Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Eine Horde vermummter Gestalten stürmt eine Bank und riegelt das komplette Gebäude systematisch ab. Die Besucher und Angestellten werden in unterschiedlichen Räumen eingesperrt und harren der Dinge.

Während sich draußen ein Großaufgebot der Polizei versammelt, sind die Absichten der Gangster nicht klar. Mit dämlichen Aufgaben und Forderungen werden die Beamten hingehalten und Keiner kann sich einen Reim drauf machen. Einzig Bankeninhaber Arthur Case wird so langsam nervös und fürchtet um ein gut bewahrtes Geheimnis…

Fazit

Nach „Firewall“ ist „Inside Man“ ein weiterer Titel, den ich zwischen den Jahren entstaubt und in den Player gelegt habe. Während Ersterer deutlich eingebüßt und nicht mehr wirklich überzeugt hat, faszinierte „Inside Man“ vielleicht sogar noch mehr als bei seiner Uraufführung und gab sich mir gegenüber facettenreicher denn je.

Spike Lee hat mit Denzel Washington, Clive Owen, Jodie Foster oder einem Willem Dafoe einen wirklich großartigen Cast zusammengetragen und Jedem seine passende Rolle zugeteilt. Alle laufen zur absoluten Höchstform auf und tragen ihren Teil zum jederzeit launigen Handlungsverlauf bei. Styling, Mimik, Dialoge – hier passt einfach alles. Man bemerkt an allen Ecken und Enden die Hingabe des Machers und dazu gehört natürlich auch die geschickt ausgetüftelte Handlung.

Alles hat seine Hintertürchen und bei keiner Figur kann man sich um deren Wahrheitsgehalt hundertprozentig sicher sein. Selbst die guten Cops zweifelt man oft an, doch kommt irgendwie gut mit deren (menschlichen) Verhaltensweisen klar. Angefangen beim einfachen Streifenpolizisten, bis hin zum Sonderermittler. Dies verleiht der Sache besondere Würze und macht die Figuren nur konturenreicher und interessanter.

Die knappen zwei Stunden werden nie langweilig und halten durch schlaue Erzählweise selbst beim wiederholten Schauen bei Laune. Die ständigen Zeitsprünge verwirren den Zuschauer überhaupt nicht und animieren zum Mitdenken und Mitschmunzeln. Die Bestandteile sind ausgewogen und kein Part nimmt irgendwie überhand. Zwar wird die Frage nach dem umfangreichen Wissen der Bankräuber nicht beantwortet, aber irgendwie geht das bei all dem Tempo und Witz am Ende fast unter. Man hatte trotzdem ein sehr befriedigendes Gefühl und ein Lächeln auf den Lippen.

„Inside Man“ ist alles andere als ein konventioneller „Heist-Movie“, auch wenn das Grundschema samt Auflösung doch sehr an solche Vertreter erinnert. Hier gibt es tolle Figuren, die genial zusammenarbeiten und so ganz nebenbei noch tiefgründigere Themen wie Polizeigewalt oder Rassismus aufs Korn nehmen. Die Mischung stimmt von Vorn bis Hinten und spricht nach all den Jahren und etlichen Sichtungen immer noch für eine klare Empfehlung.

8/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH