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Early Birds

Inhalt

Eine junge Dame wird Zeuge, wie sich ihr One-Night-Stand mit Dealern übernimmt und daraus ein schlimmes Blutbad entsteht. Kurzerhand beschließt sie das hinterlassende Geld, sowie die Drogen an sich zu nehmen und damit vor den vermeintlichen Hintermännern zu fliehen…

Fazit

„Early Birds“ war endlich mal wieder ein Film, der mich sehr angenehm überraschen konnte. Zunächst gefiel mir, dass der berühmte „Schweizerdeutsch-Dialekt“ nur im Ansatz zu vernehmen war – und dass die Macher eine im Grunde wenig revolutionäre Handlung sehr kurzweilig und mit herrlich schrägen Charakteren umgesetzt haben.

Zu Beginn gewann das Geschehen sicherlich noch keinen Blumentopf. Man tastete sich langsam an das Setting heran und wirkte zunächst noch ein wenig austauschbar und unoriginell. Im Laufe der Zeit kam man aber gut in die Handlung rein, verstand die einzelnen Zusammenhänge und stürzte sich vor allem voll auf seine toll gespielten Typen, die den Streifen absolut sehenswert machten.

Viele Aktionen und Figurenzeichnungen waren arg drüber und dennoch konnte man dem Treiben einen halbwegs glaubhaften Charme nicht absprechen. Die Handlung war weitestgehend in sich schlüssig (inklusive der Fehler, die die Charaktere hier bewusst begangen haben) und mit leichten Abstrichen glaubhaft aufgebaut. Die Darsteller gingen zuweilen völlig in Rollen auf und haben einen heraussaugenden Job erledigt. Anatole Taubman agierte richtig oscarverdächtig.

Optisch entsprach das Werk den aktuellen Standards, inklusive netter Drohnenflüge und schnellen Schnitten. Das Budget schien überschaubar gewesen zu sein, doch aus den vermutlich begrenzten Mitteln hat man in meinen Augen das Beste herausgeholt. Es hat an Nichts gemangelt und man fühlte sich rasch wohl.

Wegen Darstellern, Dialogen und Look erinnerte „Early Birds“ gelegentlich an deutsche Produktionen ala „4 Blocks“ – was ich hier keinesfalls negativ in den Raum werfen möchte. Der Film war rundherum geschmeidig inszeniert, hatte hervorragendes Pacing, einen ansprechenden Humor und hielt vor allem bis zum bitteren Ende absolut unterhaltsam bei Laune. Für mich ein ausgesprochen gelungener Titel, der sicherlich irgendwann noch einmal über den Bildschirm flackern darf.

Fotocopyright: Netflix

3 Body Problem (Staffel 1)

Inhalt

Wissenschaftler auf der ganzen Welt begehen Selbstmorde oder kommen bei tragischen Unfällen ums Leben. Die Polizei steht vor einem Rätsel, doch scheinbar hat alle Opfer eine gemeinsame Sache verbunden: die Forschung an Technologien, die eine außerirdische Macht möglicherweise als gefährlich empfindet und aufzuhalten versucht…

Fazit

Bei „3 Body Problem“ handelte es sich wieder einmal um eine Serie, die innerhalb kürzester Zeit einen unglaublichen Hype entfachte und hierdurch mein Interesse geweckt hat. Manchmal enttäuschen solche Produktionen – doch in diesem Fall wurde ich zum Glück äußerst positiv überrascht und hoffe auf weitere Staffeln.

Die Story entfaltete sich langsam, aber äußerst spannend und mit viel Tiefgang. Diese Serie schaut man sicherlich nicht nebenbei weg, sondern muss konzentiert angegangen werden, um alle Theorien und Abläufe zu verstehen. Das investierte Hirnschmalz rechnet sich jedoch schnell, denn die Sogwirkung war über weite Strecken absolut hervorragend und man konnte kaum vom Gesehen ablassen.

Neben einer vertrackten und zum Mitdenken animierenden Geschichte haben die Macher nicht an Kritik und kritischen Untertiteln zu aktuellen Themen gespart. Nicht nur künstliche Intelligenz, auch andere Entwicklungen werden zuweilen in Frage gestellt und vor allem unser Verhalten in einer stets abhörbanren Welt werden in den Fokus gerückt. Stellte sich das Problem, wie wir wohl sicher kommunizieren, ohne dabei von „anderen“ belauscht zu werden – moderne Assistenten lassen schön Grüßen.

Obwohl das Szenario nicht voll mit Computereffekten war, wirkte es stets hochwertig und teuer. Der eher realistische Look (inklusive starker Vignetten-Eingrenzungen) war edel und die CGI-Elemente meist eher dezent (es sei denn man befand ich inmitten eines Abschnittes, der in einer Art Videospiel stattfand). Kam es dann aber mal bewußt zu optischen Spielereien, so glänzten die Macher mit atemberaudenden Bildern, die selbst die ärgste Konkurrenz nicht fürchten muss.

Die Darsteller haben durch die Bank weg gut gefallen und überzeugende Arbeit abgeliefert. Sie unterschieden sich nicht nur optisch stark voneinander (was das Auseinanderhalten einfach machte), sondern waren auch Charakteren mit eigenem Kopf und eigenen Verhaltensweisen. Man konnte sich recht passabel in alle Figuren hineindenken, auch wenn sie aufgrund ihres wissenschaftlichen Backgrounds schon ein wenig höhergestellt anfühlten.

Mit „3 Body Problem“ hat Netflix endlich mal wieder eine tiefgründige, auf einem tollen Level verkopfte und nicht unbedingt einfache Serie im Sortiment, die man bei Interesse uneingeschränkt empfehlen kann. Ich hoffe, dass diese Serie bei der breiten Maße größeren Anklang findet und so weitere Fortsetzung ermöglich – ging es nämlich mit dem aktuellen Niveau weiter, so müsste ich unbedingt weiter am Ball bleiben.

Fotocopyright: Netflix

Das Signal (Mini-Serie)

Inhalt

Paula ist Astronautin auf der internationalen Raumstation ISS und freut sich auf die Wiederkehr zur Familie. Nach einer geglückten Landung auf der Erde, stürtzt ihr Flugzeug gen Heimat allerdings in den Atlantik und es wird nicht mit Überlebenden gerechnet. Vater Sven und Tochter Carlotta stehen nun vor einem Scherbenhaufen und müssen sich obendrein auch Vorwürfe um die Beteiligung Paulas bei diesem Unglück gefallen lassen…

Fazit

Als Netflix noch verhältnismäßig jung (bei uns) war, haben wir uns mit Serien wie „Dark“ recht früh einen ausgezeichneten Ruf im Bereich Mystery erarbeitet, aber bislang kaum weiteren Output aus dieser Richtung folgen lassen. Nun ist „Das Signal“ beim Streaminganbieter gestartet – und ich habe die überschaubaren vier Episoden direkt an einem Sonntag durchgesuchtet.

Die Story war hervorragend erdacht und technisch perfekt umgesetzt. Sicherlich durfte man nicht jedes Detail mit der Lupe betrachten, doch grob gesehen wirkte das Konstrukt in sich stimmig und verfehlte seine Aussage am Ende nicht. Natürlich wurden einige Aspekte entweder stark vereinfacht oder litten an kleineren Problemen mit der Glaubwürdigkeit, doch als Gesamtpaket betrachtet haben die Autoren trotzdem eine mehr als beachtliche Leistung an den Tag gelegt.

Bereits nach wenigen Minuten ging die Spannungskurve durch die Decke und vermochte ihre Geheimnise eigentlich auch bis zur letzten Minute bewahren. Der Zuschauer konnte sich gut in die Figuren hineindenken und fortwährend eigene Theorien zu Hintergründen und Tathergängen ersinnen. Das Geschehen war praktisch frei von Durchhängern und jede Minute hing man gebannt am Schirm und den Lippen der hervorragend agierenden Darsteller.

Vor allem die kleine Yuna Bennett, aber auch ihr Filmvater Florian David Fitz haben mich absolut von sich überzeugt. Sie spielten glaubhaft und trugen ihren Teil zum Abtauchen und Wohlfühlen in der Handlung bei. Allerdings sollte man auch den Rest vom erstklassigen Cast nicht unerwähnt lassen – mit nahmhaften Größen wie Katharina Thalbach, Meret Becker oder Uwe Preuss wurden selbst kleinste Auftritte erstklassig besetzt.

Optisch muss sich die Produktion vor keinem Mitstreiter (und egal aus welchen Land) verstecken. Die Bilder waren hochwertig in Szene gesetzt und die Computereffekte auf allerhöchstem Niveau. Selten zuvor sahen Aufnahmen aus dem All (bzw. einer Raumstation) so fantastisch aus und die Immersion war einfach perfekt. Aber nicht nur die schwerelosen Kulissen, auch die irdischen Ansichten waren einfach fantastisch. Der stets leichte Vignetten-Filter stieß nicht negativ auf, sorgte für einen charismatischen Look.

Neben „Dark“ ist „Das Signal“ für mich eine der deutschen Ausnahmeserien im Mystery-Bereich überhaupt. Die Macher orientierten sich offenkundig an Klassikern wie „Akte X“, bewahrten aber dennoch eine erfreuliche Bodenständigkeit und redeten sich beim Finale nicht mit übernatürlichen Elementen heraus. Die Story war packend, audiovisuell überragend inszeniert und mit befriedeigendem Twist zu Ende erzählt worden. Gekonnt wurden hier Drama und Sci-Fi-Bestandteile miteinander kombiniert und eine tolle Sogwirkung erzielt. Für mich ein echte Serienüberraschung und schon jetzt eines der persönlichen Streaming-Highlights des Jahres 2024.

Fotocopyright: Netflix

Mea Culpa

Inhalt

Aus finanziellen Gründen bricht eine Anwältin mit dem Familienfrieden und nimmt einen Mordverdächtigen als Klienten unter Vertrag. Noch während sie versucht aus dem Beschuldigten schlau zu werden, zieht dieser seine eigene Show ab um seine vermeintliche Retterin ins Bett zu bekommen…

Fazit

Für mich war „Mea Culpa“ eine typische Netflix-Produktion, die mit hochglänzenden Bildern, symphatischen Darsteller, aber einer nicht ganz überzeugenden Handlung für einen halbs unterhaltsamen Abend zu gebrauchen war – sicherlich aber nicht nachhaltig im Gedächtnis verbleiben wird.

Bis zu einem gewissen Punkt war die Grundgeschichte ganz okay, aber besonders zu Beginn noch etwas langatmig geschrieben und mit seltsam agierenden Persönlichkeiten bestückt. Bei den enorm überzeichneten Figuren war schnell klar, dass hier einiges im Argen lag und vermeintliche gute Eindrücke täuschen könnten.

Bei diesen Kniff haben es die Macher dann aber ein wenig übertrieben und ließen das Geschehen beim Finale fast wie eine Satire ausschauen. Waren einige bizarre erotische Einlagen nicht genug, schoß man gen Ende massiv über das Ziel heraus uns nahm dem Thrill fast jegliche Grundlage. Zwar wurde man auch hier ordenlich bei Laune gehalten, doch so richtig ernst nahm man das Gebotene nicht mehr.

Die Darsteller haben ihre Sache im gegebenen Rahmen ganz ordentlich erledigt, auch wenn ihre hippen Outfits manchmal mehr an eine Modenschau, denn oscarreife Darbietung erinnerte. Immerhin entsprachen Optik und Inszenierung aktuellen Sehgewohnheiten und gaben keinen Grund zur Klage.

„Mea Culpa“ war kein überragender, aber wegen seines gewissen Unterhaltungsfaktors auch kein allzu schlechter Film. Unfreiwillig komische Elemente und ein absurdes „Happy End“ muteten seltsam an, waren unterm Strich jedoch keine Showstopper. Für mal Zwischendurch geht das Werk in Ordnung, doch ein Abo würde ich allein für solche Titel keinesfalls abschließen wollen.

Fotocopyright: Netflix

60 Minuten

Inhalt

Ausgerechnet am Tages eines großen Kampfes, geht es bei Octavio auch Abseits des Ringes um Alles. Seine Ex möchte ihm das Sorgegerecht entziehen und nun muss er sich wortwörtlich in 60 Minuten durch die halbe Stadt boxen, um rechtzeitig bei seiner Tochter zu sein…

Fazit

Bereits im Vorfeld gab es einige kritische Stimmen zu diesem Film. Zwar wurde auch die schwache Handlung, vielmehr aber die reichhaltige Darstellung von Auseinandersetzungen bemängelt. Ich habe mir das Teil am vergangenen Wochenende mal angeschaut und kann in allen Punkten Entwarnung geben.

„60 Minuten“ lässt sich nur schwerlich mit „normalen“ Spielfilmen vergleichen, fühlt sich vielmehr wie Werbung für Kampfsport an sich an und macht sein eigenes Ding. Sicherlich war die Handlung nicht mehr als reines Alibi und die gesamten Abläufe rein von Zufall geprägt, aber das war hier ausnahmsweise mal herzlich egal.

Der Film hastete von Schauplatz zu Schauplatz, bzw. von Kampf zu Kampf und ließ weder der Hauptfigur, noch dem Zuschauer großartig Zeit zum Verschnaufen. Das hohe Tempo machte Spaß und hielt den Unterhaltungswert stets oben. Erneut war der Weg das Ziel – man wollte immer wissen, was unserem Helden als nächstes auf seiner Reise erwarte, so sehr man ja eigentlich auch ein „Happy-End“ erwartete und diesbezüglich gar keine Zweifel hatte.

Emilio Sakraya hat seine Sache sehr gut gemacht. Ich fand sein Spiel absolut in Ordnung und seine Choreografie bei den Gefechten ziemlich genial. Überhaupt haben alle Akteure prima zusammengearbeitet und und gerade wegen der sehenswerten Kloppereien einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen. Jeder hat abgeliefert, was übrigens auch die Technik betraf.

Die Keilereien wurden optisch eindrucksvoll in Szene gesetzt, ließen deren Dynamik und Härte zweifelsfrei miterleben. Die Kameraarbeit war erfreulich beweglich, gab dem Treiben zusätzlichen Antrieb und dem Betrachter noch weniger Gelegenheit über Sinn und Unsinn zu sinnieren. Gut haben auch die Filter gefallen, die einen tollen hochwertigen Kinolook erzeugten und das Ganze nicht wie eine Doku ausschauen ließen.

Zweifelsohne ist „60 Minuten“ ein sehr spezieller Film, doch bei seiner passenden Zielgruppe dürfte er für Begeisterung sorgen. Zwar gab es in der Vergangenheit bereits ähnlich gelagerte Filme („Kampfansage“, etc.), aber konnten diese mich nicht so überzeugen wie dieser aktuelle Netflix-Vertreter. Wer sich mit einer schwachen und arg konstruierten Story, vielen Überspitzungen und noch mehr wildem Gekloppe arrangieren kann, erhält ihr einen Spaßfilm in seiner reinsten Form.

Fotocopyright: Netflix

Doi Boy

Inhalt

Um den Militärdienst zu entgehen, flieht ein junger von Myanmar nach Thailand und taucht dort als Tänzer in einer zwielichtigen Bar unter. Als dann die Corona-Pandemie für deren Schließung sorgt und er nun ohne Einkommen da steht, geht er auf gefährliche Wünsche eines Stammgastes ein…

Fazit

Meiner Partnerin zuliebe gab es am Wochenende mal wieder einen Film im thailändischen Originalton und deutschen Untertiteln für mich. In Anbetracht der Inhaltsangabe haben wir uns ein mitreißendes Drama erhofft, am Ende blieben wir allerdings beide mit eher gemischten Gefühlen zurück.

„Doi Boy“ erzählte eine – zumindest in Ansätzen – glaubwürdige Geschichte, in die man sich schnell hineindenken und ebenso schnell Sympathie zu den Figuren aufbauen konnte. Obwohl der Streifen sehr ruhig, stellenweise nahezu melancholisch präsentiert war, sorgte er mit vielen Rückblenden und Zeitsprüngen immer wieder für leichte Verwirrung.

Die Macher haben es sich und den Zuschauern durch die verschachtelte Erzählweise unnötig kompliziert gemacht, dies aber wohl gezielt als Stilmittel gewählt. Die Handlung wirkte so vielleicht komplexer als sie eigentlich war und vor allem musste man über das Finale so viel mehr grübeln, als man eigentlich nötig gehabt hätte.

Davon abgesehen lieferte man uns eine technisch ordentliche Inszenierung, die sich vor der aktuellen Konkurrenz (beispielsweise aus China oder Südkorea) nicht verstecken muss. Der Film besaß einen ansprechenden Look und an den passenden Stellen tolle Raumklangeffekte (beim spärlichen Einsatz von Musik beispielsweise).

Die Darsteller haben ihre Sache gut und vor allem glaubhaft gemacht. Man konnte sich prima in deren Lage hineindenken und ihre Emotionen teilen. Die Fokussierung auf wenige Hauptfiguren tat dem Treiben im Allgemeinen auch sehr gut, sorgte jedoch für sehr zusammengekünstelte Momente, die wiederum ein wenig an der Glaubwürdigkeit nagten.

Gute gedacht, aber nur „okay“ umgesetzt. „Doi Boy“ überraschte in erster Linie mit seiner leicht undurchsichtigen Erzählstruktur, gefiel aber bei Darstellern und Technik. Wer mit der Thematik etwas anfangen kann und kein Problem mit einer gewissen Aufmerksamkeitsspanne hat, darf gerne mal reinschauen.

Fotocopyright: Netflix

Rebel Moon – Teil 1: Kind des Feuers

Inhalt

Um die Besatzung ihres Planeten abzuwenden, geht die junge Kriegerin Kora auf die Suche nach weiteren Mitstreitern in ihrem schier hoffnungslosen Kampf mit geballter Kraft entgegenzutreten…

Fazit

Nach all den negativen Kritiken, die bereits rund einer Woche vor Release durch das Netz geisterten, war die Vorfreude doch enorm getrübt. Eine Stellungnahme, in der Synder mit einem Director`s Cut erneut einen völlig anderen Film ankündigte, macht das Ganze dann auch nicht besser. Wie dem aber auch sei: ich habe natürlich direkt einen Blick gewagt und möchte hier ein paar Zeilen um Besten geben.

Anhand der kurzen Inhaltsangabe lässt sich schon erahnen, dass der Streifen handlungstechnisch nicht sonderlich komplex ausgefallen ist und sich unverhohlen an bekannten Schemata bzw. filmischen Vorbildern ala „Die sieben Samurai“ bedient.

Auch wenn die Spielzeit mit deutlich über zwei Stunden nicht grade vom Pappe war, gab es inhaltstechnisch bisher wenig zu verkünden. Der Streifen fühlt sich zu jeder Zeit wie ein Auftakt einer mehrteiligen Reihe an und nahm sich nicht zuletzt deswegen auch stellenweise viel zu viel Zeit um seine magere Handlung zu präsentieren.

Optisch macht das Werk einen weitestgehend sehr guten Eindruck, auch wenn nicht alle Effekte perfekt waren und deren Herkunft aus dem Computer deutlich zu erkennen war. Bei der Gestaltung orientierte man sich ebenfalls an bekannten Sagen wie beispielsweise „Star Wars“ und das Ganze fühlte sich hierdurch dann auch wie ein „Seitenfilm“ ala „Rouge One“ an – nur eben nicht so wirklich kurzweilig erzählt.

Man darf gespannt sein, wie es weitergeht und ob das Geschehen noch einmal an Fahrt aufnimmt. „Teil 1: Kind des Feuers“ war kein befürchteter Totalausfall, aber eben auch nicht das Gelbe vom Ei. Der Streifen wirkte zu lang gestreckt und die Story einfach zu dünn. Es gab keinerlei echte „Aha“-Momente, die bei der ersten Sichtung in Erinnerung blieben und so liegen nun umso mehr die Hoffnungen auf der Fortsetzung – die bei den nun gedämpften Erwartungshaltungen eigentlich nur gewinnen kann.

Fotocopyright: Netflix

Leave the World Behind

Inhalt

Eigentlich wollte eine kleine Familie nur einen ruhigen Urlaub in einem gemieteten Luxushaus verbringen, doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Zuerst strandet ein großer Öldampfer am Badestrand, dann fallen Internet und Telefone aus. Zu allem Überfluss steht dann noch der angebliche Besitzer der Immobilie vor der Tür und fordert sie auf, zu verschwinden…

Fazit

Mit „Leave the World Behind“ hat Netflix mal wieder einen Film im Angebot, auf den ich ziemlich gespannt war. Die Thematik klang interessant und die Beteiligung von Julia Roberts rundete die Vorfreunde zusätzlich ab. Herausgekommen war zum Glück auch ein interessanter, aber manchmal auch leicht sperriger Titel mit kleineren Durchhängern.

Gut gefiel mir jedenfalls die hochwertige Inszenierung und die bereits nach kurzer Zeit sehr mystische Grundstimmung. Man wurde angenehm an die Serie „Lost“, die Filme „Der Nebel“ oder „The Happening“ erinnert, tappte einfach sehr lange fragend im Dunkeln. Zwar gaben die Macher irgendwann einen möglichen Lösungsansatz preis, doch im Grunde dauerte es fast bis zur letzten Minute, um diese erdachte Theorie endgültig zu bestätigen.

Der Film lebte und zerrte von seinem ungemütlichen Flair, welches uns einfach nicht vom Haken ließ. Schade jedoch, dass einige Dialoge einen Ticken zu langatmig ausfielen oder manche Passage durchaus komplett hätten gestrichen werden. So war das Werk insgesamt einen Ticken zu lang, auch wenn dies Verschnaufpausen für eigene Überlegungen gab. In einem Satz klebt man noch an den Lippen der Akteure, im nächsten Satz verrollt man gähnend die Augen. Das Pacing war nicht immer sonderlich ausgereift.

Über den Ausgang an sich vermag ich hier kein Wort verlieren. Ich möchte niemanden spoilern, jedoch auf den Weg geben, dass der Film eine wichtige Aussage parat hält und dies mit kleinen Details (ich sag nur Serie „Friends“) hervorragend verdeutlicht. An Kritik wurde selbst in kleinsten Bereichen nicht gespart und Jedem von uns sollten nach der Sichtung einige Dinge begreiflich gemacht worden sein.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt hervorragend gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Natürlich bildet hier Roberts so etwas wie das „Zugpferd“, doch auch der Rest braucht sich nicht zu verstecken. Sie brachten die Bedrohungslage allesamt packend rüber und ließen sich gut mit ihnen identifizieren. Optisch gab es sowieso nichts zu kritisieren, das Teil sah jederzeit wie geleckt und extrem hochwertig aus, die eingestreuten CGI-Effekte gingen absolut in Ordnung.

Die Digitalisierung ist Fluch und Segen zugleich. „Leave the World Behind“ macht uns dies mehr als deutlich und verpackte diese Message in einen weitestgehend unterhaltsamen, obgleich auch leicht hakeligen Film. Da er größtenteils ziemlich packend gestrickt wurde, gebe ich gerne eine eingeschränkte Empfehlung ab. Ich habe die investierte Zeit jedenfalls nicht bereut – auch wenn ich von einer weiteren Sichtung in nächster Zeit Abstand nehmen werde. Ist einmal die Bombe geplatzt, ist die Spannung arg verpufft.

Fotocopyright: Netflix

Pain Hustlers

Inhalt

Aus der Not heraus heuert eine junge Dame bei einem kleinen Pharmakonzern an, der bei genauerem Hinschauen jedoch wirtschaftlich auch nicht besonders gut aufgestellt ist. Noch während ihrer Probezeit gelingt ihr allerdings ein entscheidender Deal, der das Ruder herumreißt und große Umsätze verspricht. Fortan baut die Firma auf ein mehr oder weniger fragwürdiges Geschäftsmodell, welches Ärzte zur Verschreibung ihrer Produkte etwas stärker motiviert…

Fazit

„Pain Hustlers“ gab einen interessanten Eindruck in ein Thema, welches bei mir hier so mehr oder weniger am Rande durch die Medien Beachtung fand und eigentlich gar nicht großartig hinterfragt wurde. Netflix hatte nun einen Film hierzu in Auftrag gegeben und das Ergebnis konnte sich am Ende durchaus sehen lassen.

