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Schlagwort: Action (Seite 59 von 85)

American Gangster

Inhalt

Das Jahr 1968. Während die amerikanischen Truppen im desaströsen Vietnam-Krieg vermehrt den dortigen Drogen erliegen, hält das Gift nun vermehrt Einzug in den Straßen Amerikas. Nach dem Tod seines Mentors, beschließt dessen Assistent Frank Lucas nun selbst ein Imperium aufzubauen. Er nutzt seine Kontakte zur Army und importiert den Stoff direkt aus dem Krisengebiet…

Fazit

Ich hatte zwar schon die HD-DVD, doch als mir die Blu-Ray auf dem Flohmarkt für kleines Geld in die Hände fiel, musste ich erneut zuschlagen. Mit „American Gangster“ schuf Regie-Legende Ridley Scott abermals einen kultverdächtigen Titel, der sich besonders wegen seiner großartigen Akteure im Kopf eingebrannt hat.

Washington und Crowe standen sich hier vielleicht nicht zum ersten Mal gegenüber, doch ihre Leistung überzeugte wie nie zuvor. Sie blühten in ihren jeweiligen Rollen auf und gaben ihren völlig unterschiedlichen Figuren ordentlich Kontur. Dabei half sicherlich, dass die Autoren nicht nur zwei einfache Typen hingestellt – sondern auch eine ordentliche Tiefe um sie gezeichnet haben.

Bei „American Gangster“ hat alles zwei Seiten und vor allem erkauft sich seine geschickte Machart das Verständnis in vielen Bereichen. Frank Lucas ist nicht nur knallharter Dealer, sondern zeigt durch Momente mit seiner Familie auch andere Eigenschaften. Cop Richie Roberts mag in den meisten Situationen der gesetzestreue Cop sein, um dann wiederum auf Partys bei Gangstern abzuhängen und damit gut leben zu können.

Nicht nur durch seine interessanten Figuren, auch durch seinen tollen Flow ergibt sich trotz enormer Überlänge (gerade im Director`s Cut) keine langweilige Minute und der Zuschauer blieb stets am Ball. Scott bewiess erneut sein Talent für ansprechende Erzählweisen und hielt das Tempo stets auf ordentlichem Niveau. Die Bilder waren erneut hochwertig, die Schnitte präzise. Der Soundtrack zeitgemäß und immerzu passend gewählt.

„American Gangster“ definiert das Genre sicherlich nicht neu, doch seine grandiosen Darsteller und seine konsequente Struktur zaubern selbst bei wiederholter Sichtung ein breites Grinsen ins Gesicht. Die teilweise extrem positive Darstellung des Bösewichtes mag vielleicht etwas kontrovers erscheinen, ist aber letztlich Teil des hervorragend gelungenen Gesamtkonzeptes und gibt dem Epos einen gewissen Kick. Unterm Strich ein aufregender und in sich enorm stimmiger Ausflug auf die Straßen von Eighth Avenue.

8,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

The Tomorrow War

Inhalt

Während einem Spiel bei der Fussball-Weltmeisterschaft zucken plötzlich Blitze über das Feld und zwischen den Sportlern tauchen Soldaten auf. Diese behaupten aus der Zukunft gekommen zu sein und dringend Hilfe für den dortigen Kampf gegen Außerirdische benötigen…

Fazit

Der Film geht knapp 2,5 Stunden und dennoch habe ich mich bei der Inhaltsangabe bewußt kurz gehalten. „The Tomorrow War“ mag storytechnisch sicherlich nicht zu den komplexesten seiner Art gehören, dennoch war der Rahmen für die zuweilen äußerst furiose Action gar nicht mal so übel und sollte Beachtung finden.

Vermutlich war es gut, dass ich im Vorfeld weder Trailer, Inhalt oder Kritiken studiert habe, denn sonst hätte ich mich vielleicht nicht so unbeschwert im Geschehen hätte fallen lassen können. Ich war von der ersten Minute an vom bunten Treiben gepackt und habe mich trotz der Überlange niemals gelangweilt.

Die Action war beeindruckend und vor allem technisch extrem hochwertig. Die Aliens haben nicht nur furchteinflössend ausgeschaut, sondern waren perfekt in ihrem Umgebung integriert. Sie wirkten nicht wie hässliche Fremdkörper und die Interaktion mit ihren menschlichen Widersachern war einwandfrei. Man wurde nie aus der perfekten Immersion gerissen und daran änderten selbst die lockeren Sprüche der Akteure nichts. Der Bogen wurde nie zu weit überspannt und alle Elemente wurden gekonnt aufeinander abgestimmt.

Der bereits aus der „Jurrasic World“-Reihe bekannte Charme von Chris Pratt war hier nicht fehl am Platz und hat gut zum Rest gepasst. Er spielte die Rolle des Familienvaters im Hingabe – und sein Soldaten-Background nahm man im Zuge der Dramatik einfach mal so zur Kenntnis. Hier gab es eh kaum übermäßig glaubwürdige Bestandteile und von daher möchte ich hier nichts bemängeln. Die Chemie aller Beteiligten hat gepasst und selbst das enorm aufgesetzte Vater-Sohn Drama ging irgendwo in Ordnung.

Streng genommen war „The Tomorrow War“ kein so richtig überragender Titel und hat viel bei der Konkurrenz zusammengeklaut, aber irgendwie hat es den richtigen Nerv bei mir getroffen. Ich war sofort in den Bann gezogen, habe mich durchgehend prächtig amüsiert und war aufgrund seiner starken Effekte mächtig vom Ergebnis beeindruckt. Für mich gehört der Film jedenfalls zum besten, was ich bisher im durchwachsenen Jahr 2021 erleben durfte und kann einfach nur eine Empfehlung aussprechen. Nach einem langen Arbeitstag muss es nicht immer sonderlich tiefgründig – sondern einfach mal brachial spaßig zur Sache gehen und da macht das Ding einfach alles richtig. Ich freue mich jetzt schon auf die erneute Sichtung!

8,5/10

Fotocopyright: Amazon

Monster Hunter

Inhalt

Eine kleine Militäreinheit befindet sich auf der Suche nach ihren vermissten Kollegen, als sich dann plötzlich ein Portal öffnet und sie in eine merkwürdige Parallelwelt befördert. Hier werden sie alsbald von riesigen Kreaturen angegriffen…

Fazit

Regisseur Paul W. S. Anderson und seine Frau Milla Jovovich scheinen – ähnlich wie unser Uwe Boll – ein Patent auf die Umsetzung von Videospielen zu haben und treten wir natürlich wieder als dynamische Duo (die Eine vor, der Andere hinter der Kamera) auf. Vorweg sei gesagt, dass mich das Ergebnis wahrlich nicht von den Socken gehauen hat – ich jedoch auch nicht wüste, wie man die Thematik der Spiele sonst hätte auf Zelluloid bannen können.

„Monster Hunster“ wirft Figuren und Betrachter ohne langes Intro direkt ins Geschehen und spielt zügig seine technischen Reize aus. Die Umgebungen sind zwar karg, aber Stimmig – die Monsterkreaturen hingegen prächtig animiert und überwiegend überzeugend in Szene gesetzt. Ein Wiedererkennungswert zur Vorlage ist auf jeden Fall gegeben und spätestens wenn kochende Katzenwesen in Erscheinung treten, schlägt das Herz des Zockers ein wenig höher.

Obwohl uns Anderson einen gewissen Fan-Service liefert, bleibt der Gesamteindruck eher gemischt. Das Geschehen weist trotz zuweilen furioser Action einfach zu viele Längen und Ungereimtheiten auf. So wird die ach so tolle Militäreinheit viel zu schnell ausradiert, so wird die Ausbildung von Artemis viel zu öde präsentiert und die quasi nicht vorhandene Handlung nicht mal ansatzweise versucht mit irgendwas aufzuwerten. Zwischen der lauthalsen Action stehen die ruhigeren Passagen in einem zu harten Kontrast, die Laune ist erst ganz oben und geht dann direkt in den Keller. Der Streifen wird instant langweilig.

Die Darsteller haben ihre Sache – im gegebenen Rahmen – solide gemacht, ohne größere Begeisterungsstürme zu entfachen. Sie spulten ihr Programm routiniert herunter und gaben – dem Szenario geschuldet – halt keinerlei Identifikationsmöglichkeiten. Die Dialoge waren erwartungsgemäß simpel und nicht der Rede wert. Die Sichtung in der englischen Originalfassung auch keinerlei Problem – schließlich sprachen zumeist die Bilder für sich und brauchten keine weitere Erklärung.

„Monster Hunter“ ist sicherlich nicht die beste, aber zum Glück auch nicht die schlechteste Videospielumsetzung. Aufgrund seiner Ballereien, der glänzenden Inszenierung und natürlich auch wegen seiner Hauptdarstellerin ist die Verwandtschaft zu „Resident Evil“ kaum zu übersehen, weshalb dessen Freunde durchaus ahnen, was man hier erwarten darf. Die schöne Action lässt ein wenig über die langweiligen Momente hinwegschauen, der große Wurf ists unterm Strich dennoch nicht geworden. Das coole Finale rettet zusätzlich einen weiteren Ehrenpunkt.

