Inhalt
Der exzentrische Cäsar Catilina hat einen genauen Plan von der Zukunft seiner Stadt. Mit einem neuen Baustoff möchte er Megalopolis erschaffen und sich ein Denkmal zu Lebzeiten errichten. Der amtierende Bürgermeister Franklyn Cicero sieht diese Entwicklung jedoch kritisch und möchte ihn aufhalten – zumal der größenwahnsinnige Architekt überdies noch eine Affäre mit seiner Tochter eingeht…
Fazit
Die Handlung mancher Filme ist schwierig in Worte zu fassen und manchmal ist ein tieferer Sinn hinter solchen Werken auch nicht unbedingt auf den ersten Blick vollumfänglich zu erfassen. Im Vorfeld gab es äußerst geteilte Meinungen zu „Megalopolis“ – und am Ende bin auch ich mir uneins darüber, was ich überhaupt von diesem ambitionierten Projekt halten soll.
Aufgrund des Namens und der ersten Setfotos habe ich eigentlich ein opulentes und in weiter Zukunft spielendes Sci-Fi-Werk erwartet, erhalten habe ich ein vergleichsweise bodenständiges Drama mit beachtlicher Starbesetzung, vielen Anleihen bei anderen Klassikern und zuweilen arg verwirrenden Dialogen – welches trotzdem eher in der aktuellen Epoche, denn in weiter Ferne zu verorten war.
Manchmal hatte es den Anschein, als wolle Regie-Legende Coppola eine im Kern einfache und vom Prinzip leider auch recht austauschbare Geschichte so kaschieren, dass der Zuschauer den Überblick verliert und sich von durchaus ansprechenden Bildern und schrägen Kostümen blenden lässt – was stellenweise erstaunlich gut funktioniert hat.
Reizvolle Kostüme und merkwürdige Austritte bekannter Gesichter lenkten oft von der simplen und im Grunde auch wenig spektakulären Handlung hab, ließen uns auf eigene Weise mitfiebern und der kommende Dinge harren. Manchmal wurde der Bogen allerdings auch dermaßen überspannt, so dass sich Neugier und Langeweile ein wenig vermischten und einige Passagen trotz vermeintlich langer Arbeit an diesem Konstrukt leicht unausgegoren anfühlten.
Natürlich haben die Darsteller ihren Teil vom zwielichtigen Gesamtbild beigetragen und dies wurde zurecht in anderen Kritiken angeprangert. Zwischen eindrucksvoller Kunst und traurigen Amateurauftritt war eigentlich alles dabei. Teilweise schwankte die gebotene Qualität innerhalb einer einzigen Szene und man blieb ratlos zurück. Dies mag von den Machern so gewollt gewesen sein, verstehen kann man dies nicht immer.
Am Ende war die Leistung der Beteiligten also schwer zu verorten. Ein Adam Driver hatte genau wie sein Gegenspieler Giancarlo Esposito ein paar echt coole Momente, allerdings dann auch wieder Anfälle von schwachsinnigen Monologen, die aller Vernunft entbehrten. Positiv hat mich jedoch Shia LaBeouf überrascht, dessen eigenwillige Looks und Verhaltensweisen irgendwie gut zu ihm gepasst haben.
„Megalopolis“ ist speziell und bedarf eventuell noch einer weiteren Sichtung meinerseits. Richtig gut war das Gebotene zwar nicht, aber so richtig verteufeln vermag ich es auch nicht. Coppola lieferte uns eine eigensinnige Variante von „Romeo & Julia“ ab, weckte trotz vermeintlicher Fremdschäm-Momente und kleineren Durchhängern das Interesse am Fortgang der Geschichte und belohnte Durchhaltevermögen mit einigen echt gelungenen audiovisuellen Glanzpunkten.
7/10
Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures)
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