Inhalt

Bei einem Banküberfall kommen mehrere Menschen ums Leben und die Polizei gerät unter Druck. Um anstehende Wahlen nicht zu gefährden, wird ein alter Ermittler wieder zurück in den aktiven Dienst berufen – der aufgrund seiner unkonventionellen Methoden aus der Vergangenheit jedoch sehr kritisch von seinen Kollegen beäugt wird…

Fazit

Ich weiß nicht genau warum, aber mit osteuropäischen Filmen (grade mit denen, die auf Netflix laufen) tue ich mir oft ein wenig schwer. Optik und Erzählweise entsprechen meist nicht ganz meinen üblichen Sehgewohnheiten und so bin ich bei deren Bewertung meist ein wenig zerrissen. „Napad“ jedoch hat mich direkt nach wenigen Minuten abgeholt und all die unnötigen Vorbehalte waren vergessen.

Optisch war der Titel ganz stark. Die auf Hochglanz getrimmten, mitunter sehr kühlen Bilder haben hervorragend zu den präsentierten Kulissen und Charakteren verpasst. Irgendwie hatte der Look etwas befremdliches und sprach trotzdem (oder gerade deshalb) so sehr an.

Das allgemeine Tempo war eher langsam, aber nie langweilig. Man konnte den Ausführungen der Ermittlungen anschaulich folgen und hatte bei der Logik auch wenig zu bemängeln. Die unterschiedlichen und zuweilen äußerst interessant geschriebenen Charaktere haben Spaß gemacht und der geschickte Erzählstil erzeugte Spannung.

Schon früh erhielten wir Einblick auf die Seite der vermeintlichen Täter, doch wie die Beamten letztlich deren Überführung erarbeiteten, sorgte für unerwartet viel Kurzweil – zumal es mittendrin immer mal wieder interessante Wendungen und aufschlussreiche Perspektivenwechsel auf allen Seiten gab.

Wer gute Krimis mag, macht mit einer Sichtung von „Napad“ absolut nichts falsch. Der Titel bot einen soliden Spannungsbogen, eine leicht geheimnisvolle und dennoch charmante Hauptfigur und letztlich auch einen sehr ansprechenden Look. Die Geschichte hielt bis zum bitteren Ende bei Laune und auch der gelungene Abschluss konnte sich sehen lassen. Unterm Strich also eine Empfehlung wert!

Fotocopyright: Netflix