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Schlagwort: Switch (Seite 1 von 4)

Super Mario Bros. Wonder (Nintendo Switch)

Inhalt

Der böse Bowser hat Prinzessin Blume entführt und ihr Königreich mit seinem düsteren Mächten überzogen. Nun sind Klempner Mario und seine Freunde gefordert, um das Unheil wieder abzuwenden…

Gameplay

Im Gegensatz zu „Mario Odyssey“ und der allgemeinen 3D-Ausrichtung der letzten Jahre, geht es bei „Super Mario Bros. Wonder“ wieder recht traditionell zur Sache. Nintendo präsentiert uns hier ein Jump-and-Run der alten Schule – ganz klassisch in 2D und von „links nach rechts“.

Dem Spieler stehen unterschiedliche Figuren mit ebenfalls unterschiedlich ausgeprägten Fähigkeiten zur Verfügung. So kann sich Mario mittels Extras beispielsweise in einen Elefanten verwandeln, während andere Charaktere höher springen oder resistent gegen Schaden von Gegnern sind. Dies erlaubt vielfältige Strategien und macht das Spielen zuweilen deutlich leichter.

Das Gameplay an sich ist dann so, wie wir es seit dem ersten Mario auf dem NES kennen, jedoch um bereits erwähnte Goodies und ein paar abgedrehte Ideen erweitert. Das Leveldesign war trotz 2D-Darstellung enorm abwechslungsreich und mit vielen verrückten Einlagen (z.B. schnelle Spielabschnitte, die mit schrägen Farben fast einen Drogenrausch erzeugen) gespickt.

Bereits im Vorfeld konnte man seine Figuren mit „Abzeichen“ ausrüsten, die auf Knopfdruck bestimmte Upgrades (z.B. die berühmte Feuerblume) lieferten und somit ebenfalls ganz gut strategisch eingesetzt werden konnten.

Spielzeit

Das Spiel erstreckt sich über 8 größere Oberwelten mit jeweils mehreren kleineren Leveln und Mini-Spielen. Mit rund 8-9 Stunden war ich zwar beim Abspann angelangt, habe jedoch nur einen Bruchteil der Sammelgegenstände gesehen. Vermutlich könnte man hier nochmal das zwei- bis dreifache an Spielzeit hierfür dazu addieren.

Präsentation

Optisch macht „Wonder“ trotz altbackenem Szenario Einiges her. Die Charaktere wurden wunderhübsch und lustig animiert, die Welten fühlen sich dank vieler Details wunderbar lebendig und charmant an. Jeder Level hatte seine individuelle Gestaltung und einen hohen Wiederkennungswert. Der Soundtrack ging Mario-typisch nach kurzer Zeit ins Ohr und sogar ein paar (deutsche) Sprachsamples haben es auf das Modul geschafft.

Positiv

  • unerwartet frisches Gameplay
  • hübsche audiovisuelle Umsetzung
  • einwandfreie Spielbarkeit, präzise Steuerung
  • viele lustige und motivierende Ideen
  • unterschiedliche Charaktere mit deutlich unterschiedlichen Talenten

Neutral

  • hin und wieder leicht unübersichtlich

Negativ

  • ein paar Trial & Error Momente

Fazit

Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass mich ein (2D) Mario-Spiel noch dermaßen überraschen und bei Laune halten könnte. „Wonder“ bot ein Füllhorn an witzigen Ideen und hauchte dem eher ausgelaugten Genre unerwartet viel neues Leben ein. Zwar konnte mich auch dieses ausgezeichnete Programm nicht zum Jump-and-Run Liebhaber werden lassen, doch ich habe die investierten Stunden durchaus genossen und gebe Genrefans natürlich eine absolute Empfehlung raus. Sony hat mit „Spiderman 2“ geschafft und auch Nintendo hat mit seinem Maskottchen mal wieder richtig abgeliefert.

Fotocopyright: Nintendo

Bramble: The Mountain King (Nintendo Switch)

Inhalt

Eines Nachts schleicht sich der kleine Olle aus seinem Zimmer, um im dunklen Wald nach seiner Schwester zu suchen. Kurz nachdem er die Gute gefunden hat, wird sie jedoch entführt und nun steht deren Rettung auf unserem Plan…

Gameplay

Im Grunde ist „Bramble“ ein klassischer „Plattform-Titel“, der weniger durch sein eher gradliniges Leveldesign, aber vielmehr durch seine tolle Gestaltung hervorsticht. Der Spieler übernimmt hierbei die Rolle des kleinen Olle und steuert die Figur durch einfach gestrickte, aber zuweilen mit kniffligen Sprung- oder Rätseleinlagen bestückte Areale.

Während die Knobelaufgaben eher gut konzipiert und ganz witzig erscheinen (auch wenn die Aufgabenstellung nicht immer auf den ersten Blick klar scheint), frustrieren die vielen Sprung-Einlagen zuweilen ganz enorm. Entweder lässt sich auch hier nicht direkt erkennen, was das Programm von uns will – oder einige Plattformen oder Fallen sind extrem schlecht erkennbar und man ist auf das Auswendiglernen der Laufwege angewiesen. Häufige Bildschirmtode gehören also zum Gameplay.

