Inhalt

Ein junger Sprayer wird vermisst und seine Mutter macht sich mit seinem besten Freund auf die Suche nach ihm. Schnell führt die Spur zum protzigen Anwesen eines ehemaligen Richters, doch nicht einmal die Polizei kann Beweise für dessen Verwicklung ermitteln…

Fazit

„I Came By“ war ein seltsamer Film. Anfangs habe ich zu Handlung und Figuren keinen Zugang bekommen, war kurz vorm Abschalten und dann entwickelte sich unverhofft ein kleiner Sog, der bis zum bitteren Ende am Bildschirm verweilen ließ.

Nicht nur der Einstieg, auch seine gesamte Art war etwas sperrig. Man konnte bis zuletzt die Motive der meisten Beteiligten nicht vollends begreifen und sah sich oft großen Fragezeichen gegenüber. Eine gewisse Grundspannung konnte man dem Treiben allerdings nicht absprechen – weshalb man trotz dieser Hürden am Ball blieb. Irgendwann war die Grenze zu „jetzt will ich aber wissen, wie es ausgeht“ erreicht und die Fernbedienung trotzig zur Seite gelegt.

Die Geschichte war in Grundzügen nicht sonderlich ausgefeilt, trotzdem nicht völlig uninteressant. Man hoffe stets auf einen genialen Twist oder etwas völlig unvorhersehbares – auch wenn diese Wünsche weitestgehend unerfüllt blieben. Man präsentierte solide Hausmannskost mit einem (zumindest nach einer gewissen Zeit) gutem Unterhaltungsfaktor.

Die Darsteller haben ihre Sache recht solide gemacht, wurden bedauerlicherweise eher mittelprächtig synchronisiert. Dies störte tatsächlich immer mal wieder und schmälerte ein wenig den eigentlich so hochwertigen Gesamteindruck. Optisch gab es nämlich nichts zu bemängeln und man rangierte mindestens auf gehobenem TV-Niveau.

Auf der einen Seite war ich nach dem großartigen „Liebe für Erwachsene“ wieder ein wenig von den Qualitäten des Streaming-Giganten ernüchtert, auf der anderen Seite irgendwo doch ganz zufrieden. Als typischer „Mitnahme-weil-eh-dabei“-Artikel geht „I Came By“ vollkommen klar, als Aushängeschild für Netflix würde ich ihn keinesfalls bezeichnen.

6/10

Fotocopyright: Netflix