Inhalt

Mario ist nach eigener Aussage nur ein kleiner Beamter und arbeitet in einem Fundbüro. Er mag seinen Job, stöbert gerne in den Fundsachen und repariert diese sogar hin und wieder.

Eines Tages wird ein Fluss trocken gelegt und darin geborgene Gegenstände bei ihm abgegeben. Darunter befindet sich ein Koffer, der Knochen beinhaltet. Da die Polizei dieser Spur jedoch nicht sonderlich intensiv nachgehen möchte, macht sich Mario selbst an die Ermittlungen…

Fazit

Wer beschauliche Krimis im „Tatort-Format“ liebt, wird auch mit diesem Titel seine Freude haben. „Die Spur der Knochen“ erfindet das Rad nicht neu, liefert uns keine schweißtreibende Action, aber Unterhaltung auf ordentlichem Genre-Niveau.

Die Darsteller haben ihre Sache gut gemacht, vor allem anschaulich miteinander harmoniert. Hauptfigur Mario bot genug Facetten, um seine Motivationen nach und nach begreiflich zu machen und sogar die ein oder andere Überraschung abzuliefern. Man gab sich Mühe, die Figuren greifbar und nicht unglaubwürdig zu zeichnen – so ein schönes Mitfühl-Erlebnis zu bieten.

Die Geschichte war insgesamt in Ordnung. Während der Anfang etwas gemächlich vor sich hinplätscherte, entwickelte sich nach rund 20 Minuten eine angenehme Spannungskurve, die bis zum Ende beibehalten werden konnte. Das Konstrukt war glücklicherweise nicht allzu weit her geholt, auch wenn einige Elemente dem Erzählfluss zuliebe zurechtgebogen wurden und mit einem gewissen Zufallsfaktor daher kamen.

Das Ergebnis war in sich rund und weitestgehend schlüssig. Gut hat mir auch der – ab einem gewissen Zeitpunkt leicht vorhersehbare – Schlusspart gefallen, auch wenn er ruhig 1-2 Minuten früher hätte enden können. Man zog die Ereignisse nach ihrem eigentlichen Ende noch etwas in die Länge, was allerdings nicht zu einer Abwertung führt. Es fühlte sich lediglich etwas unnötig an – wobei man so dem Zuschauer auch die Chance zu einem ruhigen Ausklang bot und den zuvor leicht erhöhten Puls wieder herunterfährt.

Technisch gab es nichts zu Mäkeln. Die überwiegend warmen und auf Hochglanz polierten Bilder sorgten für einen gefälligen Look, Soundtrack und Synchronisation waren unauffällig – was bei mir eher positiv aufzunehmen ist. Man konnte schnell abtauchen und die teils wirklich schönen Kulissen (vor allem im letzten Drittel) genießen.

Nichts übermäßig Aufregendes, aber auch kein Rohrkrepierer. „Die Spur der Knochen“ war grundsolide Krimikost mit ausreichendem Tiefgang und vor allem fast durchwegs hoher Spannung. Man fühlte sich sofort wohl, konnte die meisten Dinge problemlos nachvollziehen und mit den toll geschriebenen Figuren mitfiebern. Unterm Strich also ein guter spanischer Film.

7/10

Fotocoyright: Capelight Pictures