5,5/10

Fotocopyright: Constantin Film

Little Nikita

Inhalt

Als sich der junge Jeff  für den Militärdienst registriert, werden die Behörden bei seiner Überprüfung hellhörig. Irgendwas scheint mit den Angaben seiner Erzeuger nicht zu stimmen und scheinbar stecken hinter deren fragwürdigen Identitäten waschechte russische Schläfer, die nur auf ihren Einsatz warten…

Fazit

Auf der einen Seite macht es Spaß den viel zu früh verstorbenen River Phoenix wieder zu sehen, auf der anderen Seite sorgt der Film an sich nachwievor nicht unbedingt für Begeisterungsstürme meinerseits. Die Geschichte um Agenten mag zwar im Ansatz ganz nett erdacht sein, wirkt in der Umsetzung allerdings etwas naiv und folge dessen arg simpel gestrickt.

Der Streifen besaß zwar einen gewissen Unterhaltungsfaktor, stolperte aber immer wieder über kleinere Ungereimtheiten. So mangelte es beispielsweise durchgehend an Tiefgang oder Komplexität. Alles blieb sehr oberflächlich und gab sich dabei nicht einmal sonderlich actionorientiert. Man wollte irgendwo authentisch und greifbar bleiben, überzeugte mit seinen rudimentären Schmarmützel nicht wirklich. Meist plätscherte das Treiben so vor sich hin und mit größeren Wendungen war nicht zu rechnen.

Das Werk stagnierte. Es war nicht unbedingt schlecht oder allzu amateurhaft inszeniert, doch irgendwie gab es auch keine echten Highlights. Die Handlung war recht vorherschaubar und die erste Verwirrung oder gar Zweifel über das Dasein der Eltern von Nikita eigentlich kein großes Thema. Entweder wollten die Macher uns gar nicht erst in Grübeln oder zum mitfiebern bringen – oder es ist einfach nicht gelungen. Die Chance noch etwas Brisanz in das Verhältnis zu den Erzeugern zu bringen ist glorreich gescheitert und hat dem Ganzen einen gewissen Kick entzogen.

Der Cast war im Großen und Ganzen schon in Ordnung, passte sich niveautechnisch dem Rest an. Alle Darsteller neigten zu einem gewissen Overacting – was der Unterhaltung zwar zu Gute kam, der allgemeinen Glaubwürdigkeit nicht unbedingt zuträglich war. Manche Aktionen wirkten etwas slapstikhaft und nicht ganz der eher ernsten Thematik entsprechend. Technisch entsprach der Film seiner Entstehungszeit und gefiel immerhin mit einem 80iger Look – mit allem was an weichen Bildern und Filtern dazu gehört.

Wer auf Agentenfilme steht und unbedingt neues Futter braucht, kann bei „Little Nikita“ durchaus einen Blick wagen. Das Teil war schon irgendwo anschaubar, aber über Phrasen wie „seicht“ und „zahm“ kommt das Gebotene beim besten Willen nicht hinaus. River trug das Geschehen souverän, doch letztlich macht es seinen frühen Abgang umso trauriger. Wir hätten sicherlich noch ein paar tolle Vorstellungen von ihm gesehen und diesen Film gern als eine kleine Station in seinem Leben in Erinnerung behalten.

5,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Projekt: Peacemaker

Inhalt

In Osteuropa ist es zu einer nuklearen Explosion gekommen, doch die amerikanischen Behörden glauben nicht an einen zufälligen Unfall. Sie vermuten hinter der Aktion ein Ablenkungsmanöver, damit weitere Sprengsätze von bis dato unbekannten Dieben entwendet werden können. Eine Untersuchungskommission möchte den Dingen auf den Grund gehen…

Fazit

Zum Ausklingen eines anstrengenden Arbeitstages ist ein vermeintlich spannender Thriller eigentlich immer eine ganz willkommene Angelegenheit. Da ich „Project Peacemaker“ zudem schon so lange nicht mehr gesehen und inzwischen nahezu komplett vergessen habe, war die Vorfreude verhältnismäßig groß. Die gute Laune wich allerdings schon früh einer gewissen Ernüchterung – denn so entspannend und unterhaltsam war der Streifen gar nicht gestrickt.

