Inhalt

Als seine Eltern von Nigeria nach England auswanderten, wurde Enitan bei einer vorübergehenden Gastfamilie untergebracht. Er wuchs dort zwar in relativ geordneten Verhältnissen auf, geriet aber insbesondere wegen seiner Hautfarbe oft in Konflikte und sein Frust wuchs mit jeden Tag. Als er mit 16 zum ersten Mal einer Gang von rassistischen Skinheads gegenüberstand, scheint er seine Berufung gefunden zu haben und tut alles für eine Aufnahme in deren Reihen…

Fazit

Die Prämisse von so seltsam und bizarr, dass sie wieder einmal nur das wahre Leben schreiben und sich wohl Niemand ausdenken konnte. Grade dies machte das Geschehen dann ja letztlich auch so interessant, auch wenn die Umsetzung mit kleineren Ungereimtheiten und Längen zu kämpfen hatte.

Wären die Hintergrunde nicht real, so hätte ich oftmals an den gezeigten Dingen gezweifelt und den Film wohl irgendwann einfach abgebrochen. Das Thema war schwierig zu greifen und viele Elemente mit klaren Verstand zumindest nicht auf den ersten Blick nachvollziehbar.

Man konnte weder große Bindung zur Hauptfigur, noch zu dessen vermeintlichen Kumpels herstellen. Die Skins wurden extrem unsympathisch und obendrein >optisch< fragwürdig abgelichtet. Die Gruppe hatte keinerlei Charisma und deren Anführer wirkte wie eine Witzfigur – war bei Weitem kein Derek Vineyard (American History X) oder Hando (Romper Stomper), mehr ein halber Transvestit. Auch wurden deren Motivationen nicht wirklich begründet – sie waren einfach da, irgendwie auf Krawall aus und das war es schon.

Die Darsteller haben ihre Sache solide, aber nicht überragend gemacht. Deren Spiel rangierte auf guten, aber keinem allzu mitreißenden Niveau – was natürlich auch irgendwie durch den unkonventionellen Rahmen geschuldet sein dürfte. Die Inszenierung bewegte sich auf gehobenem TV-Niveau, wirkte stellenweise fast dokumentarisch und das passte soweit ganz gut zum Rest. Der Soundtrack hatte ein paar gute Songs, hätte aber trotzdem etwas mehr an Kultsongs an den Mann bringen dürfen.

„In my Skin“ blieb für mich trotz mittlerweile zweimaliger Sichtung ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite bin ich für diesen Einblick in ein ungewöhnliches Leben dankbar, auf der anderen Seite mangelte es mir gehörig an Empathie zu Figuren und Szenario. Alles fühlte sich ein wenig unrund an und der zuweilen leicht schleppende Verlaufe machte es nicht besser. Wer sich für die Thematik interessiert darf gerne mal einen Blick wagen – wer allerdings nur einen „Szenefilm“ sucht, greift besser zu „This is England“ und Konsorten.

6/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES