Inhalt

Als sich der junge Jeff  für den Militärdienst registriert, werden die Behörden bei seiner Überprüfung hellhörig. Irgendwas scheint mit den Angaben seiner Erzeuger nicht zu stimmen und scheinbar stecken hinter deren fragwürdigen Identitäten waschechte russische Schläfer, die nur auf ihren Einsatz warten…

Fazit

Auf der einen Seite macht es Spaß den viel zu früh verstorbenen River Phoenix wieder zu sehen, auf der anderen Seite sorgt der Film an sich nachwievor nicht unbedingt für Begeisterungsstürme meinerseits. Die Geschichte um Agenten mag zwar im Ansatz ganz nett erdacht sein, wirkt in der Umsetzung allerdings etwas naiv und folge dessen arg simpel gestrickt.

Der Streifen besaß zwar einen gewissen Unterhaltungsfaktor, stolperte aber immer wieder über kleinere Ungereimtheiten. So mangelte es beispielsweise durchgehend an Tiefgang oder Komplexität. Alles blieb sehr oberflächlich und gab sich dabei nicht einmal sonderlich actionorientiert. Man wollte irgendwo authentisch und greifbar bleiben, überzeugte mit seinen rudimentären Schmarmützel nicht wirklich. Meist plätscherte das Treiben so vor sich hin und mit größeren Wendungen war nicht zu rechnen.

Das Werk stagnierte. Es war nicht unbedingt schlecht oder allzu amateurhaft inszeniert, doch irgendwie gab es auch keine echten Highlights. Die Handlung war recht vorherschaubar und die erste Verwirrung oder gar Zweifel über das Dasein der Eltern von Nikita eigentlich kein großes Thema. Entweder wollten die Macher uns gar nicht erst in Grübeln oder zum mitfiebern bringen – oder es ist einfach nicht gelungen. Die Chance noch etwas Brisanz in das Verhältnis zu den Erzeugern zu bringen ist glorreich gescheitert und hat dem Ganzen einen gewissen Kick entzogen.

Der Cast war im Großen und Ganzen schon in Ordnung, passte sich niveautechnisch dem Rest an. Alle Darsteller neigten zu einem gewissen Overacting – was der Unterhaltung zwar zu Gute kam, der allgemeinen Glaubwürdigkeit nicht unbedingt zuträglich war. Manche Aktionen wirkten etwas slapstikhaft und nicht ganz der eher ernsten Thematik entsprechend. Technisch entsprach der Film seiner Entstehungszeit und gefiel immerhin mit einem 80iger Look – mit allem was an weichen Bildern und Filtern dazu gehört.

Wer auf Agentenfilme steht und unbedingt neues Futter braucht, kann bei „Little Nikita“ durchaus einen Blick wagen. Das Teil war schon irgendwo anschaubar, aber über Phrasen wie „seicht“ und „zahm“ kommt das Gebotene beim besten Willen nicht hinaus. River trug das Geschehen souverän, doch letztlich macht es seinen frühen Abgang umso trauriger. Wir hätten sicherlich noch ein paar tolle Vorstellungen von ihm gesehen und diesen Film gern als eine kleine Station in seinem Leben in Erinnerung behalten.

5,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment