Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle von Tessa Carter, die gerade mit ihrem Raumschiff abgestürzt und noch leicht benebelt in der Kälte-Schlafkammer erwacht. Nun gilt es zu klären, wo sie sich grade befindet und vor allem wo ihr Begleiter Mark steckt…

Gameplay

„Monolith“ ist ein Point-and-Click-Adventure der alten Schule und definiert hieraus auch seine Zielgruppe. Wer bisher mit dem Genre nichts anfangen kann, bleibt Außen vor – wer Titel im Stil der alten Lucas-Arts Klassiker mag, reibt sich freudig die Hände.

Ihr steuert die Spielfigur nicht direkt, sondern klickt dorthin, wohin sie sich bewegen soll. Auf Knopfdruck werden Hotspots für mögliche Interaktionen eingeblendet, ebenso euer Inventar, wo ihr Gegenstände entnehmen oder vorher miteinander kombinieren könnt.

Die Steuerung erfordert ein wenig Einarbeitung, da der rechte Stick quasi den Mausersatz darstellt und ihr mit der Schultertaste „klickt“ bzw. bei gedrückter Taste Dinge aus dem Inventar auf dem Bildschirm verschiebt.

Die Rätsel waren weitestgehend bodenständig und nachvollziehbar. Tessa und ihr schwebender Roboter-Begleiter geben oft nützliche Kommentare und wenn gar nichts mehr geht, bringt das Spiel sogar eine (mittelprächtig geschriebene) Komplettlösung mit. Kleinere Mini-Spielchen (z.B. Kabel richtig miteinander verbinden) können auf Wunsch komplett übersprungen werden. Vorbildlich.

Spielzeit

Mit viel Herumprobieren und dem gelegentlichen Schmökern in der Komplettlösung habe ich zirka 6 bis 7 Stunden mit dem Titel verbracht.

Präsentation

Ursprünglich kommt das Spiel vom PC, doch die technischen Abstriche der mir vorliegenden Switch-Version halten sich in Grenzen. Die schön gezeichneten Umgebungen liefern ordentlich was fürs Auge, lediglich leicht ruckelige Animationen der Hauptfigur in Großaufnahmen stören ein wenig die Immersion. Zum Glück sind diese Momente bei einem langsamen Adventure aber nicht kriegsentscheidend und von daher auch kein Thema.

Die Sprachausgabe war qualitativ eher mittelprächtig, aber immerhin auf deutsch und trotz stockender Passagen problemlos genießbar. In einigen Momenten hätte die Textvariation etwas umfangreicher ausfallen dürfen, letztlich ist dies Meckern auf hohem Niveau.

Positiv

  • klassisches Point-and-Click Gameplay
  • schöne Grafik
  • toller Art-Style
  • deutsche Vertonung
  • weitestgehend logische Rätsel
  • nette Mini-Spiele
  • integrierte Komplettlösung

Neutral

  • leicht ruckelige Animationen bei Großaufnahmen
  • Komplettlösung textlich etwas holprig
  • hin und wieder leichte Orientierungsprobleme
  • Steuerung auf der Switch nicht optimal

Negativ

  • manche Sprecher wirken ein wenig lustlos
  • Zwischensequenzen von mäßiger Qualität

Fazit

Ich liebe klassische Point-and-Click Adventures und habe mich bereits von den ersten Bildern zu „Monolith“ äußerst angesprochen gefühlt. Zwar gab es den Titel schon einige Tage auf dem PC, doch erst mit der kürzlich veröffentlichen Switch-Version habe ich nun einen genaueren Blick gewagt.

Freunde des Genres machen hier auf keinen Fall etwas falsch und können im Prinzip blind zugreifen. Die Geschichte war spannend und die Spielbarkeit jederzeit hervorragend. Die Rätsel haben gefallen, die integrierte Hilfe bei kniffeligen Momenten ebenso. Mich hat vor allem das Setting angesprochen, dass auch mit hübsch gemalten Hintergründen atmosphärisch in Szene gesetzt wurde.

Aufgrund der Steuerung würde ich vielleicht zu einer anderen Plattform als der Switch greifen, doch zur Not kann man sich irgendwie auch damit arrangieren. Für mich war „Monolith“ definitiv eine Bereicherung für meine Mittagspause und die Wege zur Arbeit im Zug. Ein herrlich altmodisches Spiel mit locker verschmerzbaren Macken und gelungenen Mechaniken.

Fotocopyright: Animation Arts