Inhalt

Um den Frieden in der Galaxie zu bewahren, finden regelmäßig Wettkampf-Turniere zwischen der Erde und der „Outerworld“ statt. Diesmal sind Liu Kang und seine Freunde zur Repräsentation der Menschen angetreten und schon bald wird ihnen bewusst, dass nicht alle Gastgeber nach sauberen Regeln spielen…

Gameplay

Zum Gameplay von „Mortal Kombat“ muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Seit knapp 30 Jahren präsentieren uns die Entwickler (mit kleineren Ausnahmen) ein klassisches 2D-Beatem-Up mit hohem Tempo, vergleichsweise heftigem Blutgehalt und berüchtigten End-Attacken.

Bei der 2023er Version hat sich diesbezüglich nicht viel verändert und beispielsweise bei der Story-Kampagne wird die Handlung erneut mit technisch überragenden Videosequenzen erzählt. Hier wird zwar mehr zugeschaut als selbst gespielt, dennoch fesselten die hübsch animierten und erstklassig vertonten Aufnahmen bis zur letzten Minute an den Schirm.

Zwar steht die Reihe in erster Linie für ihre kompromisslose Action, doch verbirgt sich dahinter mittlerweile ein sehr ausgeklügeltes Kampfsystem mit enormen Motivationsfaktor. Sicherlich reizt zunächst das Erlenen der so genannten „Fatalaties“, doch daneben zeichnet sich der Titel durch umfangreiche Kombos und deren perfektes Timing aus.

Zur Wahl stehen viele Figuren, die sich erfreulicherweise sehr unterschiedlich spielen und andere Tastenkombinationen für deren Spezialfähigkeiten aufweisen. Bewusst verzichte ich auf die exakte Angabe der Anzahl Recken – schließlich kann man nicht nur unzählige Figuren freischalten, sondern die Entwickler liefern wohl auch regelmäßig neue Recken per DLC nach.

Spielzeit

Die Spielzeit lässt sich bei einem solchen Titel nur schwer beziffern. Ich kann sagen, dass ich die Kampagne in rund 5 bis 6 Stunden bewältigt habe, jedoch noch unzählige Tage in kurzweiligen Gefechten gegen Computer oder Freundin verbringen werde. Neben den klassischen Mann-gegen-Mann Duellen, gibt es auch ein paar andere Modi, beispielsweise wo man seinen Streiter über eine Art von Spielbrett bewegt und Goodies für die nächsten Kämpfe einsammelt.

Präsentation

Zwar leiden die Videos unter starker Komprimierung, dennoch sind sie an für sich in herausragender Qualität und würden sogar als eigenständiger Animationsfilm gut rüberkommen. Beim eigentlichen Kampfgeschehen gibt es bei der Switch-Version jedoch stärkere Abstriche als zunächst angenommen. Die Optik wirkt unscharf, ruckelig und stellenweise recht arm an Details.

Die deutsche Vertonung war ausgezeichnet und behielt viele Witze und Anspielungen bei. Die Abmischung an sich war ebenfalls hervorragend und ließ das Heimkino beben. In den Kämpfen jedoch reduzierte sich das Ganze auf ein paar Dialoge, Schlaggeräusche und etwas „gezwitscher“ im Hintergrund.

Positiv

  • flottes und motivierendes Gameplay
  • einfacher Einstieg
  • präzise Steuerung
  • viele Charaktere, Moves, Kombos, Fatalaties, etc.
  • Figuren spielen sich spürbar unterschiedlich
  • kurzweilige Story-Kampange mit überragenden Video-Sequenzen
  • tolle Vertonung
  • viel Witz & Charme

Neutral

  • Wiederspielwert der Kampange nicht allzu hoch
  • Geschichte der Kampange eher so lala

Negativ

  • technische Einschränkungen der Switch-Version

Die Switch-Version (Stand 25.09.2023)

Mit grafischen Abstrichen gegenüber den leistungsstarken Mitbewerbern war zu rechnen, doch Optik und vor allem die Performance lassen hier enorm zu wünschen übrig. Gegenüber der großartigen Zwischensequenzen macht sich die Grafik nicht nur wegen ihren niedrigen Details, sondern vor allem wegen ihrer enormen Unschärfe negativ bemerkbar.

Stellenweise ruckelt das Geschehen auch ordentlich vor sich hin und einige Kombos werden hierdurch fast zu einem Glücksspiel. Haare, Umhänge oder Waffen bleiben hier und da mal im Bild hängen und schweben lustig vor sich hin, verdecken zuweilen die Sicht. Abgerundet wird das Ganze mit ewig langen Ladezeiten – die sich für mein Empfinden allerdings gegenüber den ersten Starts mittlerweile etwas verkürzt haben (ohne dazwischen Updates eingespielt zu haben).

Fazit

Ich habe mich (leider) für die Switch-Version entschieden, weil ich das mobile Gekloppe für die Mittagspause eigentlich recht charmant empfand und durch den „Stand-by“-Modus immer schnell eintauchen könnte – was theoretisch alles richtig ist und auch irgendwie funktioniert. Bei diesem Titel macht sich die betagte Hardware jedenfalls unangenehm bemerkbar und ich kann diese Version somit nur bedingt empfehlen – und trotzdem ist eines meiner Spiele des Jahres dabei herausgekommen!

Das Gameplay ist besser als jemals zuvor und das Üben von perfekten Attacken macht wirklich süchtig. Dank der sauberen Steuerung gehen die Kämpfe prima von der Hand und schnell stellen sich Erfolgserlebnisse ein. Die vielen unterschiedlichen Charaktere spielen sich erfreulich individuell und überhaupt hat mir deren stellenweise leicht verändertes Design recht gut gefallen. Alles wirkt frisch und dennoch angenehm vertraut.

Die Kampagne war diesmal wieder fantastisch und besaß innerhalb ihrer kinoreifen Filmschnipsel einen vortrefflichen Humor mit viel Augenzwingern und unzähligen Referenzen. Man konnte das Pad bis zum Abspann nicht mehr aus der Hand legen und saß mit breitem Grinsen vor dem Abspann. Man wußte dabei, dass man hier (ähnlich wie bei „Call of Duty“) eigentlich nur ein Tutorial gespielt hat und weitere Spielspaß-Stunden im Modul stecken.

Wer klassischere 2D-Prügler mag und mit den gewohnten Härten keine Probleme hat, sollte im wahrten Sinne des Wortes einfach zuschlagen. Greift allerdings zu einer Variante für die anderen Konsolen – denn für die kastrierte Switch-Fassung muss man schon etwas leidensfähig sein. Wie dem aber auch hier: in „MK“ steckt enorm viel und Genre-Fans werden sich hier über Wochen oder gar Monate austoben können.

Grafik: 6,5/10
Sound: 7/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Warner Bros. International Enterprises