Spielzeit

Die Spielzeit betrug rund 3 Stunden. Versteckte Abzweigungen oder optionale Nebenaufgaben sind mir nicht aufgefallen.

Präsentation

Gespielt habe ich das Spiel auf der Nintendo Switch – was vielleicht nicht die beste Wahl hierfür war. Man erahnt eine wirklich hübsche Grafik, die auf der betagten Hardware leider stark runtergedampft wurde und so mit Unschärfe, niedriger Framerate und häufigen Rucklern zu kämpfen hatte. Dennoch ist die Welt stimmig umgesetzt, einige riesige Gegner beeindruckend inszeniert und man kann prima darin versinken.

Der Soundtrack war dezent, die Erzählerstimme sehr gut gewählt.

Positiv

  • originelle Grundidee
  • hübsche Präsentation
  • tolles Art-Design
  • beeindruckende Gegner

Neutral

  • kompakte Spielzeit
  • niedrige Framerate & Performanceeinbrüche (Switch)
  • wenig Sprachausgabe

Negativ

  • viele Trial & Error Momente
  • Aufgabenstellungen & Wege nicht immer auf den ersten Blick klar

Fazit

„Bramble“ war ein schöner Snack für Zwischendurch, obwohl es mit seinen vielen „Trial & Error“-Momenten hin und wieder fast für einen vorzeitigen Abbruch gesorgt hätte. Hier ist schon ein wenig Frust-Resistenz von Nöten, doch die charmanten Figuren, die ungewöhnliche Erzählweise und das tolle Gesamtdesign machen viel verloren Boden wieder gut. Zwar sind einige drastische Bilder nicht unbedingt für das jüngere Publikum geeignet, doch empfehlen würde ich das Spiel sowieso nur etwas erfahreneren (und vermutlich auch älteren) Zockern, die die originelle Grundidee vermutlich sowieso mehr zu schätzen wissen. Wer also mal ein kompaktes und fantasievolles Fantasy-Event sucht, darf sich in der Welt vom „Bramble“ gerne ein wenig genauer umschauen.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 5/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Dimfrost Studio/Merge Games

Dordogne

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut der Mitdreißigern Mimi, die das Haus ihrer Großmutter erbt und sich bei der Begehung an ihre fast vergessene Kindheit erinnert…

Gameplay

„Dordogne“ ist ein Spiel mit einem maximal entschleunigten Spieltempo und maximal einfachen Puzzleaufgaben. Man steuert die Hauptfigur Mimi in unterschiedlichen Zeitepochen aus der Third-Person-Perspektive und bei kleineren Knobeleinlagen mehr oder weniger mit der Draufsicht auf selbige.

Das Gameplay rangiert irgendwo zwischen „Walking Simulator“, „Wimmelbild“ und interaktiven Buch. Man kann sich eigentlich nie verzetteln, bekommt den roten Faden stets vor Augen gehalten und spätestens beim Ausprobieren erkennt man schnell die geforderte Mechanik zum Lösen des Problems.

Die Steuerung ist dabei ebenso simpel, wie spaßig. Meist muss man eine Taste gedrückt halten und dann Gegenstände mit dem Stick bewegen, manchmal auf kreisförmige Bewegungen (Öffnen von Türschlössern) durchführen. Das macht unerwartet Laune und überfordert zu keiner Zeit.

Spielzeit

Rund 3 bis maximal 4 Stunden sollte man für dieses entspannte Erlebnis reservieren und sich dabei über eine spannende, witzige und herzerwärmende Handlung ohne Leerläufe freuen. Ich denke bei längerer Spielzeit hätte sich das Ganze auch zunehmend abgenutzt und das allgemeine Interesse wäre gesunken.

Präsentation

Neben seiner tollen Erzählweise besticht der Titel primär durch seine herausragende Präsentation, die sich – zumindest für mich – direkt als Türöffner erwies. Zwar wirken die Grafiken relativ niedrig aufgelöst, doch der pixelige Look passt nahtlos zum malerischen Geschehen und sorgt für einen ganz eigenen Stil. Nicht selten blieb ich einfach stehen und genoss die tollen (wohl per echter Hand) gezeichneten Landschaften. Das Auge sah sich kaum satt und die bunten Farben strahlten dabei stets etwas Freundliches aus.

Eher selten erwähne ich Soundtracks (was auch meist ein gutes Zeichen ist), aber hier muss ich ihn explizit erwähnen und ausgiebig loben. Die beschwingten Melodien unterstrichen die durch die Bilder sowieso schon gute Laune und die gelegentlich auch synchronisierten Dialog-Passagen machten einen ebenso hochwertigen Eindruck.

Positiv

  • herraussagende Präsentation
  • toller Zeichenstil
  • stimmiger Soundtrack
  • gute Synchronisation
  • unerwartet spannende Geschichte
  • gelungene Erzählweise
  • einfaches, aber spaßiges Gameplay

Neutral

  • simple Aufgaben
  • insgesamt sehr gradlinig
  • überschaubare Spielzeit

Negativ

Fazit

Nach dem deftigen „Mortal Kombat 1“ wirkt „Dordogne“ wie ein krasser Gegenentwurf und dennoch gehören beide Titel zu meinen bisherigen Spielen des Jahres. Ich konnte so richtig unbeschwert im Szenario versinken und weder gradlinige Machart, noch simple Rätsel oder die überschaubare Spielzeit haben mich genervt.

Das optisch atemberaubende Werk hat jederzeit prima unterhalten und bot dank seiner perfekten Zugänglichkeit selbst für Erwachsene eine interessante Erfahrung mit viel guter Laune. Ich war aufgrund des Settings und der seicht anmutenden Handlung zunächst etwas skeptisch, kann mich aber nun aber bei den Lobeshymnen diverser Publikationen uneingeschränkt einreihen.

„Dordogne“ ist eine tolles Spiel für Klein und Groß, gehört Fans von „interaktiven Büchern“ oder „Walking Simulatoren“ unbedingt an Herz gelegt. Ein perfekter Titel für einen verregneten Sonntag oder zum Abschalten nach einem anstrengenden Arbeitstag.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Focus Home Interactive

Mortal Kombat 1 (Nintendo Switch)

Inhalt

Um den Frieden in der Galaxie zu bewahren, finden regelmäßig Wettkampf-Turniere zwischen der Erde und der „Outerworld“ statt. Diesmal sind Liu Kang und seine Freunde zur Repräsentation der Menschen angetreten und schon bald wird ihnen bewusst, dass nicht alle Gastgeber nach sauberen Regeln spielen…

Gameplay

Zum Gameplay von „Mortal Kombat“ muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Seit knapp 30 Jahren präsentieren uns die Entwickler (mit kleineren Ausnahmen) ein klassisches 2D-Beatem-Up mit hohem Tempo, vergleichsweise heftigem Blutgehalt und berüchtigten End-Attacken.

Bei der 2023er Version hat sich diesbezüglich nicht viel verändert und beispielsweise bei der Story-Kampagne wird die Handlung erneut mit technisch überragenden Videosequenzen erzählt. Hier wird zwar mehr zugeschaut als selbst gespielt, dennoch fesselten die hübsch animierten und erstklassig vertonten Aufnahmen bis zur letzten Minute an den Schirm.

Zwar steht die Reihe in erster Linie für ihre kompromisslose Action, doch verbirgt sich dahinter mittlerweile ein sehr ausgeklügeltes Kampfsystem mit enormen Motivationsfaktor. Sicherlich reizt zunächst das Erlenen der so genannten „Fatalaties“, doch daneben zeichnet sich der Titel durch umfangreiche Kombos und deren perfektes Timing aus.

Zur Wahl stehen viele Figuren, die sich erfreulicherweise sehr unterschiedlich spielen und andere Tastenkombinationen für deren Spezialfähigkeiten aufweisen. Bewusst verzichte ich auf die exakte Angabe der Anzahl Recken – schließlich kann man nicht nur unzählige Figuren freischalten, sondern die Entwickler liefern wohl auch regelmäßig neue Recken per DLC nach.

Spielzeit

Die Spielzeit lässt sich bei einem solchen Titel nur schwer beziffern. Ich kann sagen, dass ich die Kampagne in rund 5 bis 6 Stunden bewältigt habe, jedoch noch unzählige Tage in kurzweiligen Gefechten gegen Computer oder Freundin verbringen werde. Neben den klassischen Mann-gegen-Mann Duellen, gibt es auch ein paar andere Modi, beispielsweise wo man seinen Streiter über eine Art von Spielbrett bewegt und Goodies für die nächsten Kämpfe einsammelt.

Präsentation

Zwar leiden die Videos unter starker Komprimierung, dennoch sind sie an für sich in herausragender Qualität und würden sogar als eigenständiger Animationsfilm gut rüberkommen. Beim eigentlichen Kampfgeschehen gibt es bei der Switch-Version jedoch stärkere Abstriche als zunächst angenommen. Die Optik wirkt unscharf, ruckelig und stellenweise recht arm an Details.

Die deutsche Vertonung war ausgezeichnet und behielt viele Witze und Anspielungen bei. Die Abmischung an sich war ebenfalls hervorragend und ließ das Heimkino beben. In den Kämpfen jedoch reduzierte sich das Ganze auf ein paar Dialoge, Schlaggeräusche und etwas „gezwitscher“ im Hintergrund.

Positiv

  • flottes und motivierendes Gameplay
  • einfacher Einstieg
  • präzise Steuerung
  • viele Charaktere, Moves, Kombos, Fatalaties, etc.
  • Figuren spielen sich spürbar unterschiedlich
  • kurzweilige Story-Kampange mit überragenden Video-Sequenzen
  • tolle Vertonung
  • viel Witz & Charme

Neutral

  • Wiederspielwert der Kampange nicht allzu hoch
  • Geschichte der Kampange eher so lala

Negativ

  • technische Einschränkungen der Switch-Version

Die Switch-Version (Stand 25.09.2023)

Mit grafischen Abstrichen gegenüber den leistungsstarken Mitbewerbern war zu rechnen, doch Optik und vor allem die Performance lassen hier enorm zu wünschen übrig. Gegenüber der großartigen Zwischensequenzen macht sich die Grafik nicht nur wegen ihren niedrigen Details, sondern vor allem wegen ihrer enormen Unschärfe negativ bemerkbar.

Stellenweise ruckelt das Geschehen auch ordentlich vor sich hin und einige Kombos werden hierdurch fast zu einem Glücksspiel. Haare, Umhänge oder Waffen bleiben hier und da mal im Bild hängen und schweben lustig vor sich hin, verdecken zuweilen die Sicht. Abgerundet wird das Ganze mit ewig langen Ladezeiten – die sich für mein Empfinden allerdings gegenüber den ersten Starts mittlerweile etwas verkürzt haben (ohne dazwischen Updates eingespielt zu haben).

Fazit

Ich habe mich (leider) für die Switch-Version entschieden, weil ich das mobile Gekloppe für die Mittagspause eigentlich recht charmant empfand und durch den „Stand-by“-Modus immer schnell eintauchen könnte – was theoretisch alles richtig ist und auch irgendwie funktioniert. Bei diesem Titel macht sich die betagte Hardware jedenfalls unangenehm bemerkbar und ich kann diese Version somit nur bedingt empfehlen – und trotzdem ist eines meiner Spiele des Jahres dabei herausgekommen!

Das Gameplay ist besser als jemals zuvor und das Üben von perfekten Attacken macht wirklich süchtig. Dank der sauberen Steuerung gehen die Kämpfe prima von der Hand und schnell stellen sich Erfolgserlebnisse ein. Die vielen unterschiedlichen Charaktere spielen sich erfreulich individuell und überhaupt hat mir deren stellenweise leicht verändertes Design recht gut gefallen. Alles wirkt frisch und dennoch angenehm vertraut.

Die Kampagne war diesmal wieder fantastisch und besaß innerhalb ihrer kinoreifen Filmschnipsel einen vortrefflichen Humor mit viel Augenzwingern und unzähligen Referenzen. Man konnte das Pad bis zum Abspann nicht mehr aus der Hand legen und saß mit breitem Grinsen vor dem Abspann. Man wußte dabei, dass man hier (ähnlich wie bei „Call of Duty“) eigentlich nur ein Tutorial gespielt hat und weitere Spielspaß-Stunden im Modul stecken.

Wer klassischere 2D-Prügler mag und mit den gewohnten Härten keine Probleme hat, sollte im wahrten Sinne des Wortes einfach zuschlagen. Greift allerdings zu einer Variante für die anderen Konsolen – denn für die kastrierte Switch-Fassung muss man schon etwas leidensfähig sein. Wie dem aber auch hier: in „MK“ steckt enorm viel und Genre-Fans werden sich hier über Wochen oder gar Monate austoben können.

Grafik: 6,5/10
Sound: 7/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Warner Bros. International Enterprises

Along the Edge (Nintendo Switch)

Inhalt

Eine junge Dame erbt das Haus ihrer bis dato relativ relativ unbekannten Großmutter und bricht umgehend alle Zelte ab, um dort hinzuziehen. Nach ihrer Ankunft findet sie nicht nur ein riesiges Anwesen mit verschlossenen Räumlichkeiten vor, sondern erlebt auch eine ablehnende Haltung der Dorfbewohner…

Gameplay

„Along the Edge“ ist ein so genannter „Visual Novell“, bei dem der Fokus auf dem Lesen von Texten und dem Abtauchen in der Geschichte liegt. Es handelt sich quasi um einen digitalen Roman mit vielen Illustrationen, den man im eigenen Tempo durchklicken darf.

Hin und wieder stellt uns das „Spiel“ dabei vor die Wahl, beispielweise in welcher Reihenfolge etwas abgearbeitet werden soll oder wohin das nächste Gespräch gelenkt wird. Dabei kamen mir manche Entscheidungen allerdings wie Augenwischerei vor – denn letztlich veränderte sich nur die Reihenfolge und am Ende wurden sowieso alle Punkte durchgegangen.

Etwas hakelig war die Steuerung. Ein leichter Tastendruck genügte oft, um ausersehen gleich mehrere Sätze zu überspringen – doch zum Glück gab es eine Gesprächshistorie, um alles noch einmal nachzulesen. Das war schon etwas nervig, aber machbar.

Spielzeit

Ich habe die Switch immer mal wieder Zwischendurch (Werbepausen im TV, etc.) in die Hand genommen und die reine Zeit nicht gestoppt. Einige Webseiten berichten von rund vier bis fünf Stunden – was ungefähr passen dürfte und sich irgendwo ja auch an der eigenen Lesegeschwindigkeit orientiert.

Präsentation

Die Geschichte war hübsch illustriert und komplett in Standbildern erzählt – was eine Bewertung der allgemeinen Optik entsprechend schwer macht. Der Stil der Zeichnungen war schön, die Präsentation (wie gesagt nur im niedrig aufgelösten Handheld-Modus gespielt) doch ein wenig pixelig.

Es gab keinerlei Sprachausgabe und die Musik hielt sich extrem unauffälig im Hintergrund – was so wenigstens nicht beim Lesen störte.

Positiv

  • digitaler Roman zum selber lesen
  • spannende Geschichte
  • schöne Illustrationen
  • schneller Einstieg & prima für Zwischendurch

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • wenige Animationen
  • „hakelige Steuerung“

Negativ

  • keine Sprachausgabe
  • recht kleine Untertitel (Handheld-Modus)
  • manche Entscheidungen gefühlt ohne größere Konsequenzen oder Reihenfolge gleichgültig

Fazit

Richtige Bücher kann „Along the Edge“ nicht ersetzen, jedoch als nette Alternative zum klassischen Lesen angesehen werden. Dank hübscher Bilder gab es neben den vielen Texten auch was für das Auge und die kleinen eingebauten Auswahlmöglichkeiten geben immerhin ein wenig Gefühl von Interaktion.

Unterm Strich punktet das Werk aber sowieso weniger mit Gameplay und Präsentation, sondern vielmehr mit seiner Geschichte. Diese war nett präsentiert, durchwegs interessant erzählt und recht kurzweilig gestaltet. Wer sich mit dieser Art von Spiel anfreunden kann – und vielleicht auch eine Alternative zu den üblichen Anime-Vertretern auf diesem Sektor sucht – darf gerne mal einen Blick riskieren. Obwohl die Story gut war und das Lesen ordentlich bei Laune hielt, ist unterm Strich für das eigentliche „Spiel“ allerdings keine höhere Wertung drin.

Grafik: 6/10
Sound: 3/10
Gameplay: 3/10
Gesamt: 6/10

Fotocopyright: Nova-box

New Tales from the Borderlands (Nintendo Switch)

Inhalt

Der Spieler schlüpft abwechselnd in die Haut dreier Personen, deren Schicksale familiär oder zumindest beruflich miteinander verbunden sind. Unfreiwillig übernehmen sie tragende Rolle im Kampf gegen Megakonzerne und außerirdische Wesen…

Gameplay

Obwohl „New Tales“ von einem anderen Entwickler stammt, reiht sich der Titel nahtlos in die Regie der bisherigen „Taletale“-Spiele ein und übernimmt deren klassisches Gameplay, welches aus überwiegend reichlich Dialog und relativ eingeschränkter Interaktion besteht.

Teils minutenlang wird der Spieler zum Zuschauen verdonnert und nur hin und wieder darf er kurz die Kontrolle über die Charaktere übernehmen oder Quicktime-Events absolvieren. Dabei kann man sogar einstellen, dass jede Tasteneingabe (so falsch sie auch sei) zum Erfolgt führt, was den sowieso schon recht niedrigen Schwierigkeitsgrad komplett abschwächt.

Spielzeit

Die Handlung unterteilt sich in fünf Kapitel und kommt dabei auf eine Gesamtspielzeit von zirka 8 bis 9 Stunden. Alle Kapitel sind bereits komplett in das fertige Produkt integriert, so dass kein lästiges Warten auf Fortsetzung (wie bei früheren Titeln) notwendig ist.

Präsentation

Gezockt habe ich „Tales“ auf der Nintendo Switch und wurde dabei positiv überrascht. Habe ich ein ähnlich verschwommenes und ruckeliges Erlebnis wie kurz zuvor bei „Life is Strange“ erwartet, performte die kleine Konsole hier recht gut.

Die Optik war minimal unscharf (niedrige Auflösung versus 4k-TV), aber schön bunt, detailreich und weitestgehend flüssig animiert. Kleinere Schusseinlagen fühlten sich gelegentlich ruckelig an, waren dennoch gut zu meistern.

Man fühlte sich wirklich wie in einem hübschen Animationsfilm und konnte gut im Szenario versinken. Die professionelle englische Sprachausgabe (deutsche Untertitel, größenverstellbar) trug ihren Teil dazu bei und war recht einfach verständlich.

Positiv

  • hübsche Präsentation
  • solide Performance (Switch)
  • nette Geschichte
  • liebenswerte Figuren
  • einfacher Einstieg
  • witziger Humor
  • hervorragende Anspielungen auf andere Spiele und Filme
  • keine Vorkenntnisse erforderlich

Neutral

  • simples Gameplay
  • wenig Interaktion
  • lahme Mini-Spiele
  • nur englische Sprachausgabe

Negativ

  • ingesamt wenig Anspruch & viel Zuschauen

Fazit

Man kann die „Teltale“-Spiele lieben oder hassen. „New Tales from the Borderlands“ jedenfalls bot mehr vom Bekannten und erfand das Rad – wie seine geistigen Vorgänger aus anderen Universen – nicht neu. Auch wenn ich bisher nur relativ wenig Berührungspunkte mit der Borderlands-Thematik an sich hatte, kam ich gut in das Geschehen hinein und konnte viele Gags uneingeschränkt genießen.

