Inhalt
Eigentlich wollte sich der Archäologe und Universitätsdozent Indiana Jones endgültig in den Ruhestand verabschieden, doch dann erlangt ihn der Hilferuf der Tochter eines guten Freundes. Angeblich sind Nazis noch immer hinter einem geheimnisvollen Artefakt her, welches den Verlauf der Geschichte auf unschöne Weise verändern könnte…
Fazit
Die zum Teil wirklich verehrenden Kritiken hätten mich fast von einer Sichtung zu Release abgebracht und auf eine Veröffentlichung für Daheim warten lassen. Glücklicherweise habe ich mich dann dennoch in den Kinosessel gezwängt – und ging am Ende mit unerwartet guter Stimmung wieder nach Hause.
„Das Rad des Schicksals“ mag kein absoluter Überhammer gewesen sein, aber trotz kleinerer Längen und Problemen mit der Logik wurde man doch weitestgehend sehr gut bei Laune gehalten. Pacing, Humor und Action haben gepasst, Handlung und Bösewichter mich gegenüber dem letzten Teil endlich wieder versöhnlich gestimmt.
Mads Mikkelsen und seine Nazischergen (wo kommen die bloß alle her und wie blieb die Ausrüstung unentdeckt?) waren jedenfalls charismatischere Figuren als Klischee-Russen oder gar außerirdische Wesen, die im wahrsten Wortes Sinne völlig aus der Luft gegriffen schienen. Man konnte sich gut im Setting fallen lassen und nicht nur beim Intro kamen vertraute Gefühle und viel Nostalgie auf.
Sicherlich brannte das Werk direkt zu Beginn sein größtes Feuerwerk ab und knüpfte dank Verjüngung der Hauptfigur nahezu perfekt an alte Zeiten an, doch auch im späteren Verlauf gab es – neben diversen Gastauftritten alter Bekannter – immer wieder sehenswerte Passagen mit nunmehr altersgerechterer Action. Das Finale (keine Spoiler!) kam dann so unerwartet wie effektvoll, zauberte nach kurzer Verwirrung ein Lächeln auf die Lippen und verpasste dem Ganzen einen witzigen Abschluss.
Ford mag mittlerweile nicht mehr der Jüngste sein, machte seine Sache aber noch immer gewohnt gut und zum Glück nicht allzu unglaubwürdig, wie im Vorfeld wage befürchtet. Seine Rolle wurde ihm erneut gekonnt auf den Leib geschneidert und seine Aktionen waren – wie bereits erwähnt – etwas weniger waghalsig als früher. Einige Kritiken sprachen von einer gewissen Lustlosigkeit, die ich aber absolut nicht erkennen konnte. Vielleicht hätte etwas mehr Selbstironie nicht geschadet, dennoch vermag ich nichts großartig an ihm zu mäkeln.
Helena ging als neuer Sidekick in Ordnung, war weit weniger nervig als der plötzlich aus dem Nichts aufgetauchte Sohn aus dem „Kristallschädel-Film“. Sie hatte zwar ein paar unnötige Dialogzeilen und rang stets mit dem Gewinnen der Sympathien, dennoch war ihre Leistung in Ordnung. Gut gefallen haben mir allerdings die Gastauftritte bekannter Veteranen, die sich ein berechnendes, dennoch schönes Stelldichein gaben.
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird – und bei Filmen darf man sich nicht allzu sehr von negativen Stimmen verunsichern lassen. Nach dem vorherigen beinahe-Debakel waren die eigenen Erwartungen schon eher gedämpft und nach der Sichtung ehrlichweise gehörig übertroffen worden. Es gab zwar ein paar langweilige Momente, ein paar weniger gut geschriebene Figuren und ein paar unnötige Dialoge – doch unterm Strich haben die wohl dosierte Musik, ein noch immer energiegeladener Hauptdarsteller und die stellenweise tolle Atmosphäre überzeugt und die Reihe in meinen Augen würdig zu Ende gebracht. Natürlich hat „Indy“ Potential und es gab bereits schöne Ideen für eine neue Handlung (z.B. durch das Computerspiel „Fate of Atlantis“), doch insgesamt gefiel auch dieser Plot und die vertrauten Widersacher. Ich wurde mehr als solide bespaßt und freue mich auf eine erneute Sichtung im Heimkino!
7,5/10
Fotocopyright: Disney
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