Inhalt

Eine junge Dame erbt das Haus ihrer bis dato relativ relativ unbekannten Großmutter und bricht umgehend alle Zelte ab, um dort hinzuziehen. Nach ihrer Ankunft findet sie nicht nur ein riesiges Anwesen mit verschlossenen Räumlichkeiten vor, sondern erlebt auch eine ablehnende Haltung der Dorfbewohner…

Gameplay

„Along the Edge“ ist ein so genannter „Visual Novell“, bei dem der Fokus auf dem Lesen von Texten und dem Abtauchen in der Geschichte liegt. Es handelt sich quasi um einen digitalen Roman mit vielen Illustrationen, den man im eigenen Tempo durchklicken darf.

Hin und wieder stellt uns das „Spiel“ dabei vor die Wahl, beispielweise in welcher Reihenfolge etwas abgearbeitet werden soll oder wohin das nächste Gespräch gelenkt wird. Dabei kamen mir manche Entscheidungen allerdings wie Augenwischerei vor – denn letztlich veränderte sich nur die Reihenfolge und am Ende wurden sowieso alle Punkte durchgegangen.

Etwas hakelig war die Steuerung. Ein leichter Tastendruck genügte oft, um ausersehen gleich mehrere Sätze zu überspringen – doch zum Glück gab es eine Gesprächshistorie, um alles noch einmal nachzulesen. Das war schon etwas nervig, aber machbar.

Spielzeit

Ich habe die Switch immer mal wieder Zwischendurch (Werbepausen im TV, etc.) in die Hand genommen und die reine Zeit nicht gestoppt. Einige Webseiten berichten von rund vier bis fünf Stunden – was ungefähr passen dürfte und sich irgendwo ja auch an der eigenen Lesegeschwindigkeit orientiert.

Präsentation

Die Geschichte war hübsch illustriert und komplett in Standbildern erzählt – was eine Bewertung der allgemeinen Optik entsprechend schwer macht. Der Stil der Zeichnungen war schön, die Präsentation (wie gesagt nur im niedrig aufgelösten Handheld-Modus gespielt) doch ein wenig pixelig.

Es gab keinerlei Sprachausgabe und die Musik hielt sich extrem unauffälig im Hintergrund – was so wenigstens nicht beim Lesen störte.

Positiv

  • digitaler Roman zum selber lesen
  • spannende Geschichte
  • schöne Illustrationen
  • schneller Einstieg & prima für Zwischendurch

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • wenige Animationen
  • „hakelige Steuerung“

Negativ

  • keine Sprachausgabe
  • recht kleine Untertitel (Handheld-Modus)
  • manche Entscheidungen gefühlt ohne größere Konsequenzen oder Reihenfolge gleichgültig

Fazit

Richtige Bücher kann „Along the Edge“ nicht ersetzen, jedoch als nette Alternative zum klassischen Lesen angesehen werden. Dank hübscher Bilder gab es neben den vielen Texten auch was für das Auge und die kleinen eingebauten Auswahlmöglichkeiten geben immerhin ein wenig Gefühl von Interaktion.

Unterm Strich punktet das Werk aber sowieso weniger mit Gameplay und Präsentation, sondern vielmehr mit seiner Geschichte. Diese war nett präsentiert, durchwegs interessant erzählt und recht kurzweilig gestaltet. Wer sich mit dieser Art von Spiel anfreunden kann – und vielleicht auch eine Alternative zu den üblichen Anime-Vertretern auf diesem Sektor sucht – darf gerne mal einen Blick riskieren. Obwohl die Story gut war und das Lesen ordentlich bei Laune hielt, ist unterm Strich für das eigentliche „Spiel“ allerdings keine höhere Wertung drin.

Grafik: 6/10
Sound: 3/10
Gameplay: 3/10
Gesamt: 6/10

Fotocopyright: Nova-box