Inhalt

Dr. Alithea Binnie ist Buchautoren und derzeit auf einer Messe in Istanbul unterwegs. Im Hinterhof eines Marktes erwirbt sie ein hübsches Gefäß, aus dem nach kurzer Politur ein waschechter Flaschengeist entspringt. Der Dschinn bietet ihr natürlich die Erfüllung dreier Wünsche an, doch Alithea gibt sich zunächst besonnen und möchte mit dem Wesen lieber ein wenig Konversation betreiben…

Fazit

Vom Grundkonzept fand ich „Three Thousand Years of Longing“ richtig klasse und in seinen starken Momenten hat mich die audiovisuelle Pracht angenehm an Werke wie „The Cell“ oder „The Fall“ erinnert. Leider konnte dieser Bombast nicht einige vorhandene Schwächen bei der Erzählung hinwegtäuschen.

Das Geschehen kam nie so recht in Fahrt und fuhr gefühlt stets mit angezogener Handbreme. War der etwas langatmige Auftakt noch zu verschmerzen, waren die Brüche im weiteren Verlauf umso betrüblicher. Man erweckte bei vielen Rückblenden immer wieder neue Motivation und hoffte immer wieder auf interessante Passagen, wurde nach guten Einleitungen und vor allem der enormen optischen Schmankerl immer wieder enttäuscht zurück gelassen.

Keine der eingebauten Kurzgeschichten konnte letztlich zu hundertprozentig überzeugen. Im Ansatz waren sie allesamt sehr ansprechend, doch trotz ihrer Kompaktheit meist zu unspektakulär ausformuliert. Ich möchte das Wort „Langweilig“ gerne vermeiden, denn so richtig übel war das Gebotene schließlich nicht – nur eben nicht so brachial, wie es deren jeweiliger Auftakt noch vermuten ließ.

Tilda Swinton und Flaschengeist Idris Elba haben sich vorzüglich ergänzt und konterten sich immer auf Augenhöhe. Ihr Spiel hat zum gelungenen Transfer des ungewöhnlichen Märchens beigetragen und den Zuschauer auf Figurenebene vollkommen abgeholt. Gestört haben mich da eher ein paar billig wirkende Effekte, die stellenweise aus der schönen Immersion rissen. Zwar war von Seiten der Ausstattung und vom Design alles toll erdacht, die CGI-Effekte nicht immer „State-of-the-Art“ oder zumindest oft deutlich als solche zu erkennen.

Wer ungewöhnliche und vor allem bildgewaltige Filme liebt, darf „Three Thousand Years of Longing“ auf jeden Fall mal eine Chance geben. Persönlich hadere ich mit dem Werk. Viele Elemente haben mir extrem gut gefallen, doch während der Sichtung ließ ich mich dennoch viel zu einfach vom Smartphone und anderen Dingen ablenken. Das Treiben war nicht packend genug, um nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen und von daher gibt es nur eine vorsichtige Empfehlung.

6/10

Fotocopyright: LEONINE