Unterm Strich bleibt ein netter Zeichentrickfilm zum minimalen Mitspielen, dessen simples Gameplay eben Teil des „Tales-Konzeptes“ ist und nicht negativ bewertet werden sollte. Mir hat das Spiel insgesamt sehr gut gefallen und kann dieses entschleunigende Werk den geeigneten Fans durchaus ans Herz legen.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 4/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: 2K Games/Take 2 Interactive

Layers of Fear – Legacy Edition (Nintendo Switch)

Inhalt

Der Spieler befindet sich in einer großen Villa und geht auf Erkundungstour. Es ist dunkel, draußen peitscht der Regen und nun gilt es das Geheimnis des Anwesens und seiner ehemaligen Bewohner zu lüften…

Gameplay

„Layers of Fear“ reiht sich in mein mittlerweile sehr lieb gewonnenes Genre der „Walking Simulatoren“ ein und mischt dem relativ wenig interaktiven Bewegungen durch die Gänge ein paar wohlige Gruseleinlagen bei. Man verzichtete jedoch weitestgehend auf simple Jumpscares und baut vor allem mit Geräuschen und surrealen Elementen eine ganz eigene Atmosphäre auf.

Die kleineren Rätsel sind kaum als solche zu bezeichnen. In der Regel ist das Leveldesign sehr schlauartig aufgebaut und man kann sich nie wirklich verlaufen – was dem Spielfluss ungemein zu Gute kam. Hin und wieder müssen Gegenstände miteinander kombiniert werden, doch die begehbaren Räumlichkeiten lagen nie allzu weit auseinander. Zahlenkombinationen lagen sehr offensichtlich herum.

Spielzeit

Die genaue Spielzeit habe ich weder gestoppt, noch wurde sie im Programm angezeigt. Geschätzt habe ich zirka 3 durchaus kurzweilige Stunden im unheimlichen Anwesen verbracht und das ging vollkommen in Ordnung.

Präsentation

Gezockt habe ich das Spiel auf der Nintendo Switch, obwohl es sich auch in der Bibliothek meines Computers befindet. Erwartet habe ich weitaus größere grafische Abstriche, doch das Ergebnis war für den angegrauten Handheld recht beachtlich.

Hat man sich an die niedrige und anfangs sogar etwas ruckelige Framerate gewöhnt, konnte man sich an hübschen Gemäuern und tollen Lichteffekten erfreuen. Sicherlich störten ein paar matschige Texturen und extrem dunkle Passagen (Kontrast hochdrehen) das Bild, doch die Immersion war dank der genialen Soundkulisse fantastisch.

Der Regen peitschte gehen die Scheiben, unheimliches Geflüster aus dem Räumen und merkwürdige Geräusche sorgten für Schauer. Mit dem Kopfhörer kam das richtig gut rüber und sollte auch unbedingt so erlebt werden.

Positiv

  • tolle Atmosphäre
  • erstklassige Geräuschkulisse
  • kurzweiliges Gameplay
  • kein Steckbleiben, kein Verlaufen
  • kompakte Spielzeit

Neutral

  • technische Abstriche bei der Switch-Version
  • Geschichte am Ende nur okay

Negativ

  • Bug sorgte zum Neutstart eines Kapitels

Fazit

Über die letzten Monate habe ich sowohl „Walking Simulatoren“, als auch Gruselspiele durchaus zu schätzen gelernt, nun endlich mal den ersten Teil von „Layers of Fear“ in Angriff genommen und die investierte Zeit keineswegs beruht.

Das angenehm simple Gameplay mit stetigen Vorankommen ohne Leerläufe hat mich dabei sehr angesprochen und ich konnte mich wunderbar ins düstere Geschehen fallen lassen. Klar war das Spiel insgesamt nicht sonderlich anspruchsvoll oder ein Wunder an Innovation – doch das braucht es bei toller Atmosphäre und unterhaltsamen Verlauf eben nicht immer. Hier stand das entspannte Spielerlebnis im Vordergrund und der Entdeckertrieb wurde auch vollends bedient.

Wer das Genre mag und sich gerne mal für ein paar kurze Stündchen auf einen hübsch designten Schauer-Tripp einlassen möchte, liegt hier goldrichtig. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil, der ebenfalls schon einige Monate auf dem „Pile of Shame“ auf mich wartet…

Grafik: 8/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7,5/10

Fotocopyright: Bloober Team/Aspyr Media

Last Threshold (Nintendo Switch)

Inhalt

Ein Erdbeben hat eine unterirdische Tempelanlage in der Arktis freigesetzt. Eine Gruppe von Wissenschaftlern macht sich alsbald auf den Weg zur Erkundung…

Gameplay

„Last Threshold“ ist kein richtiges Spiel und auch kein simpler Walking-Simulator, sondern ein waschechtes Bilderbuch, bei dem es lediglich einzelne Screens durchzuklicken gilt. Wenige Male dürfen wir verschiedene Gesprächsoptionen auswählen, einmal ein paar Fotos in der richtigen Reihenfolge sortieren – und das war es an anspruchsvollen Elementen.

