Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Eigentlich ist Sam Lombardo ein recht beliebter Lehrer an einer Schule in einem wohlhabenden Kleinstädtchen in Florida. Eines Tages wird er von einer Schülern des sexuellen Missbrauchs bezichtigt und gerät mächtig in die Enge. Sein Ansehen sinkt allerorten und das Geld reicht auch nur für einen zweifelhaften Anwalt.

Ganz schlimm wird es allerdings, als noch eine zweite Schülerin die Vorwürfe der Hauptklägerin untermauert und behauptet ebenfalls vergewaltigt worden zu sein. Sams Lage scheint immer aussichtsloser, doch plötzlich wendet sich das Blatt…

Fazit

Ich weiß noch sehr gut, wie ich „Wild Things“ damals im Kino gesehen habe. Das geschickte Verwirrspiel zog auf der großen Leinwand unwahrscheinlich in seinen Bann und konnte seinen ausgezeichneten Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht erhalten. Mittlerweile habe ich den Streifen schon einige Male zu Hause genossen und kann ihn mit leichten Einschränkungen noch immer sehr empfehlen.

Damals wie heute gefällt die Geschichte, die mir ihren vielen Wendungen begeisterte und prima bei Laune hielt. Sicherlich wirkten einige Elemente fast schon zu lachhaft überzeugen, doch gerade hier liegt der Spaß in der Sache. „Wild Things“ bemüht sich zwar einem nachdenklichem Grundthema, nimmt sich selbst aber nicht zu ernst, driftet trotz aller Schlenker und unglaubwürdigeren Aktionen nie ins Lächerliche ab. Irgendwann akzeptiert man einfach die gebotenen Ereignisse und grinst nur noch darüber. Es muss ja nicht immer ein Thriller mit exakt nachvollziehbarer Handlung und perfekt abgestimmter Momente sein – manchmal macht ein wendungsreiches und weniger authentisches Werk auch mal mächtig Spaß.

Die Besetzung war schon seinerzeit über jeden Zweifel erhaben. Die männlichen Rollen wurden mit Dillon und Bacon sehr gut besetzt, während Campbell und Richards als sexy Widersacherinnen vollends überzeugen konnten. Wer genau hinschaut, entdeckt auch Richard Wagner und Theresa Russell in den Nebenrollen – doch vor allem ein gewohnt exzellenter Bill Murray überstrahlte den Rest um Längen. Er blüht als schräger Anwalt so richtig genial auf und sorgt bei seinen Szenen für eine lockere Atmosphäre.

Ein Fazit zu „Wild Tings“ fällt mir ein wenig schwer. Der Streifen war seinerzeit sicherlich sehr innovativ und überzeugt auch noch heute mit seinen erstklassigen Wendungen, doch leider funktioniert das Konstrukt nur bei beim ersten Anschauen so richtig gut. Kennt man das Geschehen, so schleicht sich schnell ein bisschen Langweile ein und deshalb bleibt die Bewertung aktuell „nur“ noch bei 7 von 10, was auch gar nicht mal so schlecht ist. Schaut man das Teil zum ersten Mal, darf man einfach noch ein Pünktchen hinzufügen – und schon rangiert der Titel wieder auf einem erstklassigen Niveau.

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures