(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, Fotografie

Schlagwort: Sci-Fi (Seite 1 von 10)

One More Shot

Inhalt

Nach dem tragischen Tod seiner Frau lebt Leibwächter Long Wei mit seiner Tochter zurückgezogen und meidet andere Menschen so gut wie möglich. Als dann eines Tages eine Wissenschaftlerin auf seine Kampfeskünste aufmerksam wird, erhält er ein nahezu unmoralisches Angebot…

Fazit

In Sachen Handlung gewinnt „One More Shot“ sicherlich keinen Blumentopf, doch bereits nach wenigen Minuten wird die Gangart hier bereits klar: man setzt auf gnadenlos harte und blitzschnell geschnittene Action ohne Schnörkel.

Die simple Formel geht weitestgehend auf, schwächelt jedoch erfahrungsgemäß in den restlichen Bereichen – wie beispielsweise dem Storytelling und der Leistung der Darsteller.

Während die fantastisch choreografierten Gefechte zuweilen echt beeindrucken und mit ihren ungewöhnlichen Perspektiven durchaus an Videospiele erinnern, bremst der „normale“ Filmverlauf das Geschehen immer wieder unangenehm ab.

Die flache und wenig spannend konstruierte Geschichte sorgt nicht wirklich für Begeisterungsstürme und das Spiel der Darsteller ist lediglich als „okay“ einzustufen, ebenso die deutsche Synchronisation. Alles fühlt sich nach hochwertig inszenierter Standardware ohne echte Highlights ab – obgleich die Fights ja schon ziemlich cool gemacht waren.

Kurze Inhaltsangabe, mit unter 90 Minuten vergleichsweiser kurzer Film und ein kurzes Fazit. Wer hübsch aufgemachte Action mag und keine Allergie gegen asiatische Produktionen besitzt, darf gerne mal reinschauen. „One More Shot“ besaß ein paar Schauwerte, aber so richtig ist nach der Sichtung dann nichts in Erinnerung geblieben, weshalb ich mir einfach keine höhere Bewertung abringen kann.

6,5/10

Fotocopyright: Nameless Media (Vertrieb EuroVideo Medien GmbH)

Barb Wire

Inhalt

Das Jahr 2017. Amerika befindet sich im zweiten großen Bürgerkrieg, der das Land in weiten Teilen völlig zerstört hat. In den wenigen verbleibenden Städten tobt der Handel mit illegalen Waren und anderen zwielichtigen Geschäften. Inmitten dieser Wirren versucht sich auch Barbesitzerin Wire über Wasser zu halten…

Fazit

„Barb Wire“ ist ein Phänomen und sicherlich auch irgendwo ein Kind seiner Zeit. Eventuelle Comicvorlagen hin oder her, der Film wurde um seine aufreizende Hauptdarstellerin herum konzipiert – und wirkt insgesamt recht bizarr und eigenwillig.

So an für sich ist der Streifen ganz okay, aber kein großer Wurf. Er besaß zwar ein nettes Artdesign und eine erstaunlich gefällige Atmosphäre, in Erinnerung blieb er aber eigentlich nur wegen Pamela Anderson, die mit vollem Körpereinsatz zu überzeugen wusste.

Die Story war weder sonderlich originell, doch mit spektakulärer Action ausstaffiert, immerhin halbwegs kurzweilig erzählt und so kein totaler Ausfall. Auf dem Schirm war eigentlich immer was los und so vergingen die knappen 100 Minuten vergleichsweise geschmeidig und man fühlte sich am Ende irgendwo recht passabel unterhalten.

Das Geschehen wirkte an den passenden Stellen angenehm düster, nahm sich dann mit überzogenen Figuren, Aktionen oder eben wegen der vielen blanken Haut nicht immer zu ernst. Manchmal fühlte man sich wie in einem soliden Sci-Fi- Streifen, manchmal kribbelte das Fremdschämen und man konnte nur mit dem Kopf schütteln.

Anderson zeigte sich zumindest optisch von ihrer besten Seite und war stets mit schnittigen Outfits unterwegs. Ihre Leistung war okay, aber weit von von Oscar-Qualitäten entfernt. Mein persönliches Highlight stellte allerdings Udo Kier dar, der mir nicht zuletzt beim Kehren der Bar einen Ohrwurm verpasst hatte. Er war ein kleiner Lichtblick unter den sonst eher mittelprächtig agierenden Kollegen.

„Barb Wire“ ist ein kruder Film, der heute in dieser Forum für mich kaum noch vorstellbar wäre. Oft unfreiwillig komisch und peinlich, dennoch mit einer ganz netten Grundstimmung und bemerkenswertem Unterhaltungsfaktor. So richtig vermag ich noch immer keine Empfehlung aussprechen, aber Kenner werden sowieso schon ein Urteil darüber gefällt – und das Teil nicht zuletzt wegen seiner Einzigartigkeit bereits im Regal stehen haben…

6/10

Fotocopyright: Turbine Medien GmbH

Carter

Inhalt

Carter kommt umzingelt von einem Spezialkommando zu sich. Er hat sämtliche Erinnerung verloren und begibt sich auf die Flucht. Irgendwas muss sein Blackout jedoch mit einem derzeit grassierenden Virus zu tun haben und irgendwie scheint er eine Schlüsselfigur in einem seltsamen Mosaik zu sein…

Fazit

„Carter“ war schon ein seltsamer Film. Seltsam in Sinne von merkwürdig ausbalanciert, seltsam in Sinne, dass Licht und Schatten hier nahe beieinander lagen – und am Ende trotzdem eine Empfehlung auszusprechen war.

War der Anfang noch ruhig, gemächlich und herrlich undurchsichtig, wandelt sich das Gesehen nach wenigen Minuten zu einem hektischen Treiben – dass mich irgendwie an „Oldboy auf Drogen“ erinnerte und ab diesem Zeitpunkt kaum noch zur Ruhe kam.

Das Tempo war extrem hoch und die Inszenierung wie eine Art Technikdemo. Der Hauptdarsteller schien ununterbrochen in Aktion zu sein und die Macher versuchten diesen wilden Trip mit so wenigen Schnitten wie möglich einzufangen. Man erkannte zwar kleinere Unterbrechungen, dennoch war die Immersion ziemlich gut und das Treiben fühlte sich weitestgehend wie aus einem Guss, teilweise fast wie ein Computerspiel aus der Ego-Perspektive an.

Die Action war dabei wirklich toll choreografiert und mit interessanten Ideen bestückt. Kleinere Anspielungen auf Mitstreiter ließ man sich dabei ebenfalls nicht nehmen, nahm manche Einstellung dabei dankbar auf. Der Härtegrad war angenehm hoch, aber auch nicht zu übertrieben – der rote Saft spritze in angenehmen Maße.

Leider schwächelte das Geschehen bei Handlung und vor allem deren Erzählstruktur. Durch die dauerhafte Action traten Ermüdungserscheinungen ala „Avangers“ auf und die anfangs so hohe Aufmerksamkeit flachte von Minute zu Minute spürbar ab. Saß ich zunächst mit einem breiten Grinsen vor der Leinwand, kämpfte ich beim großen Finalduell tatsächlich gegen die Vorspul-Taste an. Irgendwann war man irgendwie übersättigt, hätte gerne mit ein paar ruhigeren Momenten leben können.

Keinen Trost fand man zudem bei der Story. Diese war weder sonderlich originell, noch glücklich konstruiert. Alles fühlte sich inmitten der heißen Gefechte irgendwie notdürftig zusammengestückelt an und wollte mit ein paar pseudo interessanten Wendungen etwas Tiefe vorgaukeln – die schlichtweg nicht vorhanden war. Auch zündeten möglicherweise kritisch gemeinte Untertöne keineswegs.

Technisch hat „Carter“ zweifelsohne ordentlich was auf die Kasten, doch die Erzählstruktur litt ziemlich unter diesen beindruckenden Vehikel enorm und die Geschichte konnte grundsätzlich nicht überzeugen. Wer furiose Action liebt, wird hier an vielen Stellen definitiv auf seine Kosten kommen – doch wer auch eine ansprechende Rahmenhandlung sucht, ist absolut verkehrt. Mir hat das Werk aufgrund seiner atemberaubenden Optik schon irgendwo recht gut gefallen, doch umso mehr schmerzt der schwache Rest. Kompromissbereite Zuschauer mit gültigen Netflix-Abo können gerne mal „Probe-Schauen“ und für sich abschätzen, ob sie über zwei Stunden dran bleiben wollen…

7/10

Fotocopyright: Netflix

Vesper Chronicles

Inhalt

In naher Zukunft ist das Ökosystem der Erde kollabiert und hat der Menschheit einen zerstörten und mit giftigen Pflanzen verseuchten Planeten zurückgelassen. Inmitten dieser trostlosen Umgebung, kämpft die 13jährige Vesper jeden Tag auf Neue ums Überleben und experimentiert selbst mit der Herstellung brauchbarer Nahrung. Eines Tages wird sie Zeuge, wie ein kleines Raumschiff abstürzt und rettet eine mysteriöse Frau aus dessen Trümmern. Diese behauptet eine Einwohnerin der so genannten, wohl „Zitadellen“ zu sein und Vesper für ihre Hilfe bei der Reise dorthin zurück reichlich zu entlohnen…

Fazit

Gelegentlich schaue ich morgens tatsächlich das Frühstücksfernsehen und gelegentlich verfolge ich mit einem Ohr, die dort vorgestellten neuen Kinofilme. Meist handelt es sich um den üblichen Mainstream von der Stange, doch bei „Vesper Chronicles“ bin ich seinerzeit äußerst hellhörig geworden und war sofort von dem dort präsentierten Szenario angetan.

„Vesper Chronicles“ ist kein „Star Wars“ oder Dergleichen und will es auch überhaupt nicht sein. Der Film zeichnet ein realistisches Portrait der nahen Zukunft und setzt dabei nicht auf unnötige Effekthascherei oder laute Momente. Er zieht ab der ersten Minute in seinen unheilvollen Bann und macht uns schnell mit der jungen Vesper bekannt – die so Etwas wie ein Lichtblick in all der Trostlosigkeit darstellt.

Der Film lebt von seiner einzigartigen Atmosphäre und verlangt im Gegenzug hierfür eine gewisse Aufmerksamkeit beim Betrachter. Die allgemeine Gangart mag eher ruhig, aber keineswegs langweilig sein. Hat man sich auf das Geschehen eingelassen, entwickelt sich ein toller Sog, in dem die kleineren richtig aufregenderen Momenten umso heftiger rüberkommen und ordentlich wach rütteln.

Die audiovisuelle Umsetzung war beeindruckend und erfrischend zugleich. Keine bunten CGI-Orgien, keine grellen Lichter oder hektischen Schnitte. Die darstellte Welt schien fast dokumentarisch und wirkte genau deshalb so greifbar. Dabei fügten sich einige ungewöhnliche Elemente (wie beispielsweise die eindrucksvoll gestalteten „Pflanzenwesen“) nahtlos ins Bild ein und alles war wie aus einem Guss. Nicht verschweigen möchte ich allerdings auch den wunderschönen Soundtrack und die gelungene Tonabmischung. In Anbetracht mangelnder Action glaubt man gar nicht, wie oft der Subwoofer dennoch zum Einsatz kam und durchaus zur Bildung von Gänsehaut beitrug.

Raffiella Chapman verkörperte die Rolle von Vesper mit Bravour und trug den Streifen in weiten Teilen auch wirklich von ganz allein. Man nahm ihr die pfiffige, aufgeweckte und begabte Figur vollends ab, konnte sich gut in ihre Lage hineindenken und natürlich auch stets mit Ihr fühlen. Von Eddie Marsan hätte ich ruhig noch mehr sehen können, aber seine überschaubaren Auftritte waren ebenso toll gespielt und er jagte mit seinen Verhalten selbst dem Zuschauer (und nicht nur seiner kleinen Gegenspielerin) leichte Schauer ein.

Obwohl „Vesper Chronicles“ im Grunde nicht zu anspruchsvoll ist, würde ich den Film eher versierteren Genrefreunden empfehlen – die sich vom Kopf her auf das Setting einlassen können und zum Abtauchen darin bereit sind. Hier gibt es kein Geballer, keine hektischen Abläufe oder schrägen Kostüme, sondern eine gelungene Interpretation einer dystrophische Zukunft ohne unnötigen Schnickschnack. Mir hat der Streifen jedenfalls ziemlich gut gefallen und all meine Erwartungen nach der vielversprechenden Vorschau wurden vollends erfüllt. Eine kleine europäische Perle (Litauen/Frankreich/Belgien), die sich im internationalen Vergleich keineswegs verstecken muss – eher sogar mit ihrem authentischen Auftreten weitaus mehr Eindruck als manch überladene Hollywoodproduktion schinden konnte.

