Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Im Jahr 2154 hat sich die Gesellschaft endgültig aufgeteilt. Die Erde ist zugemüllt und die Armut groß, während es auf der Raumstation „Elysium“ wahrhaft paradiesisch zugeht. Leider kann sich nur die Elite den neuen Wohlstand leisten und dennoch versuche immer wieder Personen aus der irdischen Unterschicht nach „Elysium“ zu gelangen.

Einer dieser „Flüchtlinge“ ist der vorbestrafte Arbeiter Max – aber nur weil er eh nichts mehr zu verlieren hat und vor seinem Abtreten zudem noch eine gute Tat abliefern will…

Fazit

Ich weiß nicht genau, ob mich nur die am Computerspiel „Deponia“ angelehnte Story nicht vollends überzeugen konnte oder mir einfach die über-stilisierte Inszenierung nicht so recht gefiel. Mit diesem Titel wurde ich trotz lobenswerter Grundidee, ausgereifter Effekte und einem gefälligen Cast nicht warm – kann daher auch heute noch keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen.

Als beispielsweise Jason Bourne oder „Marsianer“ konnte mich Damon immerzu vollends überzeugen, doch hier störte sein (wohl bewusst) überzeichnetes Spiel oftmals gehörig. Man nahm ihm seine obercoole Rolle als Max nicht wirklich ab und wusste bei seinen späteren „Upgrades“ nicht, ob man nun lachen oder weinen soll. Gleiches halt für einen Widersacher, der eher wie ein Penner, statt ein furchteinflößenden Fiesling wirkte und nicht ansatzweise ernst zu nehmen war.

Das war für mich – neben einigen Handlungslücken – dann auch das größte Problem an der Sache. Trotz grundsätzlich gesellschaftskritischer Botschaft und einigen guten dramatischen Aspekten, war mir das Geschehen zu „comichaft“, zu überzeichnet und verwässerte eigene Stärken fortwährend. Man konnte nie richtig abtauchen, störte sich immer wieder an verschiedenen Elementen – was mir normalweise nicht allzu oft passiert und ich die Dinge einfach mal geschehen lasse.

Das fiktive Universum war dagegen interessant erdacht und bildtechnisch beeindruckend umgesetzt. Die Raumstation war imposant, schlüssig konzipiert und „lebendig“. Trotzdem rissen viele Fragen aus der eigentlich so tollen Immersion – und die fielen nicht erst nach, sondern bereits während der Sichtung stets negativ auf.

Warum sollte es denn auf der Erde keine Heilungs-Apparate geben – beispielsweise in den Fabriken, um Arbeiter direkt zu regenerieren? Warum ist „Elysium“ so fortschrittlich und dabei so schlecht gesichert? Warum werden die Flüchtlingsschiffe von der Erde aus und nicht von der Raumstation an sich beschossen? Wurde denn grundsätzlich nicht an ausreichende Verteidigung der Obersicht gedacht?

Diese Liste könnte ich noch ewig so weiterführen und selbst wenn ich viele solcher Kleinigkeiten ausklammere, kommt in meinen Augen – selbst nach wiederholter Sichtung – kein guter Film heraus. Es gab viele lobenswerte Ansätze, beispielsweise eine enorm starke technische Seite, aber das half bei mir nicht gegen die vielen Fragen und Ungereimtheiten entgegen zu wirken und ein Auge zuzudrücken. Den Kauf des hochwertigen Mediabooks (ich glaube damals Müller-Exklusiv) habe ich seinerzeit schon ein wenig bereut…

5,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment