Inhalt

Charlie ist enorm übergewichtig und übt seine Tätigkeit als Lehrer nur noch vom heimischen Wohnzimmersessel aus. Als ihm seine Gesundheit immer mehr zu schaffen macht, sinniert er über sein Leben nach und möchte vor den baldigen, sich abzeichnenden Tod noch einmal Kontakt zu seiner Tochter herstellen…

Fazit

In der letzten Zeit bekam kaum ein anderer Film solche Vorschusslorbeeren und letztlich auch verdiente Auszeichnungen wie dieser. In „The Whale“ begeistert ein kaum wiederzuerkennender Brendan Fraser in einer Rolle, die sein Leben wohl mit gezeichnet hat, aber auch bei mir als Zuschauer jede Menge eigene Emotionen zum Ausdruck brachte.

„The Whale“ ist ein eher ruhiger und besinnlicher Titel, der trotz mächtiger Präsenz von Fraser auf unnötige Effekthascherei verzichtete und sich auf kleinem Raum mit extrem wenigen Schauplätzen und nur mit einer kleinen Handvoll an Darstellern begnügte. Dialoge und Bilder sorgten oftmals für Gänsehaut und der Atem stockte vielerorten.

Man war bereits nach wenigen Minuten im Geschehen versunken, vergaß sogar das mittlerweile unübliche 4:3 Bildformat, welches hier trotz 4k-Präsentation als Stilmittel gewählt wurde. Die Trostlosigkeit und Dramatik aus Charlies Leben wurde exzellent zum Ausdruck gebracht und verzichtete auf große Erklärungen. Viele Mosaike setzten sich im Laufe der Geschichte nach und nach zusammen, am Schluss hatte der Zuschauer den traurigen Gesamtüberblick und konnte die Zusammenhänge greifen.

Nur nicht nur die übergewichtig dargestellte Figur des Charlie, auch der Rest der Darsteller konnte bedingungslos von sich überzeugen. Sei es seine exzellent agierende Filmtochter oder einfach seine stets präsente Freundin und Pflegerin – allesamt trugen ihren Teil zum Gelingen der Sache bei und weckten viele Sympathien, die den Film so liebenswert und mitreißend machten.

Mit „The Whale“ liefern Regisseur Darren Aronofsky und Hauptakteuer Fraser ein beachtliches Drama mit Tiefgang und Herz ab. Obwohl die Handlung an sich recht unspektakulär war und sich die Wendungen im authentischen Grenzen bewegten, baute sich ein toller Sog auf und man blieb bis zum bitteren Ende mit dem Geschehen im Einklang. Sicherlich mag der „Wiederschau-Faktor“ recht gering ausfallen und der Titel an sich sowieso nicht Jedermanns Geschmack treffen, doch schaut bei Interesse bitte unbedingt mal rein. „The Whale“ ist eine kleine Perle, die heutzutage in eher „lauten“ Gefilden nur noch selten zu sehen und dafür umso mehr zu schätzen ist.

8/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES