlich

Fazit

Für mich zählt „Nier: Automata“ zu den absoluten Ausnahmetiteln, die nicht allzu oft das Licht der Welt erblicken. Obwohl das Game an Anfang etwas sperrig erschien, zog es schnell in seinen unverwechselbaren Bann und hielt das Interesse bis zur letzten Minute bei.

War man zunächst von den unterschiedlichen Spielstilen, den verhaltenen Erklärungen bezüglich der Bedienung und eigentlichen Aufgaben ein wenig eingeschüchtert, offenbarte sich von Minute zu Minute ein immer größeres Meisterwerk mit unglaublichen Tiefgang.

Das Spiel steckt voller Details und Anspielungen, die manchmal erst bei genauerem Hinsehen so richtig zünden und immer wieder für ein Grinsen im Gesicht sorgen. Dank umfangreicher Eingabehilfen (z.B. können Kämpfe auf Knopfdruck automatisch von der KI übernommen werden) gab es selbst bei dickeren Gegnern kein Frustpotential und der Abspann bliebt für jeden Zocker erreichbar.

Wer dem Design nicht abgeneigt ist, mal Bock auf einen innovativen Titel abseits der üblichen Blockbuster hat, sollte „Automata“ unbedingt eine Chance geben. Eine geschickt inszenierte Geschichte, ein flüssiges Gameplay und eine stimmige audiovisuelle Präsentation sprechen absolut für sich. Dieses Spiel lohnt definitiv!

Fotocopyright: Square Enix

Supernova

Inhalt

Die Besatzung des Rettungsschiffs „Nightingale“ empfängt ein Notsignal und macht sich sogleich auf den Weg dorthin. Nach einer verlustreichen Reise treffen sie am Einsatzziel auf eine Kapsel mit einem jungen Mann als Insassen. Doch nicht nur technische Probleme mit ihrem Schiff, auch ihr neuer Gast wird den Helfern alsbald zum Verhängnis werden…

Fazit

„Supernova“ flogt immer ein wenig unter dem Radar, obwohl er im Grunde kein schlechter Film ist. Seit Jahren befindet sich die DVD in der Sammlung und am gestrigen Abend habe ich ihn bei Prime entdeckt und spontan mal wieder angeschaut.

Im Großen und Ganzen wurde das Rad nicht neu erfunden, doch seine gelungene Atmosphäre hob ihn schon ein wenig von seinen unzähligen Mitstreitern ab. Alles wirkte angenehm düster und nicht zuletzt durch ein paar freizügige Elemente auch recht erwachsen präsentiert.

Die Handlung war zumindest in der ersten Filmhälfte spannend und erweckte Aufmerksamkeit. Leider folgte irgendwann der Punkt, an dem das Geschehen bereits bekannten Pfaden folgte und durch seine aufkommende Vorhersehbarkeit erzählerisch spürbar einbrach.

Immerhin zeigte sich das Werk technisch durchwegs kompetent und teuer. Obwohl das Ding schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, gab es echt hübsche Weltall-Aufnahmen und ein witzig designtes Schiff zu bestaunen, optisch gab es also nichts zu bemängeln.

Die (gar nicht mal so unbekannten) Darsteller haben ihre Sache allesamt zufriedenstellend erledigt und gaben auch keinen Grund zur Klage. Sie harmonierten wunderbar miteinander und ihren Gefühle zueinander wirkten gar nicht mal so aufgesetzt wie in den ersten Minuten noch befürchtet.

Sci-Fi-Fans machen bei „Supernova“ nicht viel falsch. Natürlich erwartet uns hier kein zweites „Event Horizon“, aber das war auch gar nicht verlangt. Der Streifen ging in gewissen Bereichen seine eigenen Wege, auch wenn er am Ende nicht gänzlich mit völlig neuen Ideen punkten konnte und recht konservativ wurde. Unterm Strich also kein sonderlich innovativer, aber nichtsdestotrotz kein schlechter Genrevertreter mit bemerkenswerter Präsentation.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Dreamcatcher

