Inhalt
Das Jahr 1968. Während die amerikanischen Truppen im desaströsen Vietnam-Krieg vermehrt den dortigen Drogen erliegen, hält das Gift nun vermehrt Einzug in den Straßen Amerikas. Nach dem Tod seines Mentors, beschließt dessen Assistent Frank Lucas nun selbst ein Imperium aufzubauen. Er nutzt seine Kontakte zur Army und importiert den Stoff direkt aus dem Krisengebiet…
Fazit
Ich hatte zwar schon die HD-DVD, doch als mir die Blu-Ray auf dem Flohmarkt für kleines Geld in die Hände fiel, musste ich erneut zuschlagen. Mit „American Gangster“ schuf Regie-Legende Ridley Scott abermals einen kultverdächtigen Titel, der sich besonders wegen seiner großartigen Akteure im Kopf eingebrannt hat.
Washington und Crowe standen sich hier vielleicht nicht zum ersten Mal gegenüber, doch ihre Leistung überzeugte wie nie zuvor. Sie blühten in ihren jeweiligen Rollen auf und gaben ihren völlig unterschiedlichen Figuren ordentlich Kontur. Dabei half sicherlich, dass die Autoren nicht nur zwei einfache Typen hingestellt – sondern auch eine ordentliche Tiefe um sie gezeichnet haben.
Bei „American Gangster“ hat alles zwei Seiten und vor allem erkauft sich seine geschickte Machart das Verständnis in vielen Bereichen. Frank Lucas ist nicht nur knallharter Dealer, sondern zeigt durch Momente mit seiner Familie auch andere Eigenschaften. Cop Richie Roberts mag in den meisten Situationen der gesetzestreue Cop sein, um dann wiederum auf Partys bei Gangstern abzuhängen und damit gut leben zu können.
Nicht nur durch seine interessanten Figuren, auch durch seinen tollen Flow ergibt sich trotz enormer Überlänge (gerade im Director`s Cut) keine langweilige Minute und der Zuschauer blieb stets am Ball. Scott bewiess erneut sein Talent für ansprechende Erzählweisen und hielt das Tempo stets auf ordentlichem Niveau. Die Bilder waren erneut hochwertig, die Schnitte präzise. Der Soundtrack zeitgemäß und immerzu passend gewählt.
„American Gangster“ definiert das Genre sicherlich nicht neu, doch seine grandiosen Darsteller und seine konsequente Struktur zaubern selbst bei wiederholter Sichtung ein breites Grinsen ins Gesicht. Die teilweise extrem positive Darstellung des Bösewichtes mag vielleicht etwas kontrovers erscheinen, ist aber letztlich Teil des hervorragend gelungenen Gesamtkonzeptes und gibt dem Epos einen gewissen Kick. Unterm Strich ein aufregender und in sich enorm stimmiger Ausflug auf die Straßen von Eighth Avenue.
8,5/10
Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH
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