Spielzeit

Knapp unter einer Stunde habe ich mich mit dem Bilderbuch beschäftigt und dann flackerte der Abspann über den Schirm.

Präsentation

Geboten wurden nur hübsch gezeichnete Standbilder, die zumindest auf meiner getesteten Switch-Variante stellenweise etwas niedrig aufgelöst erschienen. Die Musik war minimalistisch und statt Sprachausgabe gab es nur ein paar Nebengeräusche und Laute.

Positiv

  • interessante Spielidee
  • gute Lovecraft-Atmosphäre
  • gut geschriebene Texte

Neutral

  • grafisch etwas Trist und pixelig

Negativ

  • extrem kurz
  • keine Sprachausgabe
  • kein Anspruch

Fazit

Für knapp 5 Euro kann man nicht viel verlangen und nach vorheriger Kurz-Recherche wusste ich bereits, was auf mich zukommt. Eigentlich war ich allerdings von einer Spielzeit von rund 1,5 Stunden ausgegangen und erschrocken, als der Abspann nach etwa 50 Minuten zu sehen war.

Die Spielidee (darf man das noch Spiel nennen?) war jedoch gut und lud zum Abschalten ein. Die Stimmung der Vorlage wurde schön getroffen und mir hat der Twist der Handlung durchaus gefallen. Fans des umstrittenen Autoren kommen also schon irgendwo auf ihre Kosten – der Rest sollte sich nach anderen Titel umschauen. „Last Threshold“ ist ein simples Bilderbuch, aber auf seine Weise absolut in Ordnung – gerne hätte ich nur mehr davon gesehen. Vielleicht kommen ja noch einige Episoden…

Grafik: 6/10
Sound: 4/10
Gameplay: 2/10
Gesamt: 6/10

Fotocopyright: Astrolabe Stories

Live A Live (Nintendo Switch)

Inhalt

„Live a Live“ erzählt nicht nur eine Geschichte, sondern die von verschiedenen Charakteren in verschiedenen Zeiten. Auf seltsame Weise scheinen ihre Schicksale jedoch miteinander verwebt zu sein…

Gameplay

Das Spiel erstreckt sich über mehrere Zeit-Epochen, die allerdings nicht chronologisch abgearbeitet werden müssen. Man kann sich entscheiden, ob man erst mit der Steinzeit oder der Zukunft anfangen möchte. Sind alle sechs Kapitel nach eigener Reihenfolge absolviert, folgen vorgegebene Routen.

Kein Kapitel gleicht dabei dem Anderen. Sicherlich sind Steuerung, Kampfsystem und Grafik identisch, doch die Mechanik variiert. Müssen wir uns in der Gegenwart nur durch Gegnerhorden schnetzeln, müssen wir in der Westernzeit ein Dorf mit Fallen verteidigen oder im feudalen Japan einen Auftragskiller durch ein riesiges Anwesen dirigieren.

Die Kämpfe sind rundenbasiert, einfach zu verstehen und auch recht simpel zu meistern. Über ein Schachbrettmuster steuert man seine Figuren und löst – je nach Verfügbarkeit – diverse Angriffsformationen aus.

Für Erwähnenswert halte ich übrigens noch das eingebaute „Navigationssystem“, welches uns auf Wunsch die nächsten Ziele markiert. Manch unnötige Laufwege werden uns zwar trotzdem nicht erspart, doch eine große Hilfe war diese Komfortfunktion für mich schon.

Spielzeit

Die insgesamt 8 unterschiedlichen Kapitel nehmen jeweils eine Spielzeit von zirka 1 bis 2 Stunden ein – was mich am Ende auf knapp über 14 Stunden brachte.

Präsentation

Optisch ist das Spiel eine Mischung aus klassischen 16Bit-Rollenspielen und dem markanten „2,5d Look“, den beispielsweise „Octopath Traveller“ oder zuletzt „Triangle Story“ auf der Switch geprägt haben. Die Kombination aus großen Pixeln und schicken 3D-Hintergründen sorgte auch hier für Stimmung und erweckte ein tolle Retro-Feeling. Mir kam es sogar vor, als ob die Figuren noch einen Ticken bunter als bei den Mitstreitern waren und so die „SNES-Vibes“ noch deutlicher aufflammten.

Die Sprachausgabe war leider nur auf englisch oder japanisch verfügbar, aber immerhin ganz passabel. In der Urzeit gab es passenderweise nur Grunzlaute und entsprechende Symbolik in den Sprechblasen der Akteure.