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Seit 20 Jahren treffen sich ein paar Freunde regelmäßig in einer alten Waldhütte, reden viel Blödsinn und lassen die alten Zeiten noch einmal Revue passieren. Dabei denken alle an Duddits, den sie in Kindheitstagen kennengelernt haben und der ihnen gewisse übernatürliche Fähigkeiten verlieh. Als plötzlich merkwürdige Dinge in den Wäldern vor sich gehen und die Tiere vor etwas zu flüchten scheinen, macht sich die Angst breit…

Fazit

Schon in meinem ersten Review (auf meiner alten Seite) habe ich bemerkt, dass dieser Film weder Fisch noch Fleisch sei und nach unzähligen Jahren hat sich an diesem Eindruck nichts verändert. „Dreamcatcher“ ist ein Werk, dass man so gerne in sein Herz schließen möchte, aber irgendwie stoßen immer wieder zu unverträgliche Elemente dabei auf.

Die erste Stunde war wirklich stark und triefte vor unheilvoller King-Stimmung und dessen unvergleichbaren Humor. Vieles erinnerte an andere Werke (z.B. „ES“, „Stand by Me“) und holte den Fan schnell ab. Leider beginnt sich die Erzählung dann etwas zu überschlagen und zu schnell zu abgedreht zu werden, so dass sich das Gezeigte dann plötzlich wie ein völlig anderer Film angefühlt hat.

Die Handlung hat erst eine interessantes Prämisse aufgemacht, doch die spannenden Ansätze wurden dann mit lapidaren Sci-Fi-Elementen zu Ende erzählt und haben sich hierdurch selbst gewaltig entmystifiziert. Hier hätte ich mir lieber ein „altes Wesen“ oder was auch immer gewünscht, um das geheimnisvolle Flair aufrechter zu erhalten – und nicht einfach eine austauschbare Invasion von Außerirdischen, von denen man scheinbar vorher schon gehört und sogar eine Spezialeinheit davor eingerichtet hat. Man fühlte sich irgendwie leicht unbefriedigend abgespeist und bekam zudem in Sachen Duddits noch mehr Fragezeichen in den Kopf verpflanzt.

Überhaupt wurde die Sache um „Duddits“ nicht genügend ausgebaut. Durch die Rückblenden kamen gewaltige King-Vibes auf und in diesen Passagen war der Streifen so extrem stark. Sicherlich hat der Knabe früh erwähnt, dass er einst die Welt zu retten vermag, doch warum das auf so bizarren Wege stattfinden sollte habe ich mir nicht gewünscht. Immerhin war er – und auch der Rest – prima besetzt und jede Figur hatte einen hohen Wiedererkennungswert (Kindheit <> Heute). Es machte Spaß deren Dialogen zu lauschen und mit ihnen zu Lachen oder sich durchaus auch mit ihnen zu fürchten.

Technisch gab man sich keine Blöße und schuf eine hübsche Immersion. Die warmen Bilder aus Kindertagen standen in einem tollen Kontrast zu den schneebedeckten Ereignissen aus der Gegenwart und man versank gerne darin. Auch hier konnte man das Flair diverser King-Adaptionen perfekt einfangen, das Interesse an der Sache erwecken. Die Computereffekte waren schon damals kein absolutes Highlight, gingen aber in Ordnung und manche Wesen wirkten zum Glück nicht so arg wie Fremdkörper.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals das Buch gelesen habe und kann daher keine direkten Vergleiche ziehen. Wahrscheinlich haben sich die Macher schon irgendwie an die Ursprungsgeschichte gehalten und ich habe hier einige Dinge im Bezug auf den Film zu Unrecht kritisiert, doch dann hatte eben schon die Vorlage einige doofe Hänger. Die Ansätze waren gut, der Cast symphytisch und die technische Seite völlig in Ordnung – doch leider bleibt noch immer ein leicht enttäuschter Eindruck zurück. „Dreamcatcher“ ist nicht die schlechteste, aber leider auch nicht die allerbeste King-Verfilmung und bekommt daher nur eine Empfehlung für seine hartgesottenen Fans. Es ärgert mich schon, dass so viel Potential auf der Strecke geblieben ist…

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Aliens vs. Predator 2

Inhalt

Kaum hat das Raumschiff der Predatoren die Erde verlassen, stürzt es schon wieder auf den Planeten hinab. Die Aliens haben das Kommando übernommen und ihre Hascher besiegt. Nun gibt es kein Halten mehr und die Einwohner der Kleinstadt Gunnison sind die perfekten Opfer für die Vermehrung…

Fazit

Beim ersten Teil von „Aliens vs. Predator“ verhält es sich bei mir ein wenig wie bei „Suicide Squad“. Am Anfang war ich arg enttäuscht, doch bei jeder weiteren Sichtung wird der Titel immer einen Ticken besser. Leider trifft dies bei dessen Fortsetzung nicht zu.

Ich weiß nicht warum, aber mit „Aliens vs. Predator 2“ bin ich noch nie recht warm geworden. Zwar dreht der Titel nach einem behäbigen Auftakt ordentlich auf, geizt nicht mit brutalen Szenen und hohen Materialschlachten, doch das gewisse Etwas hat irgendwo gefehlt.

Vielleicht war mir der Streifen schon wieder zu actionlastig und drängte jeglichen Grusel beiseite. Es gab kaum noch spannende Passagen, nur heftiges Gemetzel und Geballer ohne Ende. Jegliche Mystik wurde ausgemerzt und die Hintergrundgeschichte nicht weiterentwickelt. Hatte sich der direkte Vorgänger noch vergleichsweise tiefgründig und atmosphärisch gegeben, fühlte sich hier alles wie ein aufgedrehter Marvel-Film an und die tolle Grundstimmung bisheriger Titel ging flöten.

Die Handlung war nicht der Rede wert und weitestgehend vorherschaubar konstruiert. Es gab keinerlei überraschende Wendungen, dafür aber ein paar unschöne Längen oder auch leichte Ermüdungserscheinungen aufgrund der übertreiben Krawall-Momente. Ich kam trotz großartiger Effekte und originellen Tötungsszenen nicht so recht in das Geschehen hinein, konnte auch nie mit unseren Figuren mitfiebern.

Die Darsteller machten ihre Sache solide, ohne irgendwo besonders zu Glänzen. Ihre Charaktere waren einfach gestrickt, zuweilen auch etwas klischeehaft gezeichnet und allgemein fiel die Identifikation mit ihnen sehr schwer. Sie waren zu kantig oder schlichtweg zu unsympathisch. Eigentlich waren markante Typen bei beiden Reihen immer ein Hauptmerkmal – hier wollte man eben nur den Widersachern eine Bühne geben.

„Aliens vs. Predator 2“ ist für mich ein passabler Actionstreifen, der für sich ganz ordentlich funktioniert – im Gesamtkontext zum Franchise beider Vertreter aber wenig beizusteuern hat. Audiovisuell wirklich top, aber aufgrund des Inhalts leider nicht mehr als überdurchschnittlich. Ein hoher Härtegrad macht eben noch keinen guten Film. Schade.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

Alien – Die Wiedergeburt

Inhalt

Ein mehr oder weniger legales Labor auf einem Raumschiff hat Überreste der verstorbenen Ripley genommen und einen Klon von ihr erstellt. Das Alien-Baby im Inneren haben sie natürlich entnommen und mit der Züchtung begonnen…

Fazit

Auch ein Jean-Pierre Jeunet ist kein James Cameron und sein „Alien 4“ ist kein zweites „Aliens“. Nachdem aber Fincher die Reihe mit seinem Ausfall fast zu Grabe getragen hat, versöhnt uns hier der Franzose wieder ein wenig mit der Materie.

Erneut war die Handlung sehr überschaubar und orientiert sich in Grundzügen wieder auf den Erstling. Statt jedoch mit einer unheilvollen Atmosphäre zu punkten, wurden Ekelfaktor und Actionanteil spürbar nach Oben geschraubt. Es gab wieder ordentlich Geballer und sogar eine Prise Humor obendrein.