8/10

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

Star Trek 13 – Beyond

Inhalt

Ein Hilferuf reißt Kirk und seine Crew aus dem langweiligen Alltagstrott und schnell wird Rettungsaktion in die Wege geleitet. Am Ziel angelegt, bemerkt man den Hinterhalt allerdings zu spät und die Enterprise strandet völlig zerstört auf einem fremden Planeten…

Fazit

Nach zwei sehr soliden Vorgängern hatte ich damals richtig Bock auf „Beyond“ und blieb nach dem Gang aus dem Kino ein wenig desillusioniert zurück. Gesehen hatte ich sicherlich keinen schlechten Film und vor allem gab es grade im Bereich Humor einige Glanzpunkte zu verzeichnen – doch an das hohe Niveau eines „Into Darkness“ kam man leider nicht größeren Abstand nicht heran.

„Beyond“ hatte das Problem, welches in meinen Augen auch die Kino-Adaptionen von „Next Generation“ begleitete – alles fühlt sich eher nach einer besseren Serien-Doppelfolge, denn nach einem großen Blockbuster an. Die Technik allgemein war überragend, die Effekte grandios, die Kulissen glaubhaft gestaltet, aber bei der Handlung hing das strahlende Konstrukt gnadenlos und wusste nicht durchgängig an den Schirm zu fesseln durch.

Eine eher schwache und vorherschaubare Geschichte wurde mit offenkundigen Logik-Lücken bestückt und nicht immer konnte man problemlos darüber hinwegschauen. Neben netter Action gab es immer mal wieder kleinere Längen, die uns quasi zum Nachdenken gezwungen haben – und spätestens hier wurden die groben Patzer bei der Ausarbeitung sehr offenkundig.

Auch wenn der Streifen bereits ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, möchte ich hier nicht großartig spoilern. Es sei allerdings verraten, dass gerade die Zeichnung unseres Bösewichtes arg unter einigen nicht ganz nachvollziehbaren Aspekten litt und hierdurch kein so charismatischer Gegenspieler (wie zuvor Kahn) ins Leben gerufen wurde. Natürlich legte dieser die Messlatte im Trekkie-Universum extrem hoch, doch aus Elba hätte man durchaus einen ähnlich markanten Fiesling machen können.

Was den Titel vorm totalen Mittelmaß rettete, war sein Witz und auch sein Charme. Insbesondere „Pille“, Spock und „Scotty“ haben mir besser als je zuvor (in der Neuauflage) gefallen. Die Chemie der Darsteller untereinander hat perfekt gepasst und die Dialoge waren teils zum Brüllen komisch. Hier schienen die Beteiligten wirklich Spaß an der Arbeit gehabt zu haben und übertrugen diese „Vibes“ ohne Abstriche an das Publikum.

„Beyond“ war vor allem im letzten Drittel eine unterhaltsame Angelegenheit – bis dorthin zwar nett, aber eher unspektakulär und leicht fad. Wie bereits erwähnt machten einige Gags (und ein cooler Song) aber enorm Laune und das Ergebnis ist am Ende dann doch gar nicht mehr so übel. Ich habe von dieser Crew jedenfalls noch lange nicht genug und hoffe, bald mal wieder in ein etwas fetzigeres Abendteuer mit ihnen abtauchen zu dürfen.

6,5/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Detroit: Become Human (Playstation 4)

Inhalt

In der Zukunft haben Androiden ihren festen Platz in der Gesellschaft eingenommen und sind wichtige Alltagshelfer geworden. Hin und wieder wieder gibt es aber so genannte „Abweichler“ mit seltsamen Fehlfunktionen, wie beispielsweise eigenmächtigen Handeln oder dem scheinbaren Entwickeln von Gefühlen. Das Spiel gibt uns Einblick in mehrere kleine Geschichten, die im großen Ganzen miteinander verwoben sind…

Gameplay

Mit „Detroit“ blieben sich die Macher von „Heay Rain“ und „Beyond Two Souls“ vom Gameplay her weitestgehend treu. Der Spieler schlüpft abwechselnd in die Rolle unterschiedlicher Figuren, die er aus der Third-Person-Perspektive durch detailreich gestalteten Schauplätze manövriert und den Kern – also das Erzählen einer Geschichte – munter vorantreibt.

An bestimmten Stellen ist eine Interaktion in Form von Dialog oder genauerer Betrachtung möglich, an anderer Stelle sind Hinweise zu einer Beweiskette miteinander zu kombinieren oder kurze Quicktime-Events zu bestreiten. Letztlich entscheiden wir mit unserem Erfolg im Tastenhämmern, aber auch mit der Dialogauswahl, wie sich der entsprechende Handlungsstrang weiterentwickelt – und welche Charaktere uns weiterhin begleiten dürfen.

Eingeteilt ist das Spiel in mehrere kurze Kapitel (jeweils ein paar Minuten), an deren jeweiligen Ende eine Zusammenfassung unserer Vorgehensweise präsentiert wird. Auf Wunsch können wir diesen „Zweig“ auch mit anderen Zockern vergleichen und sehen, welche Entscheidungen die populärsten sind.

Die Steuerung ist auf der einen Seite sehr simpel, auf der anderen Seite manchmal unnötig kompliziert. Anhand der leicht kryptischen Einblendungen ist nicht immer sofort ersichtlich, ob eine Taste mehrfach gedrückt oder gedrückt gehalten werden muss. Manchmal steht „mehrfach drücken“ auf dem Schirm, manchmal aber eben auch nicht.

Spielzeit

Wie gesagt, dass Spiel lebt von seinen Wendungen und dem Erleben verschiedener Handlungskonsequenzen, weshalb sich ein mehrfaches Probieren der Kapitel anbietet. Für einen einfachen Durchgang (ohne mehrfache Varianten) habe ich grob geschätzt um die 10 bis 11 Stunden benötigt.

Präsentation

Im Anbetracht, dass es sich um ein Playstation 4 Spiel handelt, macht „Detroit“ noch immer einen ganz ausgezeichneten Eindruck. Zwar wurde die imposante Optik mit kleineren Rucklern und leichten Unschärfen erkauft, dennoch überzeugt das Ergebnis selbst in heutigen Zeiten auf ganzer Linie. Die Figuren wurden fast lebensecht gezeichnet und die futuristisch angehauchten Kulissen wirken glaubhaft gestaltet. Man fühlt sich fast wie in einem auf realistisch getrimmten Animationsfilm und staunt durchaus über die authentischen Gesichter mit tollen Animationen.

Die deutsche Synchronisation war durchgehend ordentlich und mit bekannten Sprechern bestückt. Der Soundtrack hielt sich weitestgehend im Hintergrund und fiel nicht negativ auf. Während der prasselnde Regen eine angenehme Räumlichkeit aufwies, habe ich dies bei anderen Geräuschen (Züge, etc.) leider ein wenig vermisst. Das Spiel klang eher „flach“, statt mitreißend cineastisch – was hier natürlich richtig gut gepasst hätte.

Positiv

  • tolle Präsentation
  • interessante Geschichte
  • geschickte Erzählweise aus unterschiedlichen Perspektiven
  • einfacher Einstieg (Gameplaytechnisch)…

Neutral

  • … zäher Einstieg (Handlungstechnisch)
  • hin und wieder leicht ruckeling und unscharf
  • Kameraprobleme
  • Steuerung manchmal hakelig
  • lahme, undynamische Ton-Abmischung

Negativ

  • insgesamt eher seichtes Gameplay
  • kleinere Logik-Lücken
  • für mich war es schwierig Sympathie zu den Androiden herzustellen
  • bei mir hat ein Kapitel fast unspielbar geruckelt (trotz erneutem Laden)

Fazit

Wer die geistigen Vorgänger kennt, der weiß was einen hier erwartet. Die technische Seite wurde noch einmal kräftig optimiert, obgleich es bei der Steuerung zuweilen noch immer etwas hakt. Ansonsten bietet der Titel ein vertraut-simples Gameplay mit schnellem Einstieg und interessanter Story.

Durch die unterschiedlichen Sichtweisen gewann das Spiel an Tiefe, wobei mir persönlich der Zugang von den Androiden verwehrt blieb. Ich konnte bei aller Liebe in der Erzählung keine großartige Sympathie zu diesen Figuren herstellen – was man den Machern aber nicht ankreiden kann und wohl mit persönlicher Einstellung zu tun hat. Immerhin hat man so vermutlich mehr Entscheidungen gewählt, die zum Tode der selbigen geführt haben – und das ist ja auch ein Teil des vielschichtigen Konzeptes.

Unterm Strich blieb für mich eine netter Trip in ein gar nicht mal so abwegiges Zukunftsszenario, doch im Gedächtnis wird er bestimmt nicht langfristig verweilen. Ich war froh, das Spiel (welches seit Release im Regal schlummerte und bis dato nur kurz angezockt wurde) endlich nachgeholt zu haben, empfehlen kann ich es aber trotzdem nur eingeschränkt. Szenario und Machweise müssen eben gefallen. Grafisch beeindruckend und eine nette Technikdemo ist „Detroit“ aber auf jeden Fall.

