Inhalt

„Finsterworld“ erzählt die Geschichten von unterschiedlichen Menschen, deren Schicksale auf verschiedenen Wegen miteinander verbunden ist. Da gibt es Schüler, die auf Klassenfahrt wildes Mobbing betreiben oder Fußpfleger, die eine romantische Beziehung zu ihren Patienten aufbauen…

Fazit

„Finsterworld“ gehört zu den Filmen, mit denen ich einfach nicht warm geworden bin. Normalerweise habe ich nichts gegen anspruchsvolle Werke und erkenne gerne einen tieferen Sinn hinter den Dingen, doch hier habe ich trotz aller Unvoreingenommenheit einfach nicht ins Geschehen eintauchen können.

Die Unterteilung in einzelne Episoden gab dem Streifen eine interessante Struktur, der man eigentlich immer recht gut folgen konnte. Man sprang stets zwischen den Geschichten hin und her, jedoch in einem angenehmen Tempo, so dass keine Übersicht verloren ging. Schon recht früh zeichnete sich ab, dass die gezeigten Schicksale irgendwo miteinander verwoben sind – weshalb am Ende auch ein großer Knall (zumindest ein „Aha-Moment“) ausblieb.

Das Problem war aber der eigentliche Inhalt der Handlungsstränge, denn hier machte ich oftmals unschöne Langeweile breit. Natürlich hat man viele Anspielungen und derbe Überspitzungen erkannt, sie allenfalls als „ja, zur Kenntnis genommen“ abgetan und nicht unbedingt als witzig oder gelungen empfunden. Auch habe ich weder mich, noch andere Menschen in vielen Situationen wiedererkannt, was der Immersion nicht unbedingt zuträglich war.

Aufgrund des Covertextes bin ich schon einer schrägen Satire mit noch schrägeren Figuren und Parallelwelten ausgegangen und bereits nach kurzer Zeit fühlte ich mich diesbezüglich im falschen Film. Man konnte dem Treiben zwar irgendwo schmerzfrei folgen und bei diversen Bemerkungen der wunderbar agierenden Darsteller kurz lächeln, doch die echte Begeisterung blieb aus. Alles lief etwas unspektakulär und harmlos ab – wenn es dann mal ein paar krassere Aussagen gab, blieb der „Schockmoment“ aus. Weil der Streifen bereits über zehn Jährchen auf dem Buckel hat, haben sich einige Elemente vielleicht auch einfach überholt und passen nicht mehr so ganz ins aktuelle Weltbild. Für mich allenfalls ein durchschnittliches Werk, obwohl ich grade bei deutschen Filmen gerne noch einen Sympathiepunkt dazuaddiere.

Fotocopyright: Alive – Vertrieb und Marketing/DVD