Inhaltlich ging das Werk in Ordnung. Man erfand der Rad nicht neu, lieferte immerhin eine verständliche Erklärung für das erneute Auftreten von Sigourney Weaver – die diesmal als Alien-Mischling wieder weit mehr als noch beim letzten Mal von sich überzeugen konnte. Man verpasste ihrer Rolle ein paar interessante Details, die der angespannten Stimmung sehr zu Gute kamen und frischen Wind in die Sache brachte.

Technisch bot sich uns eine Mischung aus handgefertigten Wesen und dem vergleichsweise gemäßigten Einsatz von Computereffekten. Dieser Titel ist hierdurch optisch weniger schlecht gealtert als sein Vorgänger, reicht jedoch nicht an die imposanten Aufnahmen der Erstlinge heran. Besonders bei den Außenaufnahmen waren die Raumschiffe klar als Modelle zu erkennen, aber das war mir lieber als das durchweg schlechte CGI aus „Alien 3“.

„Die Wiedergeburt“ fühlt sich zwar nicht mehr nach einem echten „Alien“ an, hatte aber durchaus seine starken und äußerst sehenswerten Momente (u.A. die Verfolgungsjagd unter Wasser). Wer schnörkellose Sci-Fi-Action mag, kommt also auf seine Kosten und wer die Reihe sowieso liebt, der erhält ein paar lobenswerte neue Ideen präsentiert. Reicht für mich nicht an 1 und 2 heran, ist aber deutlich besser als der langatmige dritte Ableger.

Fotocopyright: 20th Century Fox

Aliens – Die Rückkehr

Inhalt

Knapp 60 Jahre lag Ripley im Kälteschlaf und Keiner wollte ihre Geschichte um die Begegnung mit einem außerirdischen Wesen glauben. Als dann plötzlich der Funkkontakt zum mittlerweile besiedelten Planeten LV-426 abbricht, soll sie dennoch als Beraterin für das eingesetzte Militärs fungieren und sich noch einmal ihren Ängsten stellen…

Fazit

Was James Cameron seinerzeit mit „Aliens“ abgeliefert hatte, gehört auch noch heute zur unbestrittenen Speerspitze des Genres. Konsequent hat er an die Handlung des damaligen Achtungserfolges angeknüpft und ihn in wirklichen allen Belangen übertreffen können.

Auch wenn es erneut eine Stunde bis zur ersten Alien-Konfrontation dauert, wurde es nicht langweilig in der Bude. Die Story war richtig gut ausgearbeitet und bis zum Ende extrem spannend und actionreich umgesetzt. Erneut packte uns wieder die geliebte „Alien-Atmosphäre“ und trotz nunmehr wilderer Kampfspektakel ließ der Grusel nicht nach.

Das Pacing war perfekt und in den knapp 2,5 Stunden gab es keine Langeweile und keinerlei Durchhänger. Alle Passagen waren ausgezogen und der relativ späte Einsatz vom Ballerei war kein Showstopper. Die Handlung war stark genug, um Vorfreude zu entfachen und bis zum Waffeneinsatz bei Laune zu halten – und spätesten dann dann kein Auge mehr trocken.

Furiose Schlachten, perfekt geschnitten und elegant inszeniert. Nicht nur das Planet LV-426 fühlte sich glaubhaft umgesetzt an, auch die Maße der Außerirdischen schien gigantisch. Auch wenn man immer nur einige Viecher gleichzeitig zu Gesicht bekam, war die Immersion perfekt, die Panik der vermeintlichen Retter absolut greifbar.

Neben Weaver überzeugten andere namhafte Darsteller (u.A. Michael Biehn, Lance Henriksen oder Bill Paxton) und vor allem ein genial-böser Paul Reiser sorgte in seiner ungewohnten Rolle für wohlige Schauer. Auch hier schienen alle Zahnrädchen wunderbar ineinander zu greifen, auch wenn die Umstände (siehe Wikipedia/Audiokommentare) nicht immer einfach waren, die Besetzung teilweise während des Drehs wechselte.

Die vielen Details und Anspielungen würden hier den Rahmen sprengen. Man spürt, dass sich die Macher viel Mühe gaben und ein großes Ganzes (was für die Fortsetzung der Reihe und deren Spin-Offs sehr wichtig war) ausgearbeitet haben. So gab es bereits Anspielungen auf den umspannenden Weyland-Konzern und viele Elemente, die später noch deutlicher von Relevanz wurden. Der „Alien-Kosmos“ wirkte jederzeit in sich stimmig und irgendwo perfekt greifbar.

Höher, schneller und weiter. James Cameron hat 1986 gezeigt, wie eine gelungene Fortsetzung ausschauen muss und stellte den sowieso schon bemerkenswerten Erstling deutlich in den Schatten. Sicherlich mag der Umgangston ein anderer geworden sein, doch von seiner genialen Grundstimmung hat man nicht eingebüßt und die Spannungskurve war trotz vieler Ballereien nicht zusammengekracht. Audiovisuell kann sich das Teil auch heute noch absolut sehen lassen, wobei es beim Sound schon ein wenig mehr im Heimkino fetzen dürfte – doch im Anbetracht des Alters geht das schon in Ordnung. „Aliens“ ist und bleibt Referenz in seinem Genre. Punkt.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

The Guest

Inhalt

Gerade hat Familie Peterson ihren Sohn zu Grabe getragen, da klingelt es plötzlich an der Tür. Ein junger Mann behauptet ein guter Kamerad vom Verstorbenen gewesen zu sein und möchte sein Beileid bekunden. Angeblich haben beide in der selben Einheit gedient und so steht es für die Petersons außer Frage den Fremden für ein paar Tage bei sich aufzunehmen. Einzig Tochter Anna misstraut dem neuen Gast…

Fazit

Bei „The Guest“ schlagen gleich mehrere Herzen in meiner Brust und so gemischt die Gefühle nach der Sichtung. Auf der einen Seite wurde uns ein wirklich gut gefilmter und zumindest anfänglich auch sehr spannender Film präsentiert, auf der anderen Seite jedoch eine simple, wie ausgelutschte Auflösung mit fragwürdiger Action präsentiert.

„The Guest“ begann wirklich interessant und vielversprechend. Regisseur Wingard baute einen ordentlichen Spannungsbogen auf, schuf viele Fragezeichen in unseren Köpfen und die Neugier stieg. Man konnte sich prima in die Lage der Familie hineindenken, folgte gebannt der Aktionen, die unser Fremder wohl noch lostreten wird.

Bis zu einem gewissen Punkt hat das beschauliche Konzept dann auch bestens funktioniert, doch mit Anruf von Tochter Anna bei den Behörden brach das Konstrukt so langsam in sich zusammen. Der bis dato noch halbwegs greifbare Psycho-Thriller wurde auf einmal zu einem regelrechten Sci-Fi Streifen und all die lobenswerten Ansätze wurden mit billigsten Phrasen torpediert. Die Mystik verfolg und plötzlich fand man sich in einer Variante von „Universal Solider“ wieder.

Der anfängliche Mangel an Action wurde im ausufernden Finale mehr aus als notwendig ausgeglichen. Es ging rabiat und konsequent zur Sache, was durchaus spürbar mit dem bisherigen Umgangston brach und einen fast komplett neuen Film generierte. Man konnte hierdurch nicht mehr jede Aktion verstehen, obgleich die Autoren durchaus versuchten den neu eingeschlagenen Weg halbwegs schlüssig zu begründen.

Technisch gab sich der Streifen keine Blöße. Er war gut gefilmt, besaß eine hübsche und hochwertige Optik, hatte nicht allzu viel CGI nötig. Die Auseinandersetzungen wirkten dank brachialer Soundeffekte recht derbe, die ungewöhnliche musikalische Begleitung (Elektro-Pop) machte Laune – auch wenn sich die Tracks manchmal zu stark ähnelten.

Unterm Strich war „The Guest“ ein unterhaltsamer Streifen, der trotz seinem Stilbruchs nicht an Aufmerksamkeit verlor und eine kurzweilige Zeit bereitete. Ich persönlich hätte mir zwar lieber einen astreinen Thriller mit glaubwürdigerer Auflösung gewünscht, aber das Ergebnis war dennoch ganz in Ordnung. Wer es nicht ganz realistisch braucht, darf gerne mal reinschauen.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

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