Hin und wieder ein paar Zeilen im Originalton sind nicht schlimm und tragen oft ungemein zur Atmosphäre bei, doch hier haben es die Macher ein wenig übertrieben. Sicherlich handelte es sich hier um keinen seichten Stoff für mal eben Nebenbei, doch so viele Texte wie hier habe ich schon lange nicht mehr lesen müssen. Dies mag nicht jeden Zuschauer stören, doch nach Eingangs erwähntem langen Tag trug dies nicht zur ausufernden Begeisterung meinerseits bei. Hier hätte man gerne umfangreicher Synchronisieren dürfen.

Die Handlung an sich war im Grunde recht ansprechend, doch die Inszenierung gelegentlich so sperrig wie die vielen Lese-Passagen. Während es an einiger Stelle wirklich kurzweilig zur Sache ging, stießen andere Abschnitte mit zähem Verlauf leider ziemlich negativ auf. Das Pacing war unausgegoren, obgleich der rote Faden zum Glück nie abgerissen ist. Man konnte den Schlussfolgerungen der Figuren nicht immer folgen, einige Dialoge von der Sinnhaftigkeit leider nicht ganz verstehen.

Viel wusste ich von „Projekt: Peacemaker“ nicht mehr, aber schnell wurde klar, weshalb ich weite Teile des Streifens mittlerweile vergessen hatte. Die Grundidee ist nachwievor nicht verkehrt, doch eine sperrige Umsetzung kostet der Unterhaltung letztlich gehörig Punkte und verhindern eine uneingeschränkte Empfehlung. Über weite plätscherte das Geschehen einfach vor sich hin und selbst eine gute agierende Kidman oder ein gewohnt charmanter Clooney konnten da keinen verlorenen Boden retten. Das Teil mag durchaus einen angenehmen Anspruch aufweisen, kurzweilig schaut jedoch anders aus.

5,5/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Operation: Broken Arrow

Inhalt

Bei einem Testflug bricht der Kontakt zur Crew ab und im Ministerium bricht der Schweiß aus. An Board des Fliegers befanden sich Atomwaffen, die keineswegs in die falschen Hände geraten dürfen. Scheinbar hat einer der Piloten hier seine Finger im Spiel…

Fazit

Nach „Wehrlos – Die Tochter des Generals“ hatte ich Lust auf einen weiteren Travolta-Streifen und musste am gleichen Filmregal gar nicht weit schauen. „Broken Arrow“ wurde seinerzeit ebenso als Heftbeilage „verramscht“, bot aber eine ebenso hohe Qualität und steht noch immer für kurzweilige Unterhaltung – wie ich am gestrigen Abend mit Begeisterung erneut feststellen durfte.

Von John Woos Ausflügen nach Hollywood mag „Broken Arrow“ sicherlich nicht der beste, allerdings auch nicht der schlechteste Vertreter seiner Zunft sein. Nach einem etwas zähen Auftakt gab es ein paar richtig gute Actionszenen, die dank eines gut aufgelegten Travolta noch einmal mehr Laune bereiteten. Ab einem gewissen Zeitpunkt gab es kaum noch Gelegenheit zum Durchschnaufen und ein eindrucksvolles Feuergefecht jagte das Nächste.

Diesmal erkannte man die Handschrift des Regisseur weniger an stetig aufsteigenden Tauben, vielmehr an einer immer wieder ertönenden Melodie beim Auftritt des Bösewichtes. Das erzeugte irgendwie eine Western-Atmosphäre, die durch den Schauplatz in der Wüste zusätzlich unterstrichen wird. Überhaupt wusste man die trostlose Location geschickt zu nutzen und verschiedene Gegebenheiten prima auszunutzen – spoilern möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht.

Slater machte seine Sache gut, aber ein bitterböser Travolta stahl sowieso allen Beteiligten die Schau. Er präsentierte eine Seite, die er später in „Face/Off“ perfektionierte – nämlich bitterböse und herrlich charismatisch zugleich zu sein. Er schien enormen Spaß an der Arbeit zu haben und dieser Elan sprang gelungen auf den Zuschauer über. Man konnte sich sogar richtig in die Bösewichte hineindenken und fand sie erschreckend cool.

„Operation: Broken Arrow“ mag mit einer simplen Handlung daher kommen, überzeugt aber mit einer wuchtigen Umsetzung im bester Popcornkino- Manier. Woo zaubert mal wieder mit Effekten und zieht alle Register der Kunst. Sicherlich hat der gute Mann schon ein paar deftigere Granaten im Portfolio, aber dieser kurzweilige Ausflug in die Wüste von Utah hat dennoch großen Spaß gemacht.