Grafik: 9/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Quantic Dream / Sony Interactive Entertainment

Equilibrium

Inhalt

Eine Welt ohne Gefühle, ist wohl auch eine Welt ohne Krieg. In naher Zukunft unterdrücken die Menschen ihre Emotionen mit einer speziellen Substanz und pflegen ein friedliches, aber auch sehr kühles miteinander. Jeder, der hierbei nicht mitspielt wird von den so genannten „Klerikern“ ohne großen Prozess gnadenlos beseitigt. Einer dieser Vollstrecker ist John Preston, der nach dem Tod seines Partners anfängt mit dem bisherigen Lebensstil zu hadern…

Fazit

„Equilibrium“ hat mich damals eiskalt erwischt und sich auch im Freundeskreis recht schnell als echter Geheimtipp herumgesprochen. Kurt Wimmer schuf einen kultigen Sci-Fi-Tripp, der gleich mehrere Zielgruppen anzusprechen vermochte und mit seiner eigenwilligen Inszenierung auch noch heute auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Auf der einen Seite präsentiert uns der Film eine interessante Prämisse in bester George Orwell-Tradition, auf der anderen Seite ein spektakuläres Fest für Actionfreunde. Er schafft den Spagat diese beiden Welten gut und vor allem unterhaltsam miteinander zu vereinen – lässt dabei über manche Schwächen bei der Handlung hinwegschauen.

Sicherlich stößt grade besagte Ausgangslage und vor allem deren Umsetzung durchaus auf leichtes Unverständnis. Man gab sich zwar um eine plausible Erklärung der vorherrschenden Welt bemüht, überzeugt damit aber nur bedingt und ließ einige Fragen offen. Irgendwo fehlt der letzte Schritt, der uns endgültig von einer solchen Veränderung überzeugt – doch eine umfangreichere Ausführung würde den Rahmen der Laufzeit und die Geduld des Zuschauers wohl sprengen. Die Macher haben sich um Kurzweil bemüht und für meinen Geschmack dennoch genügend Tiefgang integriert.

Nichts zu rütteln gab es hingegen bei Darstellern und Technik. Für sein Alter schaut der Film noch immer klasse aus und seine kühlen, glatten und dystrophischen Bilder erzeugen eine tolle Immersion. Bale glänzt mit vielen Facetten seiner Figur und nicht zuletzt mit ein paar eindrucksvoll choreografierten Kampfszenen, die das Werk über die Jahre im Hinterkopf verweilen ließ. Selten hat man so elegant und schnittig gemachten Duelle gesehen und hielt hierbei auch die ein oder andere Überraschung parat.

Klar schmeckt der Titel ein wenig nach B-Movie, hatte seinerzeit wohl nicht das aller höchste Budget, doch noch heute klingen Story und einige Schmankerl bei der Inszenierung nach. Für mich hat „Equilibrium“ zumindest einen kleinen Kultstatus und wird alle paar Monate mit breitem Grinsen in den Player geworfen.

8/10

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures)

Arrival

Inhalt

Überall auf der Erde tauchen plötzlich unbekannte Flugobjekte auf und die Menschheit ist in Alarmbereitschaft. Es scheint, als wollen die Besucher zunächst nicht angreifen – doch um dies genauer herauszufinden, muss eine gemeinsame Kommunikation entwickelt werden. Kurzerhand wird Sprachforscherin Louise Banks vom Militär angeworben und mit dieser Aufgabe betraut…

Fazit

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und das ist vollkommen in Ordnung. Gerade die Bewertungen zu „Arrival“ gingen mehr als drastisch auseinander und ich habe mir zwischen der ersten und letzten Sichtung noch einmal ordentlich Zeit für eine Meinungsbildung genommen. Normalerweise hege ich keine Ablehnung gegenüber sperrigen und tiefgründigen Werken, doch der Zugang zu diesem Film blieb mir bislang leider verschlossen.

„Arrival“ ist kein typisches Blockbuster-Kino ala „Independence Day“ und setzt seinen Fokus trotz ähnlicher Grundprämisse völlig anders. Die Außerirdischen an sich stehen weniger im Vordergrund, vielmehr thematisiert man das Verhalten der Menschheit bei einem solchen Vorfall. Kleinlaut begleiten wir mehrere Figuren und beobachten wie sich die Invasion auf sie und ihre nähere Umgebung auswirkt. Dabei werden alte Erinnerungen ausgegraben, Emotionen geweckt und neue Wege eingeschlagen.