Positiv

  • bunte Präsentation
  • abwechslungsreiche Kapitel
  • charmante Figuren
  • witzige Dialoge
  • interessantes Gesamtkonzept
  • gute Kampfmechanik
  • einfacher Einstieg / einfacher Schwieriegkeitsgrad
  • angenehme Spielzeit
  • brauchbares „Navigationssystem“

Neutral

  • Musik manchmal etwas eintönig
  • keine deutsche Sprachausgabe
  • Kapitel nicht alle gleich gut
  • Ausrüstung nicht optisch an Figuren erkennbar

Negativ

  • Areale teils recht unübersichtlich
  • arg kampflastige Phasen
  • in den jeweiligen Epochen vergleichsweise wenig Gegnervielfalt

Fazit

„Live A Live“ war ein Fehler im positiven Sinne. Eigentlich wollte ich mit dem heiß erwarteten „Xenoblade Chronicles 3“ durchstarten, doch dann ist mir dieser Titel dazwischen gekommen. Ich wollte nur mal kurz reinschauen – und nach dem kurzen Antesten wurde erst einmal kein anderes Spiel mehr auf der Switch gestartet.

Durch seine abwechslungsreiche Gestaltung, seiner intuitiven Mechanik und dem tollen Grafikstil konnte mich das Geschehen schnell begeistern und bis zum bitteren Ende nicht mehr vom Haken lassen. Sicherlich gibt es hübschere, komplexere und vielleicht auch noch besser erzählte Spiele, doch seine unkomplizierte Art machte einfach Laune. Der Retro-Charme war sowieso toll und das Finale konnte selbst eingefleischte Kenner der Materie noch etwas überraschen.

Wer mal wieder Bock auf ein „oldschooliges“ Rollenspiel hat, darf hier gerne mal reinschnuppern und genießen. Zwar schwankten die Kapitel etwas in ihrer Qualität, aber letztlich ist dies sowieso eine Geschmackssache. RPG-Fans machen hier definitiv nichts verkehrt.

Grafik: 7/10
Sound: 6,5/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Square Enix

South of the Circle (Nintendo Switch)

Inhalt

Ein Zeiten des kalten Krieges müssen zwei Forscher in der Arktis notlanden. Der Spieler übernimmt die Steuerung von einem von Ihnen und versucht in der Einöde irgendwie Hilfe zu finden. Auf seiner beschwerlichen Reise wird er grübelt er jedoch über die Vergangenheit nach…

Gameplay

Die Spielmechanik von „South of the Circle“ lässt sich schwer umschreiben. Das Spiel nimmt den Spieler stark bei der Hand beziehungsweise läuft fast schon selbst ab. An einigen Stellen dürfen wir die Gesprächsverläufe beeinflussen, manchmal sogar die Figur oder ein Fahrzeug entlang eines vorgegebenem Weges manövrieren.

Dies findet auf der Third-Person Perspektive statt und steuert sich leider ziemlich ungenau. Glücklicherweise sind hier keine schnellen Reaktionen erforderlich und im gemächlichen Ganzen stört dies nicht wirklich.

Nerviger hingegen das Interpretieren seiner Symbolik. So erschienen bei den Dialogen immer mal wieder verschiedene Icons über seiner Figur – bei denen ich bis zuletzt nie genau wusste, inwiefern ich nun die Handlung bzw. das aktuelle Gespräch auf welche Weise beeinflusse. Statt einem Daumen nach oben oder unten gab es seltsame Kreise, Quadrate oder mal ein Bildchen einer Sonne.

Spielzeit

Wie so oft habe ich auch hier die Zeit nicht exakt gestoppt und in 3 Etappen etwa 3 bis 3,5 Stunden bis zum Abspann benötigt.

Präsentation

Das außergewöhnlichste an diesem Spiel war sicherlich seine Präsentation. Während die akustische Seite mit ordentlichen Synchronsprechern überzeugen konnte, machte die malerische Optik Einiges her. Realistisch wirkende Figuren und Kulissen wurden mit einem Aquarell-Look und körnigem Filter unterzogen, so dass eine ganz eigene Komposition entstand. Schade, dass die kleine Switch das Treiben trotz verschwommener Darstellung nicht immer flüssig darstellen konnte.

Positiv

  • cineastische Inszenierung
  • skurriler Grafikstil
  • gute englische Sprecher
  • ungewöhnliches Szenario

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • überschaubare Interaktivität
  • kleinere Ruckler
  • ungenaue Steuerung
  • nur englische Dialoge

Negativ

  • Längen trotz kurzer Spielzeit
  • Symbolik nicht immer klar

Fazit

Trotz seiner ungewöhnlichen Aufmachung wollte der Funken nicht vollends überspringen. „South of the Circle“ ist ein interessantes „Kunstprojekt“, aber kein so richtig überzeugendes Spiel.

Man fühlte sich wie in einem Bilderbuch, dessen Dialoge und Wendungen gefühlt gar nicht gravierend beeinflusst werden konnten und das Meiste automatisch vorm Betrachter ablief. Dies bieten andere Games zwar auch, aber zumeist noch etwas packender, kurzweiliger und von der Symbolik deutlich verständlicher.

Unterm Strich habe ich den Ausflug in die eisige Gefilde nicht bereut, aber eine echte Empfehlung fällt schwer. Wer kein Problem mit wenig Interaktion, aber Interesse an einer „reifen“ Handlung hat, darf mal reinschauen. Genügend bessere Alternativen gibt es allerdings schon.

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Gameplay: 4/10
Gesamt: 6/10

Fotocopyright: State of Play / 11 Bit Studios

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