Inhalt

Adam Clay ist Agent im Ruhestand und lebt bei einer altem Dame auf dem Land. Als diese sich eines Tages das Leben nimmt, geht er der Sache auf den Grund und kontaktiert dafür seine früheren Kollegen. Als ehemaliger „Beekeeper“ schreckt er auf seinem Rachefeldzug dann vor Nichts und Niemanden zurück…

Fazit

Im Internet (und da besonders in sozialen Medien) wurde „The Beekeeper“ schon als frühes Highlight des bisherigen Filmejahres gefeiert und entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Richtig enttäuscht ging man am Ende zwar nicht aus dem Kinosaal, doch mehr als ein typischer Statham wurde in meinen Augen aber nicht abgeliefert.

Die Handlung war simpel und diente lediglich als grober Rahmen, um von einer Actionszene zur Nächsten hasten zu können. Kam es dazwischen mal zu Dialogen, waren diese meist nicht der Rede wert und hievten die Sache nicht auf ein neues Level. Im Grunde lief alles vorhersehbar – und abgesehen vom Aspekt der ominösen „Beekeeper“ – nach bekannten Schemata ab.

Statham hat seine Sache routiniert erledigt und lieferte keinen Grund zur Klage. Er gab sich meist recht wortkarg, ließ die Fäuste dafür umso heftiger fliegen. Die Kampfeinlagen waren top choreografiert und relativ hart im Vergleich zu seinen letzten Filmen. Jedoch sollte man die Kirche im Dorf lassen und eine 16er Freigabe hätte (gemessen am unglaubwürdigen Gesamtkontext) auch locker gereicht.

Oftmals war der Film weder Fisch noch Fleisch. Die Integration modernerer Aspekte (Internetbetrug) war von der Idee her ganz in Ordnung, doch deren Umsetzung völlig misslungen. Die seltsamen Call-Center und dortigen Chefs luden eher zum Schmunzeln ein und ein grimmig dreinblickender Rächer erschien darin ein bisschen fehlplatziert. Überhaupt fühlten sich viele Dinge arg konstruiert und an den Haaren herbeigezogen an – und erst recht, dass plötzlich alle wie selbstverständlich wusste, was ein „Beekeeper“ überhaupt ist.

Die härtesten Marines wurden zu Fallobst deklariert und der Secret Services bekam überhaupt kein Vertrauen spendiert. Unsere Hauptfigur schnetzelte sich mühelos durch die Reihen der Elitesoldaten und die Stimmung beim Gegner schwankte zwischen arg eingeschüchtert, bis „geht mir am Arsch vorbei“. Ich schätze Jeremy Irons sehr, doch seine zugeteilte Rolle konnte sich nicht entscheiden, wirkte diesbezüglich einfach schlecht geschrieben. Irgendwie wollte sich die Sache nie so recht ernst nehmen und wirkte unentschlossen auf den Betrachter,

Nach Logik und Sinnhaftigkeit darf man hier nicht fragen, sich ebenfalls nicht über manche vereinfachte Darstellung von komplexeren Sachverhalten wundern. „The Beekeeper“ erinnert an Genrefilme einer vergangenen Epoche und tröstet mit seiner coolen Action immerhin so halbwegs über manche Unzulänglichkeit hinweg. Unterm Strich ein solider, aber keineswegs überragender Vertreter seiner Zunft. Gerne kann es eine Fortsetzung geben – jedoch wünsche ich mir ein wesentlich besseres Script.

Fotocopyright: Leonine