Denis Villeneuves will uns hier vermitteln, wie eine Welt, die zusammenhält, ausschauen könnte. Wenn man endlich Differenzen bei Seite legt und sogar Geheimdienste nahtlos miteinander zusammenarbeiten. Man geht hier von einem insgesamt friedfertigen Szenario aus was in heutigen Zeiten allerdings schwerlich hinzunehmen ist und somit an der Immersion zerrt. Überhaupt nahm man sich stellenweise zu viel Zeit für seine melancholischen Bildern und bremste die eigentlich ganz angenehme Grundspannung durch die ungewöhnliche Herangehensweise immer wieder aus.

Action geht hier vollkommen gegen null und selbst gefühlvolle, nachdenkliche Momente geraten ins Stocken. Man schien es mit gemächlichen Eindrücken immer ein wenig zu übertreiben und den Zuschauer damit fast zu verlieren. Glücklicherweise wollte man stets die nächsten Schritte und vor allem den Ausgang der Geschichte erfahren – weshalb man zähneknirschend am Ball blieb und den gut agierenden Darstellern (Amy Adams und Jeremy Renner) weiterhin beiwohnte. Die beiden haben ihren Job hervorragend erledigt und ein stimmiges Team gebildet.

Das Finale war konsequent, aber nur bedingt gelungen. Es hielt sich an der nüchternen Gangart des gesamten Werkes und fackelte am Ende kein Feuerwerk ab. Auch hier leiten ruhige Worte den Abschluss der Geschichte ein man ließ ein paar stille Aufnahmen den Abschluss finden. Hier gab es kein Jubel oder Weltuntergang – man akzeptierte die Dinge, wie sie waren und schien hierrüber glücklich. Passt zum Rest, hinterließ bei mir jedoch einen faden Beigeschmack – denn die Glaubwürdigkeit war nur bedingt gegeben.

Es gibt wirklich schlechte Filme, bei denen man über deren Qualität einfach nicht weiter diskutieren muss und sich die meisten Zuschauer einig sind. „Arrival“ jedoch bekommt von mir keine allzu hohe Bewertung, ist per se aber nicht so miserabel, wie es das Punkteergebnis vielleicht ausdrücken mag. Der Film hat definitiv seine Daseinsberechtigung und trifft mit seiner eigenwilligen Art seine Zielgruppe, doch ich gehöre eben nicht dazu. Für mich bleibt unterm Strich nur ein unterdurchschnittlicher Sci-Fi Spaß mit guten Ansätzen und enormen Längen. Persönlich ziehe ich lieber „Contact“, „Signs“ oder „Die unheimliche Begegnung mit der dritten Art“ vor.

5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Strange World

Inhalt

Searcher ist Farmer mit Leib und Seele und hegt wenig Ambitionen in die großen Fußstapfen seines berühmten Vaters zu treten. Dieser war einst ein großer Abenteurer und vor etlichen Jahren auf einer Expedition verschwunden. Ein verheerendes Ereignis zwingt den Familienvater nun allerdings doch auf eine große Reise zu gehen…

Fazit

Langsam haben wir uns an verfrühte Heimkino-Veröffentlichungen gewöhnt und wissen, dass die Qualität solcher Werke hierdurch nicht unbedingt schlecht sein muss. Gefühlt ziehen die Labels immer kürzer die Reißleine und geben ihren Filmen mit Kino keine lange Chance, um sie dann möglichst schnell auf den eigenen Streaming-Plattformen zur Verfügung zu stellen.

„Strange World“ war für mich keine Offenbarung, aber auch kein schlechter Film. Er gefiel auf Anhieb mit gewohnt toller Optik und angenehmen Pacing. Die Geschichte war nett und einigermaßen spannend inszeniert. Man kam gut in das Geschehen hinein und konnte sich soweit möglich prima in die Figuren hineindenken.

Größtes Problem war allerdings der Ausbau seiner grundsätzlich recht interessanten Handlung. Ich hatte immer das Gefühl, dass viel Potential liegen gelassen und alles ziemlich oberflächlich abgefertigt wurde. Das angerissene „Abendteuer-Feeling“ wurde nicht vollends befriedigt und der Drang zum Erforschen neuer Welten nahm schnell ab. Filme wie „Atlantis“ haben hier die Motivationskurve durchwegs hoch gehalten, bei „Strange World“ flachte sie mit Betreten der neuen Welt schnell ab.

