Inhalt
Es gibt einen geheimnisvollen Spalt in der Erde, der auf zwei Seiten von Außenposten im Auge behalten wird. Jedes Jahr erfolgt eine Wachablösung, doch mit dem gegenüber stationierten Personal darf kein Austausch erfolgen. Aktuell sind Drasa und Levi mit dem Job betraut und entgegen der Bestimmungen freunden sich die Beiden über die Ferne miteinander an…
Fazit
Es gibt sie tatsächlich noch – die originellen Filme, bei denen mir selbst das Verfassen einer kurzen (und weitestgehend spoilerfreien) Inhaltsangabe schwierig fällt. Mit „The Gorge“ hat Apple jedenfalls mal wieder einen richtigen Knaller im Sortiment, der in keine Schublade passt und auf seine Weise ein Lächeln auf die Lippen des Cineasten gezaubert hat, sich bereits ein wenig in den Ecken meines Hirnes eingebrannt hat.
Der Streifen vermischt verschiedene Genre-Elemente, ohne dabei seinen roten Faden bzw. seinen einzigartigen spannenden Touch zu verlieren. Gekonnt wurden hier Liebesfilm, Thriller, Action und Mystery miteinander vermengt und glücklicherweise auch mit tollen Darstellern bestückt. Die Handlung gab sich geheimnisvoll bis zur letzten Minute und trotz einigen eher einsam-trostlosen Passagen (aus Sicht der Figuren) wurde es nicht langweilig.
Der Film warf bereits zu frühstem Beginn etliche Fragen auf, machte Neugierig und fesselte mit gekonnter Inszenierung an den Schirm. Der rote Faden (bzw. das Interesse an den Hintergründen der Geschichte) ging nie verloren, eingestreute abseitige Szenen (z.B. der eingeflochtenen Lovestory) lenkten nicht davon ab, stützten sogar recht geschickt das angenehm unvorhersehbarere Gesamtkonstrukt.
Anya Taylor-Joy und Miles Teller machten Ihre Sache hervorragend. Über weite Teile mussten sie das Geschehen von Allein tragen und wurden dieser Aufgabe vollends gerecht. Die Chemie zwischen den Beiden hat gepasst und ihre bereits erwähnte Liebelei verlief im gegebenen Rahmen schmerzfrei und soweit möglich glaubwürdig. Die Inszenierung an sich war ebenfalls sehr gut, auch wenn manche Effekte ihre Herkunft aus dem Computer nicht gänzlich verschweigen konnten. Insgesamt wurde das Szenario aber klasse dargestellt und das Abtauchen ging ohne Probleme.
Viel Licht und nur wenig Schatten. „The Gorge“ war eine tolle Überraschung zum sonstigen Streaming-Allerlei, glänzte mit ungewöhnlichem Setting und nahezu gigantischer Spannungskurve. Das letzte Drittel schwächelte vielleicht ein wenig gegenüber dem furiosen Auftakt, doch irgendwie musste das Treiben ja halbwegs sinnvoll zu Ende gebracht und der Zuschauer mit einem erleichterten Gefühl in den Feierabend entlassen werden. Für mich definitiv eines der ersten Highlights des Jahres 2025 und für alle (offenen) Filmfreunde einen Blick wert.
8,5/10
Fotocopyright: Apple
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