Der Streifen fing etwas langsam und gemächlich an, entfaltete aber bald einen guten Flow und fesselte an den Schirm. Nachdem man mit den wichtigen Charakteren vertraut und die Richtung der Handlung ungefähr bekannt war, unterhielt das Ding trotz knapper zwei Stunden Laufzeit ganz ausgezeichnet.

Die Einblicke in die Pharmabranche waren interessant und zuweilen recht amüsant geschildert. Man überforderte den Zuschauer nicht mit zu vielen kleinen Details und hielt trotz hohem Informationsgehalt eine gewisse Leichtigkeit bei. Alles wurde angenehm locker inszeniert, obwohl man seine durchaus ernste Aussage zum Glück nicht aus den Augen verlor.

Die Darsteller haben ihre Sache gut gemacht und die Inszenierung war routiniert hochwertig. Man schien sich an Größen wie „Wolf of the Wall Street“ zu orientieren, was im kleineren Rahmen (also eher so im Fernsehformat) auch recht gut gelang.

Wer ein bestehendes Abo bei Netflix besitzt und der Thematik gegenüber nicht abgeneigt ist, erhält einen netten und vor allem unterhaltsam erzählten Tatsachenbericht mit Kurzweil. Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht, die Inszenierung gab nichts zu bemängeln und das Finale stimmte weitestgehend zufrieden. Unterm Strich ein solider Titel für Zwischendurch – Anschaupflicht besteht allerdings nicht.

Fotocopyright: Netflix

Der Killer

Inhalt

Ein fehlgeschlagenes Attentat treibt einen routinierten Killer in die Enge. Er fühlt sich von seinen Auftraggebern verfolgt und muss die Kette bis nach oben verfolgen, um sich mit Gewalt die endgültige Freiheit zu verschaffen…

Fazit

Bei den Namen Michael Fassbender und David Fincher waren die persönlichen Erwartungen hoch, doch am Ende blieb etwas Ernüchterung zurück. „Der Killer“ war sicherlich kein schlechter Film, doch ich denke, dass er vielleicht bei weiteren Sichtungen (die trotz überschaubarer Bewertung nicht ausgeschlossen sind) sein tieferes Potential entfalten kann.

Der Streifen ist ruhig, zu ruhig manchmal und damit nicht immer so ganz überzeugend. Besonders der ewige Monolog zu Beginn hätte fast zum vorzeitigen Abschalten bewogen, was absolut tragisch gewesen wäre. Das Geschehen benötigt eine Weile, um in die Gänge zu kommen und schaltet im weiteren Verlauf trotzdem immer mal wieder zurück und provoziert kleinere Längen.

Während die überschaubare Action wirklich hochwertig und temporeich inszeniert wurde, hätten manche Passagen dagegen eine spürbare Straffung verdient und die Gesamtspielzeit gerne ein paar Minuten nach Unten korrigiert. Trotzdem waren die Aufnahmen aber jederzeit hochwertig und gefällig – an den Look von „Sieben“ oder Dergleichen haben sie mich aber nicht erinnert (so die Aussage in einer Fernsehzeitschrift).

Fassbender hat seine Aufgabe gewohnt gut erledigt, gab den wortkargen Auftragskiller mit einer gewissen Glaubwürdigkeit und Eleganz. Die Figur blieb ihren persönlichen Prinzipien weitestgehend treu, was zumindest abschnittsweise für ein konsequentes Drehbuch sprach und dann durchaus Laune machte. Der Rest war in Ordnung und gab keinen Grund zur Klage.

Die Handlung war überschaubar und stellenweise mit einigen Längen bestückt, der ebenfalls überschaubare Cast hingegen recht gefällig und einige Szenen sogar enorm packend. „Der Killer“ ist kein zweiter „Leon – der Profi“, aber auch kein totaler Flop. Vielleicht habe ich mir bei den prominenten Namen etwas zu viel erwartet, doch eine Empfehlung gebe ich für Genrefreunde mit Netflix-Abo dennoch raus. Wie gesagt: es gab ein paar echt nette Momente und eine ansprechende Grundstimmung.

Fotocopyright: Netflix

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