
Clive Barkers: Die Seuche
Inhalt
Vor zehn Jahren fielen alle Kinder auf der Welt in ein merkwürdiges Komma und die Menschheit stand vor einem Rätsel. Nun sind die plötzlich Erkrankten allerdings wieder erwacht und machen Hatz auf die Erwachsenen…
Fazit
Normalerweise bin ich ein großer Fan von Clive Barker. Seine Bücher und seine Filme treffen in der Regel genau meinen Nerv, heben sich zurecht aus der breiten Maße hervor und haben neben Altmeister King eine absolute Daseinsberechtigung. “Die Seuche” jedoch stimmt mich – zumindest in der Fassung für die Leinwand – leider ein wenig unzufrieden.
Der Plot war zunächst richtig gut und machte Appetit auf Mehr – woran auch die eher günstig wirkende Optik und der eher mittelprächtig agierende Hauptdarsteller wenig ändern konnten. Man schuf eine extrem spannende Ausgangslage, die vor allem viele Frage aufgeworfen hat und uns (Achtung Spoiler!) arg unbefriedigt zurückgelassen hat.
Die Geschichte war am Anfang angenehm eigenständig und interessant, mauserte sich dann aber immer mehr an einen Abklatsch von “Kinder des Zorns” – welcher immerhin in Grundzügen ein Motiv für das Verhalten der Kinder aufzeigte und nicht so “global” aus der Reihe tanzte. Barker schloss hier die komplette Welt in seine Handlung ein – was eine Auflösung dann natürlich umso schwieriger machte und nicht besonders geschmeidig über die Bühne ging.
Wie bereits erwähnt, agierte die Hauptperson (aber auch der restliche Cast) eher auf mittelprächtigen Niveau – weshalb der Streifen seine Herkunft als TV- bzw. Videothekenproduktion nicht verleugnen konnte. James van der Beek wirkte nicht nur zu jung für seine Rolle, sondern erinnerte zur damaligen Zeit noch zu sehr an seine Paradetolle als Dawson.
Die Optik ging in Ordnung, die Effekte waren ebenfalls nicht das Gelbe von Ei. Auf aufwändige Szenen wurde weitestgehend verzichtet, was der Produktionsqualität nur zu Gute kam. Ein paar blutige Einlagen wurden passabel, aber nicht übertrieben gut ins rechte Licht gerückt, brachten den Genrefan nicht zum jublen.
Von der Grundidee super, aber mit laufender Spielzeit leider arg enttäuschend. “Die Seuche” gehört für mich leider zu den schwächeren Werken von Barker und litt mit seiner kurzen Spielzeit und schwachen Effekten wohl unter einem arg begrenzten Budget. Ich hab die Scheibe irgendwann mal auf dem Grabbeltisch erworben, bereue aber selbst den geringen Einsatz. Horror-Freunde dürfen hier gerne überspringen und mit gutem Gewissen beim Gegenstück von King bleiben.
4,5/10
Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