Schönes Welten- und Kreaturendesign überzeugten, halfen jedoch nichts bei der vergleichsweise schnellen Abnutzung der fantastischen Eindrücke. Vielleicht ist man einfach zu abgestumpft, um die Elemente länger genießen zu können – oder der Film nicht dicht genug erzählt. Nach anfänglicher Neugier plätscherte das Geschehen über weite Teile vor sich hin und folgte bekannten Mustern ohne Überraschungen oder krassen Hinguckern.

Neben „Glass Onion“ auf Netflix, bietet uns Disney mit „Strange World“ einen nicht ganz so brillanten, aber immerhin soliden Streaming-Vertreter für die Feiertage. Ja, die Macher wollten manchmal zu viel und ließen dann wiederum Potential liegen – schufen aber einen netten Titel, der mit seiner Standard-Machart nicht schwer auf dem Magen schlug und ordentlich unterhielt.

6,5/10

Fotocopyright: Disney

New Tales from the Borderlands (Nintendo Switch)

Inhalt

Der Spieler schlüpft abwechselnd in die Haut dreier Personen, deren Schicksale familiär oder zumindest beruflich miteinander verbunden sind. Unfreiwillig übernehmen sie tragende Rolle im Kampf gegen Megakonzerne und außerirdische Wesen…

Gameplay

Obwohl „New Tales“ von einem anderen Entwickler stammt, reiht sich der Titel nahtlos in die Regie der bisherigen „Taletale“-Spiele ein und übernimmt deren klassisches Gameplay, welches aus überwiegend reichlich Dialog und relativ eingeschränkter Interaktion besteht.

Teils minutenlang wird der Spieler zum Zuschauen verdonnert und nur hin und wieder darf er kurz die Kontrolle über die Charaktere übernehmen oder Quicktime-Events absolvieren. Dabei kann man sogar einstellen, dass jede Tasteneingabe (so falsch sie auch sei) zum Erfolgt führt, was den sowieso schon recht niedrigen Schwierigkeitsgrad komplett abschwächt.

Spielzeit

Die Handlung unterteilt sich in fünf Kapitel und kommt dabei auf eine Gesamtspielzeit von zirka 8 bis 9 Stunden. Alle Kapitel sind bereits komplett in das fertige Produkt integriert, so dass kein lästiges Warten auf Fortsetzung (wie bei früheren Titeln) notwendig ist.

Präsentation

Gezockt habe ich „Tales“ auf der Nintendo Switch und wurde dabei positiv überrascht. Habe ich ein ähnlich verschwommenes und ruckeliges Erlebnis wie kurz zuvor bei „Life is Strange“ erwartet, performte die kleine Konsole hier recht gut.

Die Optik war minimal unscharf (niedrige Auflösung versus 4k-TV), aber schön bunt, detailreich und weitestgehend flüssig animiert. Kleinere Schusseinlagen fühlten sich gelegentlich ruckelig an, waren dennoch gut zu meistern.

Man fühlte sich wirklich wie in einem hübschen Animationsfilm und konnte gut im Szenario versinken. Die professionelle englische Sprachausgabe (deutsche Untertitel, größenverstellbar) trug ihren Teil dazu bei und war recht einfach verständlich.

Positiv

  • hübsche Präsentation
  • solide Performance (Switch)
  • nette Geschichte
  • liebenswerte Figuren
  • einfacher Einstieg
  • witziger Humor
  • hervorragende Anspielungen auf andere Spiele und Filme
  • keine Vorkenntnisse erforderlich

Neutral

  • simples Gameplay
  • wenig Interaktion
  • lahme Mini-Spiele
  • nur englische Sprachausgabe

Negativ

  • ingesamt wenig Anspruch & viel Zuschauen

Fazit

Man kann die „Teltale“-Spiele lieben oder hassen. „New Tales from the Borderlands“ jedenfalls bot mehr vom Bekannten und erfand das Rad – wie seine geistigen Vorgänger aus anderen Universen – nicht neu. Auch wenn ich bisher nur relativ wenig Berührungspunkte mit der Borderlands-Thematik an sich hatte, kam ich gut in das Geschehen hinein und konnte viele Gags uneingeschränkt genießen.

Unterm Strich bleibt ein netter Zeichentrickfilm zum minimalen Mitspielen, dessen simples Gameplay eben Teil des „Tales-Konzeptes“ ist und nicht negativ bewertet werden sollte. Mir hat das Spiel insgesamt sehr gut gefallen und kann dieses entschleunigende Werk den geeigneten Fans durchaus ans Herz legen.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 4/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: 2K Games/Take 2 Interactive

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