Inhalt

Ein in Russland lebender Franzose wird von einer Sondereinheit in seiner Wohnung überrascht und abgeführt. Schlimme Dinge werden ihm vorgeworfen und somit eine sofortige Inhaftierung gerechtfertigt. Seine Unschuld beteuernd ahnt er nicht, wo er hier hineingeraten ist und welche Absichten hinter der perfiden Aktion stecken…

Fazit

„Kompromat“ ist ein Film, der weniger von Action oder hektischen Momenten, vielmehr von seiner eher ruhig und dicht erzählten Handlung lebt. Man konnte sich gut in die Lage des Hauptcharakters hineindenken und tappte ebenso lange wie er im Dunklen. Zwar mag die Ausgangssituation auf den ersten Blick nicht unbedingt sonderlich originell erscheinen („Auf der Flucht“ und Konsorten lassen grüßen), doch ihre Unvorhersehbarkeit fesselt dann schon an den Bildschirm und lässt uns trotzdem ordentlich mitfiebern.

Mir hat gut gefallen, dass die Ereignisse vergleichsweise nüchtern und ohne Effekthascherei erzählt wurden. Der Plot wirkte nicht nur durchdacht, sondern auch glaubwürdig rübergebracht und war somit vielen Mitstreitern eine Nasenlänge voraus. Während andere Titel zumindest nach einer gewissen Zeit in die Actionschiene abdriften, blieben sich die Macher hier treu und brachten die Sache ebenso authentisch zu Ende. Zwar liegen hier angeblich wahre Ereignisse zu Grunde, doch selbst unter dieser Prämisse wird aus Gründen der Dramaturgie oft viel hinzugedichtet.

Technisch und auf Seiten der Darsteller gab es Nichts zu meckern. Die Inszenierung war hochwertig und muss sich nicht vor Produktionen aus Hollywood verstecken. Der leicht „spröde“ und blasse Look sorgte für eine angenehme Atmosphäre, ließ uns gut abtauchen und die stellenweise vorhandene Kälte deutlich spüren. Gilles Lellouche hat super gespielt und sehr glaubwürdig gespielt. Man konnte ihm die Rolle des verzweifelten Opfers schmerzhaft abnehmen und seinen Schritten stets gut folgen.

Richtiges „Actionkino wie es sein soll“ (so der Covertext) ist „Kompromat“ in meinen Augen zwar nicht, aber das war unterm Strich auch völlig in Ordnung so. Die Französen lieferten uns statt dumpfen Geballer einen extrem stark gespielten und vor allem dicht erzählten Thriller, der uns aufgrund seiner authentischen Weise in seinen Bann zog und sich so erfreulich vom üblichen Einheitsbrei abhob. Genrefreunde machen hier definitiv nichts verkehrt und riskieren einen genaueren Blick!

7,5/10

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

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