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Um einem alten Kumpel einen Gefallen zu tun, reist Cowboy Mike Milo noch einmal nach Mexiko und macht sich auf die Suche nach dessen Jungen. Dieser ist zwar relativ schnell gefunden, jedoch gestaltet sich seine Mitnahme nach Texas als äußerst kompliziert…

Fazit

Ich habe großen Respekt vor Eastwood und verneige mein Haupt vor ihm. Im Alter ist dieser Mann noch immer ein begnadeter Filmemacher und Akteur, hat vielen seiner jüngeren Kollegen eine Menge voraus. „Cry Macho“ war auch insgesamt recht gut auf den Haudegen zurechtgeschnitten, konnte mich aber emotional – im Gegensatz zu vielen seiner anderen seiner Werke – nur wenig abholen.

Der Streifen folgte einem gewissen Muster und wich zu keiner Zeit von unseren Vorstellungen ab. Er vereint altbewährte Buddy-Elemente mit einer Art Vater-Sohn Beziehung und blieb insgesamt eher zahm und vorhersehbar, wenig überraschend. Sicherlich machte grade Eastwood mit einer phänomenalen Präsenz so Einiges her, doch konnte er nicht vollends über die eher schwache und austauschbare Handlung hinwegtäuschen.

Das Geschehen plätscherte großenteils vor sich hin. Es war dabei nie sonderlich langweilig, aber eben auch nie enorm packend. Man hakte eine genreübliche Checkliste ab und ließ keine bekannten Aspekte außen vor. Die Kombination aus altem Mann und bockigem Sprössling hat zwar auch hier größtenteils geschmeidig funktioniert, gab uns jedoch keine wirklich neuen Einblicke in diesem Bereich. Man hat sich wenig getraut und mit allem Komponenten viel zu stark auf Nummer sicher gesetzt.

Der rüstige Altstar lieferte einen leicht wackeligen, aber immer noch beachtlichen Auftritt ab. Zum Glück war die Geschichte so formuliert, dass man ihm die übertragene Rolle noch halbwegs kaufen konnte und so eine gewisse Authentizität gewährt wurde. Andre Darsteller präsentieren sich weitaus weniger ihrem Alter entsprechend und bekleckern sich damit nicht unbedingt im Ruhm. Clint behielt absolut seine Würde und stand im Gegensatz zur Story über jedweder Kritik.

„Cry Macho“ war kein schlechter, aber auch kein überragend guter Titel. Er fühlt sich nett, symphytisch und halbwegs unterhaltsam an – liefert unterm Strich weder neue Ideen, noch großartige Schauwerte. Wegen Eastwood wohl einen Blick wert, wegen dem Rest nicht unbedingt ein sonderlich heißer Tipp. Komplettisten schlagen sowieso zu, alle Andren greifen vielleicht lieber (noch einmal) zu „Gran Torino“.

6/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)