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Spieleabend

Inhalt

Erst seit Kurzem sind Pia und Jan ein Liebespaar, doch es ist bereits an der Zeit für das Kennenlernen alter Rituale. Pia und ihre Freunde veranstaltet regelmäßig einen Spieleabend und erstmal ist ihr neuer Partner auch dabei. Was nach einem unterhaltsamen Event klingt, wird für Jan allerdings schnell zu einer echten Stresssituation…

Fazit

Auf den ersten Blick mag die Prämisse von „Spieleabend“ eigentlich recht frisch erscheinen, doch bei genauerer Betrachtung hat man das Gebotene in ähnlicher Form sicherlich schon das ein oder andere mal erleben dürfen. Sein fast schon Kammerspiel-artiges Wesen erinnerte mich an Titel wie „Der Gott des Gemetzels“, aber zum Glück ging es hier etwas unbeschwerter und lustiger zur Sache.

Der Humor war zuweilen recht eigenwillig, brachte aber ein paar launige Gags hervor. Sicherlich waren einige Szenen arg vorherschaubar gestaltet und mündeten nicht immer in einem Lachen, doch die Quote hierfür was insgesamt äußerst passabel.

Der Erzählfluss war weitestgehend in Ordnung, auch wenn es hier und da mal kleinere Längen oder für meinen Geschmack auch unnötige Passagen gab. Während manche Abschnitte wirklich interessant und kurzweilig erschienen, hätte man sich ein paar Ideen (z.B. Axel Stein im Rollenspielmodus) schenken können.

Die Chemie der Darsteller hat gepasst und war sicherlich auch der größte Grund, um bis zum Ende am Ball zu bleiben. Neben unserer bodenständigen Hauptfigur gab es schon ein paar markante Nebenakteure, die uns immer wieder mit dämlichen Sprüchen oder Aktionen prima abgeholt haben. Richtig gut gefiel aber auch Anna Maria Mühe, die so richtig arrogant rübergekommen ist.

Wegen einem Film wie „Spieleabend“ würde ich jetzt nicht unbedingt ein Abo bei Netflix abschließen, aber wenn dies ja sowieso schon vorhanden ist, kann natürlich gerne mal ein Blick riskiert werden. Das Werk erfand das Rad nicht neu und lieferte keine unverzichtbaren Einblicke, hielt aber fortwährend mit ordentlichen Ideen bei Laune und schlug nicht auf den Magen. Für Zwischendurch also ein netter Zeitvertreib, der wohl schnell wieder auf dem Gedächtnis verschwinden wird.

Fotocopyright: Netflix

Beverly Hills Cop 4

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Nach etlichen Jahren verschlägt es Axel Foley mal wieder nach Beverly Hills, doch selbst das Wiedersehen mit seiner Tochter sorgt dort nur für kurze Freude. Nicht nur mit alten Kollegen, sondern auch mit korrupten Cops muss sich unser Held alsbald herumschlagen…

Fazit

Manche Filme fühlen sich wie ein Wiedersehen mit alten Freunden an und so ähnlich verhält es sich auch hier. Wo das Recyclen alter Figuren bei manchen Konkurrenten nicht so recht ins Bild passen mag, gab es hier jedoch nichts zu Kritisieren. Mögen Eddie Murphy und Konsorten auch in die Jahre gekommen sein, tat dies dem hohen Unterhaltungswert keinen Abbruch.

Es fühlt sich an, als wäre Axel F. nie weg gewesen. Die Handlung knüpft zwar nicht direkt an Ereignisse der Vorgänger an, jedoch ist der Zuschauer nach der langen Pause schnell wieder im richtigen Modus – was bei dieser Reihe natürlich auch dem grandiosen Soundtrack zuzuschreiben ist. Sobald die ersten Töne der 80iger erklingen, wuchs das Lächeln auf dem Lippen und nachdem das Titellied so langsam beigemischt wurde, war die Freude perfekt.

Die Geschichte war soweit ordentlich geschrieben und fand einen guten Mittelweg zwischen Tiefe und Leichtgängigkeit. Die Fronten waren zwar relativ früh geklärt, doch das tat der Spannung keinen Abbruch. Der Bösewicht (Kevin Bacon ist Höchstform) war charismatisch und lieferte sich einige schlagfertige Wortduelle mit unserem Titelhelden. Einzig gewöhnungsbedürftig die deutsche Synchronisation mit einigen viel zu tiefen Stimmlagen, aber Schwamm drüber.

Mit knapp zwei Stunden war die Laufzeit nicht von Pappe, dafür aber weitestgehend unterhaltsam ausgestaltet. Es gab eigentlich keinerlei Durchhänger und die Balance zwischen Storytelling, Dialogen und Action hat gepasst. Vielleicht hätte ich mir noch ein Quäntchen mehr an Ballereien gewünscht, allerdings ist dies Meckern auf hohem Niveau.

Was bei Anderen recht erzwungen wirkt, kam bei „Axel F.“ angenehm locker und unverkrampft daher. Die Integration möglichst vieler alter Gesichter erschien nicht aufgesetzt, sorgte sogar für viele lustige Momente und weckte schöne Erinnerungen. Der Film an sich war mit passabler Story und netter Action recht spaßig, leistete sich keine gravierenden Schwächen. Unterm Strich hat man bei Netflix also überraschend erfreulich abgeliefert und bei weiterer Fortsetzung (Murphy hat in Interviews so etwas angedeutet) wäre ich auf jeden Fall wieder mit dabei!

Fotocopyright: Netflix

Atlas

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Die künstliche Intelligenz hat sich gegen die Menschheit gestellt und in Form von Robotern den Kampf gegen die Erde aufgenommen. Zwar konnte dank vereinter militärischer Kraft das Unheil noch einmal abgewendet werden, doch dem wichtigsten Aufrührer ist die Flucht auf einen anderen Planeten gelungen. Jahre später findet Datenanalystin Atlas Shepard dessen Aufenthaltsort heraus und alsbald wird ein schlagkräftiges Team zu dessen Ergreifung entsendet…

Fazit

Auf einen neuen Film mit J-Lo hat man eigentlich immer Bock, doch die zum Teil wirklich vernichtenden Kritiken haben mich einige Tage mit der Sichtung hadern lassen. Nun habe ich mich an das gute Stück gewagt und kann den negativen Stimmen allerdings nur bedingt zustimmen.

Gleich vorneweg: Der Streifen ist nicht wirklich gut, aber auch kein totaler Reinfall. Er punktet weder bei Geschichte, noch großartigen schauspielerischen Talent – für mich reduziert sich das Ganze auf reine Effektvorführung mit alibihafter Handlung, die zumindest hier nicht vollständig baden gegangen ist.

Scheinbar hat Netflix ordentlich Budget für dieses Event locker gemacht, denn die CGI-Einlagen waren durchwegs äußerst beeindruckend und stehen beispielsweise einem „Avatar“ in Nichts nach.

Egal ob auf der Erde oder auf dem fremden Planeten – die Umgebungen kamen glaubhaft gestaltet und unglaublich authentisch gemacht rüber. Das Auge sah sich kaum satt und als dann noch großartig animierte Mechs mit tollem Atmos-Sound durch die Gegend wackelten, lachte das Sci-Fi-Herz.

Schade, dass einige nervige Dialoge und eine sperrige Erzählweise immer wieder auf die Spaßbremse traten und die tolle Immersion ins Stocken brachten. Das fing an mit einigen offenkundigen Lücken in der Logik und endete bei einigem beschämenden Dialogen, wenn sich Frau Lopez zum x-ten mal mit ihrem Kampfanzug über Nichtigkeiten streitet.

Die Bewertung zu „Atlas“ fällt schwer. Geniale Technik traf auf einen eher unterdurchschnittlichen Rest, bei dem nicht einmal J-Lo die offenkundigen Defizite bei Story, Dialog und Logik auch nur im Ansatz kaschieren konnte. Ich nehme es allerdings gelassen, genieße die opulente Optik und den brachialen Sound, vermerke, dass ich kein großartiges Geld für die Sichtung auf den Kopf gehauen habe und es letztlich nur ein kleiner Snack für Zwischendurch war.

Fotocopyright: Netflix

The Noel Diary

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Nach dem Tod seiner Mutter kehrt ein bekannter Schriftsteller in seine alte Heimat zurück, um den Nachlass der Verstorbenen zu regeln. Noch während dem Sortieren der unzähligen Kisten steht plötzlich eine junge Dame vor seiner Tür und berichtet, dass ihre leibliche Mutter hier wohl einst als Mindermädchen gearbeitet hat und sie diese zu finden versucht. Gemeinsam gehen die Beiden auf Spurensuche…

Fazit

Da meine Freundin unbedingt einen romantischen Film schauen wollte, ist uns bei der Auswahl zufällig dieser Streifen „über den Weg gelaufen“ und die Sichtung ließ nicht lange auf sich warten. Zwar passte das Winter-/Weihnachts-Setting nicht unbedingt zur aktuellen Jahreszeit, aber dennoch ging das „Wegschauen“ problemlos von der Hand.

Die Story mag das Rad nicht unbedingt neu erfunden haben, bot jedoch einen soliden und vor allem glaubwürdigen Rahmen für die gebotenen Ereignisse. Es ging ruhig, aber nie zu still zur Sache und die Handlung schritt stets souverän voran. Sicherlich mögen einige Passagen leichte Züge von Vorschaubarkeit aufgewiesen haben, doch witzigerweise haben sich die Figuren im Film auch selbst darüber lustig gemacht.

Gut gefiel, dass man sich prima in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken und deren Motivationen jederzeit verstehen konnte. Klar mag die Geschichte im Grunde nichts besonderes gewesen sein, durch ihre durchaus sehr realistischen Aspekte weckte sie dennoch Interesse und leichtgängige Immersion. Die Dialoge waren von einem erfahrenen Autor geschrieben, hielten die Waage aus Dramatik und Witz ziemlich gut und ließen uns nie den roten Faden verlieren.

Besonders die Chemie zwischen den Hauptpersonen (Barrett Doss und Justin Hartley) hat gepasst und somit den Titel auf ein stabiles Fundament gestellt. Es hat Spaß gemacht den beiden unterschiedlichen und dennoch gut miteinander harmonierenden Charakteren zuzuschauen und sie bis zum unausweichlichen Finale zu begleiten. Auch kleinere Nebenrollen wurde mit tollen Darstellern (u.A. mit James Remar) ebenfalls hervorragend besetzt und gaben keinen Grund zur Klage.

„The Noel Diary“ ist weder sonderlich tiefgründig, noch definierte er das Genre neu – und das war hier auch überhaupt nicht gefordert. Geboten wurde uns ein nette Liebes-Komödie, dass trotz (oder gerade wegen) seiner seichten Art ganz gut bei Laune hielt und mit ausgewogenen Pacing und sympathischen Hauptfiguren zu überzeugen wusste.

Fotocopyright: Netflix

Godzilla Minus One

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Als wären die Nachwehen vom Zweiten Weltkrieg nicht genug, wird Japan von einem neuen Unheil heimgesucht. Ein Monster, welches der Volksmund schlichtweg als „Godzilla“ bezeichnet, hat es auf die Städte abgesehen und hinterließ bereits erste Spuren der Verwüstung. Gemeinsam mit einem Forscherteam will ein ehemaliger Kamikaze-Deserteur den Kampf gegen die Bestie aufnehmen…

Fazit

„Minus One“ gilt als bester Godzilla-Film seit Jahren, was im Anbetracht der zuletzt aus Hollywood fabrizierten Ergebnisse pauschal gar nicht mal so viel aussagt. Tatsächlich stach bereits zu Beginn das typische japanische Flair und sagen wir mal die „realistischere“ Darstellung des Themas ins Auge.

Für einen „Monsterstreifen“ hat man sich hier tatsächlich eine halbwegs ordentliche und vergleichsweise komplexe Story ausgedacht und reale Ereignisse geschickt dabei integriert. Man hat hier nicht nur auf Zerstörungsorgien, sondern vor allem auf die Gefühle seiner Hauptpersonen geachtet, sogar ein wenig Geschichtsverarbeitung auf unerwartet feinfühlige Weise (für eine solche Art von Film) betrieben.

Rache an Godzilla ist natürlich ein geläufiges Motiv, doch hier wurden seine wilden Eskapaden auf die nachvollziehbaren Schicksale einzelner Personen heruntergebrochen. Werden sonst anonyme Städte in Schutt und Asche gelegt, sehen wir hier tatsächlich Menschen auf den Straßen und können das Grauen der Verwüstung umso mehr greifen. Besonders, da auch die technische Seite eine Klasse für sich gewesen ist,

Statt Gagen für bekannte Stars rauszuballern, hat man (das nach Hörensagen sehr überschaubare) Budget voll und ganz für grandiose Effekte aufgebraucht. Einstürzende Häuserschluchten, zerstörte U-Bahn-Linien und wilde Gefechte auf hoher See – dieser Godzilla trumpfte mit einem natürlichen und hierdurch höchst beeindruckenden Look auf, der sich so gar nicht mit den deutlich sichtbare CGI-Pedanten aus Hollywood vergleichbar war.

In seinen lauten Momenten war das Werk extrem stark und unterhaltsam. Man klebte vor dem Schirm und kam auf dem Grinsen kaum heraus – wobei gesagt sei, dass der Streifen in seinen ruhigeren Passagen diese Euphorie etwas zurückfuhr und im letzten Drittel (vor dem Finale) ein klitzeklein wenig durchhing.

Wer „Godzilla“ mag, wird diesen Film lieben. Endlich bekamen wir wieder einen klassischen, japanischen Vertreter alter Schule und obendrei ein paar echt schöne Effekte, die keineswegs nach störendem CGI ausgeschaut haben. Vielleicht hätte man ein paar Sekunden einkürzen können, doch unterm Strich bleibt eine klare Empfehlung!

Fotocopyright: Netflix

Scoop – Ein royales Interview

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Der Medienmogul Weinstein wird angeklagt und seine Verhaftung zieht weite Kreise. Unter den möglichen Mitschuldigen befindet sich sogar der Lieblingssohn der Queen und das Volk ist gespalten. Ein Redaktionsteam der BBC versucht ein Exklusivinterview, entscheidende Aussagen und natürlich auch eine mächtige Quote einzukassieren…

Fazit

Ich würde lügen, wenn ich von Anfang an behauptet hätte, dass mich die Thematik großartig interessieren würde. Da ich mir trotzdem einen spannenden und mit Gillian Anderson („Scully“ aus Akte X)gut besetzten Film versprochen habe, ging ich trotzdem munter ans Werk und wurde am Ende glücklicherweise nicht enttäuscht.

Wie exakt sich die Handlung an wahren Gegebenheiten orientiert, kann ich leider nicht sagen. Ich habe das Geschehen eher beiläufig verfolgt und konnte zumindest groben Eckfeiler mit einem wohlwollenden Nicken quittieren.

Erwartungsgemäß ging es bei diesem Streifen eher etwas ruhig und trocken, aber keineswegs langweilig zur Sache. Man stiegt mitten im Geschehen ein, kam nach wenigen Minuten gut in den Verlauf hinein und konnte den Ausführungen der Figuren problemlos folgen.

Nicht nur die optisch ungewöhnliche Gillian Anderson, vor allem ihre Gegenüber Rufus Sewell hat einen tollen Eindruck hinterlassen. Die Mimik und Gestik waren durchwegs glaubwürdig, animierten somit zum Schmunzeln oder gar zu Gänsehautmomenten.

Der Film lebte von seinen sich perfekt ergänzenden Schauspielern, die sich allesamt gekonnt die Bälle zuwarfen und die Sache immer weiter voran trieben. Auch wenn eigentlich nicht viel auf dem Schirm geschah und die tatsächlichen Fakten den Rahmen der Originalität begrenzten, wurde man super bei Laune gehalten.

„Scoop“ vermittelte ein eher schwieriges Thema auf unerwartet unterhaltsame Weise und verdient damit schon einmal ein großes Lob. Nicht nur die Autoren, vor allem aber auch die Darsteller haben ebenfalls hervorragende Arbeit geleistet und machten die Immersion perfekt. Unterm Strich ein dichtes Drama – sofern man einen persönlichen Einstieg findet und keine großartige Action oder dergleichen erhofft.

Fotocopyright: Netflix

Early Birds

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Eine junge Dame wird Zeuge, wie sich ihr One-Night-Stand mit Dealern übernimmt und daraus ein schlimmes Blutbad entsteht. Kurzerhand beschließt sie das hinterlassende Geld, sowie die Drogen an sich zu nehmen und damit vor den vermeintlichen Hintermännern zu fliehen…

Fazit

„Early Birds“ war endlich mal wieder ein Film, der mich sehr angenehm überraschen konnte. Zunächst gefiel mir, dass der berühmte „Schweizerdeutsch-Dialekt“ nur im Ansatz zu vernehmen war – und dass die Macher eine im Grunde wenig revolutionäre Handlung sehr kurzweilig und mit herrlich schrägen Charakteren umgesetzt haben.

Zu Beginn gewann das Geschehen sicherlich noch keinen Blumentopf. Man tastete sich langsam an das Setting heran und wirkte zunächst noch ein wenig austauschbar und unoriginell. Im Laufe der Zeit kam man aber gut in die Handlung rein, verstand die einzelnen Zusammenhänge und stürzte sich vor allem voll auf seine toll gespielten Typen, die den Streifen absolut sehenswert machten.

Viele Aktionen und Figurenzeichnungen waren arg drüber und dennoch konnte man dem Treiben einen halbwegs glaubhaften Charme nicht absprechen. Die Handlung war weitestgehend in sich schlüssig (inklusive der Fehler, die die Charaktere hier bewusst begangen haben) und mit leichten Abstrichen glaubhaft aufgebaut. Die Darsteller gingen zuweilen völlig in Rollen auf und haben einen heraussaugenden Job erledigt. Anatole Taubman agierte richtig oscarverdächtig.

Optisch entsprach das Werk den aktuellen Standards, inklusive netter Drohnenflüge und schnellen Schnitten. Das Budget schien überschaubar gewesen zu sein, doch aus den vermutlich begrenzten Mitteln hat man in meinen Augen das Beste herausgeholt. Es hat an Nichts gemangelt und man fühlte sich rasch wohl.

Wegen Darstellern, Dialogen und Look erinnerte „Early Birds“ gelegentlich an deutsche Produktionen ala „4 Blocks“ – was ich hier keinesfalls negativ in den Raum werfen möchte. Der Film war rundherum geschmeidig inszeniert, hatte hervorragendes Pacing, einen ansprechenden Humor und hielt vor allem bis zum bitteren Ende absolut unterhaltsam bei Laune. Für mich ein ausgesprochen gelungener Titel, der sicherlich irgendwann noch einmal über den Bildschirm flackern darf.

Fotocopyright: Netflix

3 Body Problem (Staffel 1)

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Wissenschaftler auf der ganzen Welt begehen Selbstmorde oder kommen bei tragischen Unfällen ums Leben. Die Polizei steht vor einem Rätsel, doch scheinbar hat alle Opfer eine gemeinsame Sache verbunden: die Forschung an Technologien, die eine außerirdische Macht möglicherweise als gefährlich empfindet und aufzuhalten versucht…

Fazit

Bei „3 Body Problem“ handelte es sich wieder einmal um eine Serie, die innerhalb kürzester Zeit einen unglaublichen Hype entfachte und hierdurch mein Interesse geweckt hat. Manchmal enttäuschen solche Produktionen – doch in diesem Fall wurde ich zum Glück äußerst positiv überrascht und hoffe auf weitere Staffeln.

Die Story entfaltete sich langsam, aber äußerst spannend und mit viel Tiefgang. Diese Serie schaut man sicherlich nicht nebenbei weg, sondern muss konzentiert angegangen werden, um alle Theorien und Abläufe zu verstehen. Das investierte Hirnschmalz rechnet sich jedoch schnell, denn die Sogwirkung war über weite Strecken absolut hervorragend und man konnte kaum vom Gesehen ablassen.

Neben einer vertrackten und zum Mitdenken animierenden Geschichte haben die Macher nicht an Kritik und kritischen Untertiteln zu aktuellen Themen gespart. Nicht nur künstliche Intelligenz, auch andere Entwicklungen werden zuweilen in Frage gestellt und vor allem unser Verhalten in einer stets abhörbanren Welt werden in den Fokus gerückt. Stellte sich das Problem, wie wir wohl sicher kommunizieren, ohne dabei von „anderen“ belauscht zu werden – moderne Assistenten lassen schön Grüßen.

Obwohl das Szenario nicht voll mit Computereffekten war, wirkte es stets hochwertig und teuer. Der eher realistische Look (inklusive starker Vignetten-Eingrenzungen) war edel und die CGI-Elemente meist eher dezent (es sei denn man befand ich inmitten eines Abschnittes, der in einer Art Videospiel stattfand). Kam es dann aber mal bewußt zu optischen Spielereien, so glänzten die Macher mit atemberaudenden Bildern, die selbst die ärgste Konkurrenz nicht fürchten muss.

Die Darsteller haben durch die Bank weg gut gefallen und überzeugende Arbeit abgeliefert. Sie unterschieden sich nicht nur optisch stark voneinander (was das Auseinanderhalten einfach machte), sondern waren auch Charakteren mit eigenem Kopf und eigenen Verhaltensweisen. Man konnte sich recht passabel in alle Figuren hineindenken, auch wenn sie aufgrund ihres wissenschaftlichen Backgrounds schon ein wenig höhergestellt anfühlten.

Mit „3 Body Problem“ hat Netflix endlich mal wieder eine tiefgründige, auf einem tollen Level verkopfte und nicht unbedingt einfache Serie im Sortiment, die man bei Interesse uneingeschränkt empfehlen kann. Ich hoffe, dass diese Serie bei der breiten Maße größeren Anklang findet und so weitere Fortsetzung ermöglich – ging es nämlich mit dem aktuellen Niveau weiter, so müsste ich unbedingt weiter am Ball bleiben.

Fotocopyright: Netflix

Das Signal (Mini-Serie)

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Paula ist Astronautin auf der internationalen Raumstation ISS und freut sich auf die Wiederkehr zur Familie. Nach einer geglückten Landung auf der Erde, stürtzt ihr Flugzeug gen Heimat allerdings in den Atlantik und es wird nicht mit Überlebenden gerechnet. Vater Sven und Tochter Carlotta stehen nun vor einem Scherbenhaufen und müssen sich obendrein auch Vorwürfe um die Beteiligung Paulas bei diesem Unglück gefallen lassen…

Fazit

Als Netflix noch verhältnismäßig jung (bei uns) war, haben wir uns mit Serien wie „Dark“ recht früh einen ausgezeichneten Ruf im Bereich Mystery erarbeitet, aber bislang kaum weiteren Output aus dieser Richtung folgen lassen. Nun ist „Das Signal“ beim Streaminganbieter gestartet – und ich habe die überschaubaren vier Episoden direkt an einem Sonntag durchgesuchtet.

Die Story war hervorragend erdacht und technisch perfekt umgesetzt. Sicherlich durfte man nicht jedes Detail mit der Lupe betrachten, doch grob gesehen wirkte das Konstrukt in sich stimmig und verfehlte seine Aussage am Ende nicht. Natürlich wurden einige Aspekte entweder stark vereinfacht oder litten an kleineren Problemen mit der Glaubwürdigkeit, doch als Gesamtpaket betrachtet haben die Autoren trotzdem eine mehr als beachtliche Leistung an den Tag gelegt.

Bereits nach wenigen Minuten ging die Spannungskurve durch die Decke und vermochte ihre Geheimnise eigentlich auch bis zur letzten Minute bewahren. Der Zuschauer konnte sich gut in die Figuren hineindenken und fortwährend eigene Theorien zu Hintergründen und Tathergängen ersinnen. Das Geschehen war praktisch frei von Durchhängern und jede Minute hing man gebannt am Schirm und den Lippen der hervorragend agierenden Darsteller.

Vor allem die kleine Yuna Bennett, aber auch ihr Filmvater Florian David Fitz haben mich absolut von sich überzeugt. Sie spielten glaubhaft und trugen ihren Teil zum Abtauchen und Wohlfühlen in der Handlung bei. Allerdings sollte man auch den Rest vom erstklassigen Cast nicht unerwähnt lassen – mit nahmhaften Größen wie Katharina Thalbach, Meret Becker oder Uwe Preuss wurden selbst kleinste Auftritte erstklassig besetzt.

Optisch muss sich die Produktion vor keinem Mitstreiter (und egal aus welchen Land) verstecken. Die Bilder waren hochwertig in Szene gesetzt und die Computereffekte auf allerhöchstem Niveau. Selten zuvor sahen Aufnahmen aus dem All (bzw. einer Raumstation) so fantastisch aus und die Immersion war einfach perfekt. Aber nicht nur die schwerelosen Kulissen, auch die irdischen Ansichten waren einfach fantastisch. Der stets leichte Vignetten-Filter stieß nicht negativ auf, sorgte für einen charismatischen Look.

Neben „Dark“ ist „Das Signal“ für mich eine der deutschen Ausnahmeserien im Mystery-Bereich überhaupt. Die Macher orientierten sich offenkundig an Klassikern wie „Akte X“, bewahrten aber dennoch eine erfreuliche Bodenständigkeit und redeten sich beim Finale nicht mit übernatürlichen Elementen heraus. Die Story war packend, audiovisuell überragend inszeniert und mit befriedeigendem Twist zu Ende erzählt worden. Gekonnt wurden hier Drama und Sci-Fi-Bestandteile miteinander kombiniert und eine tolle Sogwirkung erzielt. Für mich ein echte Serienüberraschung und schon jetzt eines der persönlichen Streaming-Highlights des Jahres 2024.

Fotocopyright: Netflix

Mea Culpa

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Aus finanziellen Gründen bricht eine Anwältin mit dem Familienfrieden und nimmt einen Mordverdächtigen als Klienten unter Vertrag. Noch während sie versucht aus dem Beschuldigten schlau zu werden, zieht dieser seine eigene Show ab um seine vermeintliche Retterin ins Bett zu bekommen…

Fazit

Für mich war „Mea Culpa“ eine typische Netflix-Produktion, die mit hochglänzenden Bildern, symphatischen Darsteller, aber einer nicht ganz überzeugenden Handlung für einen halbs unterhaltsamen Abend zu gebrauchen war – sicherlich aber nicht nachhaltig im Gedächtnis verbleiben wird.

Bis zu einem gewissen Punkt war die Grundgeschichte ganz okay, aber besonders zu Beginn noch etwas langatmig geschrieben und mit seltsam agierenden Persönlichkeiten bestückt. Bei den enorm überzeichneten Figuren war schnell klar, dass hier einiges im Argen lag und vermeintliche gute Eindrücke täuschen könnten.

Bei diesen Kniff haben es die Macher dann aber ein wenig übertrieben und ließen das Geschehen beim Finale fast wie eine Satire ausschauen. Waren einige bizarre erotische Einlagen nicht genug, schoß man gen Ende massiv über das Ziel heraus uns nahm dem Thrill fast jegliche Grundlage. Zwar wurde man auch hier ordenlich bei Laune gehalten, doch so richtig ernst nahm man das Gebotene nicht mehr.

Die Darsteller haben ihre Sache im gegebenen Rahmen ganz ordentlich erledigt, auch wenn ihre hippen Outfits manchmal mehr an eine Modenschau, denn oscarreife Darbietung erinnerte. Immerhin entsprachen Optik und Inszenierung aktuellen Sehgewohnheiten und gaben keinen Grund zur Klage.

„Mea Culpa“ war kein überragender, aber wegen seines gewissen Unterhaltungsfaktors auch kein allzu schlechter Film. Unfreiwillig komische Elemente und ein absurdes „Happy End“ muteten seltsam an, waren unterm Strich jedoch keine Showstopper. Für mal Zwischendurch geht das Werk in Ordnung, doch ein Abo würde ich allein für solche Titel keinesfalls abschließen wollen.

Fotocopyright: Netflix

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