8/10

Fotocopyright: 20th Century Fox

Die Bestimmung – Triple Feature

Inhalt

Chicago in der Zukunft. Nach einem verherenden Krieg haben sich die Menschen in unterschiedlichen Häusern organisiert und versuchen so den Frieden zu wahren. Ab dem 16ten Lebensjahr muss eine endgültige Entscheidung für eine Gruppe erfolgen und ein kleiner Test gibt hierzu Hilfestellung.

Bei Beatrice entpuppt sich dieses Verfahren jedoch als besonders schwierig, da sie Wesenszüge aller Parteien aufweißt und von daher als „Unbestimmt“ gilt. Sie verschleiert das Ergebnis, schließt sich den so genannten „Ferrox“ an und hofft, dass Niemand von ihrem Geheimnis erfährt…

Fazit

Es ist kein guter Stil, doch erneut werde ich drei Filme einer Reihe in einem Rutsch abfertigen. Handlungstechnisch knüpfen die Geschichten direkt aneinander an und zu viele Phrasen würden sich sowieso in einzelnen Artikeln wiederholen.


Teil 1: Die Bestimmung – Divergent

Schon beim Auftakt wirkte die Handlung wild aus anderen Genrevertretern zusammengeklaut und nur bedingt innovativ. Der Fokus lag hier noch klar auf der Charakterentwicklung gab seinen Zuschauern Hilfe bei der Identifikation mit seinen Hauptfiguren.

Nach einem leicht zähen Beginn wurde das Treiben zwar spannender, doch der Funke sprang einfach nicht über. Alles wirkt zu klischeebeladen und zu stark auf sein junges Publikum abgerichtet. Gegen Ende überschlugen sich die Ereignisse zu heftig, da bei Beginn einfach zu viel Zeit vertrödelt wurde.

Positiv waren die gelungene technische Seite, sowie die frischen Jungdarsteller. Der Unterhaltungswert war trotz kleinerer Längen in Ordnung.

6,5/10


Teil 2: Die Bestimmung – Insurgent

Die Fortsetzung knüpft nahtlos an den Vorgänger an und übernahm leider auch die alten Schwächen. Optisch gefiel der Streifen erneut, bei der Handlung griff man hingegen wieder auf zu viele ausgelutschte Bestandteile zurück.

Das Geschehen wirkte hier bereits unnötig gestreckt und ließ – insbesondere bei moralischen Entscheidungen – nur bedingt mitfühlen. Über weite Teile plätscherte die Geschichte vor sich hin und selbst in den Actionabschnitten kam nur wenig Schwung auf.

Viele Momente waren vorhersehbar und das Pacing insgesamt nur mittelprächtig. Anschaubar auf jeden Fall, aber schon einen Ticken schlechter als „Divergent“.

6/10


Teil 3: Die Bestimmung – Allegiant

Der Abschluss der Saga wirkt im Vergleich zu seinem direkten Vorläufer ziemlich aufgesetzt und unrund. Die grobe Rahmengeschichte war bereits abgeschlossen und nun wollte man mit aller Macht durch eine neue Fraktion frische Impulse ins Geschehen bringen.

Dies wurde mangels weiterer Fortsetzung nicht zufriedenstellend erledigt und auch sonst hielt sich die Begeisterung arg in Grenzen. Selbst Jeff Daniels konnte dem mäßigen Treiben keine größeren Sympathiepunkte abringen.

Für mich der schwächste und zugleich auch holprigste Teil der Saga. Vielleicht hatten auch deshalb die Darsteller keinen Bock mehr auf ein echtes Finale.

5,5/10


Gesamtfazit

„Die Bestimmung“ richtet sich klar an ein junges Zielpublikum, welches mit vielen Elementen wohl noch weniger versiert ist und einige Kröten lockerer zu schlucken vermag. Ich fand die Reihe insgesamt nicht übel, konnte mich jedoch in viele Figuren oder Handlungsabschnitte einfach nicht mehr hineindenken und langweilte mich immer mal wieder enorm. Dialoge, Fraktionen und Liebelein sprechen eine andere Generation an und mir fällt die Identifikation zu schwer.

Die Grundidee war im Ansatz noch passabel, doch mit laufender Zeit türmten sich die Logiklücken und die Leerläufe waren deutlich zu spüren. Wahrscheinlich wurde die Buchvorlage mal wieder enorm zusammengesetzt und nun wundert man sich über einige Ungereimtheiten, die sich gelegentlich fast als Showstopper entwickelten. Darüber hinaus zeigten sich bereits im zweiten Teil arge Abnutzungserscheinungen, die auf die Unterhaltung drückten.

Die Filmumsetzung der „Tribute von Panem“ war zwar auch nicht gerade das Gelbe vom Ei, aber immerhin eine Ecke besser als dieses größtenteils leider sehr bemühte Konstrukt. Ein offenes Ende ist dann ein zusätzlicher Abzug in der B-Note und so gibts nur für harte Genrefreunde eine kleine Empfehlung. Mir wurden die tollen Ansätze einfach zu weich und teils langatmig präsentiert.

6/10

Fotocopyright: Concorde Video

Deliver Us from Evil

Inhalt

Angetrunken überfährt Lars die Frau eines Freundes und versucht die Sache so gut wie möglich zu vertuschen. Was im ersten Moment recht erfolgsversprechend ausschaut, gerät jedoch völlig außer Kontrolle und eine wilde Hetzjagd beginnt…

Fazit

Mit den „Nightwatch“-Filmen hat Ole Borndal seinerzeit ordentlich vorgelegt und sogar den Sprung nach Hollywood schaffen können. Mit „Deliver Us from Evil“ ging es jedoch wieder zurück in die Heimat – und nicht zuletzt wegen seinem dänischem Charme konnte das Teil ungemein bei mir punkten.

Das Werk ist vielschichtiger, als es auf den ersten Blick scheint. Zwar bemerkt man schnell seine eigenwillige Gangart mit Erzählstimme aus dem Off und dem gefilterten Look – doch erst bei genauerem Hinschauen kann viel zwischen den Zeilen gelesen werden.

Hinter seiner zuweilen schrägen Fassade mit heftigen Gewaltspitzen verbirgt sich nämlich eine Gesellschaftskritik, die auf kleinem Raum auf große Probleme hinweist. Anschaulich wird gezeigt, wie sich Dinge bis zur absoluten Eskalation hochschaukeln und wie schwerlich revidierbar manche Entscheidungen doch sind.

Der Verlauf ist spannend und lebt von seiner Unvorhersehbarkeit. Man ist sich seiner unterschiedlichen Charaktere nie wirklich sicher und fiebert bis zum bitteren Ende mit. Es gab keine nennenswerten Längen und eine gewisse Grundspannung motivierte ordentlich. Natürlich war alles etwas absurd und nahezu bizarr konstruiert, der guten Laune und der Kurzweil tat dies keinen Abbruch.

„Deliver Us from Evil“ ist ein kleiner, gemeiner, entlarvender Film, der mit relativ einfachen Mitteln eine gemütliche Stimmung erzeugt und mit tollen Darstellern aufzutrumpfen wusste. Realistisch mag nicht alles gewesen sein – doch im Gesamtkontext nahm man dies gerne in Kauf und erfreute sich an einem äußerst spaßiges Vergnügen.

7,5/10

Fotocopyright: ‎Universum Film

Dragon – Die Bruce Lee Story

Inhalt

Als junger Mann ist Bruce Lee nach Amerika gekommen und erntete durch seine atemberaubende Kampfsporttechnik sofort große Aufmerksamkeit. Schnell eröffnete er eigene Schulen, wurde sogar als Schauspieler entdeckt, doch selbst aus den eigenen Reihen war kein echter Rückhalt gegeben…

Fazit

Bruce Lee ist definitiv einer der Großen und hat bei mir seid Kleinauf einen festen Platz im Herzen. Obwohl ich Kampfsportfilmen – bis auf wenige Ausnahmen – nur schwerlich etwas abgewinnen kann, versprühen seine Werke eine gewisse Magie, der man sich einfach nicht entziehen kann.

Es gab schon mehrere Streifen, die unter seinen Namen vermarktet wurden und auch schon verschiedene mehr oder weniger geglückte filmische Biografien. „Dragon“ hatte ich seinerzeit mal im Pay-TV gesehen, für gut befunden und später als DVD ins Regal gestellt – was sicherlich an seinen Qualitäten lag, die hier mal kurz besprochen werden sollten.

Bei den meisten solcher Produktionen fällt als Erstes die Ähnlichkeit (oder besser gesagt die evtl. nicht vorhandene Ähnlichkeit) zum Original ins Auge – und natürlich war das hier nicht anders. Während man sich bei anderen Filmen sicherlich noch mit Schminke und sonstigen Tricks behelfen konnte, lagen die Dinge hier etwas anders. Man brauchte einen durchtrainierten Recken, der sich einigermaßen wie das Vorbild bewegen konnte und da hatte man hier einen passablen Kompromiss gefunden. Zwar passt die Optik nicht zu hundertprozentig, doch Jason Scott Lee bewegt sich schon sehr ähnlich.

Inwieweit die Handlung exakt auf den wahren Begebenheiten beruht, vermag ich leider nicht sagen. Ich denke, dass die wichtigsten Merkmale abgleichen wurden und einige Dinge für einen unterhaltsameren Verlauf eben leicht zurechtgebogen wurden. So sind doch grade zu Beginn die vielen Kampfszenen sehr auffällig- und waren für die erhöhte Aufmerksamkeit wohl auch notwendig. Ansonsten besaß die Geschichte ein ordentliches Pacing und wurde nie langweilig. Man zeichnete seine Figuren recht anschaulich und graste mit knapp zwei Stunden die wichtigsten Station ohne allzu große Hektik ab.

Bei einigen Szenen wollten die Macher vielleicht zu viel. Gerade die Momente, in denen Bruce gegen seine inneren Dämonen ankämpft wirkten nicht so ganz rund. Der Ansatz an sich ist löblich, doch inszenatorisch haben mich diese Passagen irgendwie nie so recht abgeholt. Ich möchte sie im Gesamtkontext nicht missen, doch hielt deren eher kurze Momente für ausreichend.

Einem großen Talent wie Bruce Lee kann man eigentlich gar nicht gerecht werden. „Dragon“ ist somit auch nicht das Gelbe von Ei, liefert uns aber kurzweilige Einblicke in das Leben des Ausnahmekünstlers und hat irgendwo schon seine Daseinsberechtigung. Viele Fakten mögen aufgeweicht sein, doch für Unkundige ist die Darstellung meiner Meinung nach in Ordnung und liefert sinnvolle Informationen. Für den tollen Hauptdarsteller und den kurzweiligen Verlauf ist auf jeden Fall eine gute Bewertung und kleine Empfehlung drin.

7/10

Fotocopyright: Universal Pictures

Ratchet & Clank: Rift Apart (PS5)

Inhalt

Imperator Dr. Nefarious hat den sogenannten „Dimensionator“ an sich gerissen und bringt damit das Gleichgewicht im Universum durcheinander. Der Spieler schlüpft abwechselnd in die Rolle von Ratchet und Rivet – und versucht so den Wahnsinnigen vor der totalen Zerstörung aufzuhalten…

Gameplay & Steuerung

Genau wie bereits unzählige seiner Vorgänger ist auch „Rift Apart“ ein klassisches 3D-Jump and Run mit Actionelementen – wobei die Action (hier in Form von vielen Schusswechseln) deutlich im Vordergrund steht.

Es gibt jede Menge Waffen, die gegen gesammeltes Geld gekauft und mit der Zeit immer weiter aufgerüstet werden können. Das Arsenal reicht von einfachen Blastern, über Elektroschocken bis hin zu „Pflanzen-Bomben“, die den Gegner mit einer Wiese überziehen und so kurzzeitig kampfunfähig machen.

Zwischen den Ballereinlagen muss immer mal wieder gehüpft und nach einem passenden Weg gesucht werden. Die meiste Zeit gestaltet sich diese Aufgabe zumindest als recht gradlinig, jedoch gibt man sich wegen der Steuerung manchmal leicht frustriert.

Die ersten Spielminuten haben mich irgendwie an die altehrwürdige „Panzer-Steuerung“ aus vergangenen „Resident Evil“-Tagen erinnert, denn fast so träge fühlte sich Ratchet zunächst an. Selten habe ich in letzter Zeit so viel Einarbeitung gebraucht und mich selten über eine überfrachtete und nicht konsequent zu Ende gedachte Bedienung moniert. So besitzt gleiche Funktionen bei unterschiedlichen Charakteren beispielsweise nicht die selbe Tastenbelegung und in hektischen Situationen führt dies zu unausweichlichen Fehleingaben.

Spielzeit

Ich habe das Spiel an 6 Abenden mit je rund 1-2 Stunden Spielzeit durchgespielt. Geschätzt waren es insgesamt unter 10 Stunden, die zum größten Teil für die Hauptkampagne ins Land gingen. Um alle Nebenschauplätze abzugrasen und sämtliche Nebenmissionen mitzunehmen, darf man bestimmt noch ein paar Stunden dazurechnen.

Präsentation

Optisch sind wir endlich in der aktuellen Konsolengeneration angekommen. Hatten Titel wie „Resident Evil: Village“ noch mit den Altlasten vergangener Konsolen zu kämpfen, ist „Rift Apart“ ein reiner Next-Gen-Kandidat, der alle Stärken der Playstation 5 ausreizt.

Eine fast schon filmähnliche Grafik mit atemberaubenden Schusseffekten, tollen Reflexionen und detailreichen Figuren erfreuen das Auge. Leider fühlte sich der „Optik-Modus“ mit seinen 30 Frames nicht immer flüssig, so dass man musste man kleinere grafische Abschnitte in Kauf nehmen und auf 60 Frames schalten. Hier machen sich Pixeltreppen und gröbere Details (u.A. das Fell der Hauptfiguren) deutlich bemerkbar, aber die Spielbarkeit wurde merklich erhöht.

Der Soundtrack war eingängig und passend, auch wenn sich die Stücke gelegentlich wiederholten. Die gelungene deutsche Vertonung unterstrich den Filmcharakter zusätzlich.

Bugs

Es wurde viel über Bugs geschrieben, die sogar die Konsolen zum Abstürzen bringen sollen. Nach dem Day-One Patch am Veröffentlichungstag sind im Laufe der ersten Woche noch zwei kleinere Updates hinzugekommen.

Abgestürzt ist der Titel bei mir zwar nicht und echte Showstopper waren ebenfalls nicht zugegen, aber nervig waren die kleinen Fehler bei diesem ~ 70 Euro Spiel schon.

Beispiele

  • Kameraprobleme
  • schlechte Kontraste ließen Abgründe nicht erkennen
  • zeitweise haben Eingaben am Controller überhaupt nicht reagiert
  • manchmal stürzte man eine Klippe hinunter und es ging trotzdem mit einer Zwischensequenz weiter und der Abschnitt galt als absolviert
  • Dialoge haben sich manchmal direkt wiederholt

Positiv

  • tolle audiovisuelle Präsentation
  • gute Mischung aus Action und Hüpfen
  • tolles Charakterdesign
  • solide deutsche Vertonung
  • nette Mini-Spiele

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • relativ eintöniges Gameplay
  • simple Handlung
  • kleinere Bugs

Negativ

  • gelegentlich hakelige Steuerung
  • Trial & Error Passagen
  • wenig unterschiedliche Gegnertypen

Inhalt

„Rift Apart“ ist ein gutes Spiel, dass die Technikmuskeln von Sony aktuellem Flaggschiff eindrucksvoll präsentiert. Dennoch sollte man die Kirche im Dorf lassen und die Sache etwas nüchterner betrachten.

Hinter einer umwerfenden audiovisuellen Vorführung steckt ein spielmechanisch relativ simples Produkt, dass trotz einiger origineller Mini-Aufgaben das Rad nicht neu erfindet. Die überschaubare Spielzeit macht das Ganze dann sehr bekömmlich, da sich die eher eintönigen Elemente sonst zu sehr abgenutzt hätten.

Die Verwendung der angepriesenen SSD-Vorteile sind spürbar, aber letztlich kochten die Programmierer auch nur mit Wasser. Die Areale fühlen sich stellenweise sehr überschaubar an und Ladezeiten wurden halt mit längeren Zwischensequenzen überbrückt. Das will ich gar nicht kritisieren, nur mal eben kurz erwähnt haben.

Ich bin kein großer Fan und Jump and Runs, hatte hier über weite Teile dennoch meinen Spaß. Klar wollte man das Game für seinen hohen Kaufpreis sowieso unbedingt zu Ende bringen, doch leichte Enttäuschung schwankte im Hinterkopf immer mit. „Rift Apart“ hat seine starken Momente, doch beim Ärgern über die Steuerung oder mangelnd erklärte Aufgaben war der leichte Frust stets zugegen. Man spielte das Ding herunter, doch echte Begeisterung blieb aus. Die Entwickler lieferten uns zwar durchgehend solide Kost, aber das gewisse „Etwas“ war einfach nicht vorhanden.

Für mich hat Nintendo mit „Mario 64“ oder „Mario Odyssee“ weiterhin die Nase vorn – auch wenn man technisch in einer völlig anderen Liga kickt. Genrefans mit einer PS5 können dennoch bedenkenlos zugreifen – vielleicht aber erst wenn der Preis ein wenig runtergegangen ist. Wie Eingangs erwähnt ist das aktuelle „Ratchet und Clank“ ein mehr als ordentlicher Titel, aber den teils schon zu überschwänglichen Kritiken kann ich leider nicht nachkommen.

Grafik: 9/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6,5/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Insomniac Games / Sony Interactive Entertainment

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