Hardware

Roseland Soundbar vom Action im Kurzcheck

Einleitung

Die Samsung Q900-Soundbar ist mittlerweile mitsamt Subwoofer und Rear-Speakern ins Schlafzimmer gewandert und der gute alte Marantz hat mit neuen Lautsprechern wieder seinen Betrieb im Wohnzimmer aufgenommen. Mit dieser Konstellation bin ich zwar durchaus zufrieden, jedoch ist der “Spieltrieb” mit neuer Hardware damit nicht überwunden. Um bei einfachen TV-Sendungen nicht die stromfressende Anlage einschalten zu müssen, wollte ich mich mal bei (ganz) kleinen Soundbars umschauen und bin bei den letzten Wochenangeboten im Action fündig geworden.

Lieferumfang & erster Eindruck

Die Soundbar kommt in einem recht ansprechenden Karton daher und überrascht mit geringen Gewicht. Im Lieferumfang ist neben einer Fernbedienung (sogar mit Batterien!), dem Netzteil, auch ein HDMI-, ein optisches und ein Klinken-Kabel enthalten. Für einen Preis von knapp 25 Euro ist das auf jeden Fall nicht schlecht.

Die Bar besitzt den Kabeln entsprechende Anschlüsse und sogar Bluetooth (in der Version 5.3) obendrein. Eine Halterung ist nicht dabei (darauf wird sogar auf der Verpackung aufmerksam gemacht), jedoch kann das Teil bei Bedarf mit rückseitigen Ösen dennoch einfach an die Wand montiert werden.

Mit hochglänzenden Oberflächen wirkt die Roseland vergleichsweise edel und ist auf dem ersten Blick auch anständig verarbeitet. Alle Buchsen liefern ordentlichen Halt für die jeweiligen Kabel und die Tasten lassen sich problemlos und mit leichtem “Klicken” bedienen. Weniger optimal die etwas günstig wirkende Fernbedienung, die wir im Idealfall allerdings eher selten benötigen. Sie schaut wie eine beliebige Android-TV-Remote aus, knarzt und der Deckel fällt bereits beim Anschauen ständig ab.

Inbetriebnahme & Klang

Die Inbetriebnahme gestaltet sich als sehr einfach. Beliebige Kabel einstecken, Stromadapter in die Steckdose, einschalten und entsprechende Eingabequelle wählen. In meinem Test habe ich die Verbindung via optischen Kabel und via Bluetooth gewählt – was keinerlei Probleme bereitete. Eine freundliche Damenstimme informiert über Eingangswahl, Pairing-Status und dem Erreichen der maximalen Lautstärke.

Der Klang ist sicherlich das wichtigste Kriterium an einem Hi-Fi-Gadget und hier kann die Soundbar von Roseland leider nur bedingt überzeugen. Musik klingt äußerst dünn und Dialoge ein wenig unausgegoren. Die Sprachverständlichkeit ist grundsätzlich in Ordnung und die Stimmen wahrscheinlich auch klarer als aus vielen TV-Lautsprechern – doch manchmal klingen Dialoge etwas anstrengend.

Einige Stimmen kommen “zischend” und mit komischen Hall daher, wirken unnatürlich und künstlich. Je höher die Lautstärke, desto schlechter wurde die Wiedergabequalität. Noch vor dem Erreichen der relativ geringen Maximallautstärke fingen die Konversationen zu dröhnen an und die Kopfschmerzen begannen.

Musik oder allgemein der Soundtrack von Filmen und Serien erscheinen wenig räumlich und lassen sich klar aus der Bar orten. Dabei wirkt die Bühne jedoch nicht so breit, wie die Bar optisch erscheint, sondern alles kam sehr zentral auf der Mitte des Gehäuses wieder. Es gab keine Abstrahlung zur Seite und der Klang war ziemlich “eng”. Hier haben die integrierten Boxen meines 75″ TVs deutlich bessere Stereo-Eigenschaften – und sogar spürbar mehr an Bass.

Bass ist bei der Roseland gar nicht vorhanden. Ein kleines aufbäumen und kein Knalleffekt bei Explosionen oder Schussgeräuschen. Die Akustik bleibt flach und schwachbrüstig – was im Vorfeld aufgrund fehlenden Subwoofers und dem äußerst geringen Gewicht der Soundbar schon zu erwarten war.

Positiv

  • schönes Design mit Hochglanz-Elementen
  • relativ viele Anschlussmöglichkeiten
  • vergleichsweise großer Lieferumfang
  • moderater Preis

Neutral

  • Sound auf geringen Lautstärken ganz in Ordnung
  • mitgelieferte Kabel recht kurz
  • Fernbedienung mutet eher günstig an

Negativ

  • geringe Maximallautstärke
  • Zischende Dialoge
  • wenig räumlicher Klang

Fazit

Uneingeschränkt kann ich diese Soundbar nicht empfehlen. Für einen Preis von unter 30 Euro konnte man zwar nicht viel erwarten, dennoch habe ich mir einen Ticken mehr an Volumen und vor allem eine weniger aufkratzende Performance bei der Sprachwiedergabe versprochen.

Für einen Drittfernseher im Esszimmer mag die Roseland für die gelegentliche Nutzung ausreichen, doch selbst für das Schlafzimmer wäre mir die Leistung der Bar zu schwach. Taugen die integrierten Lautsprechers eures TVs gar nichts und habt ihr kein höheres Budget, dann greift zu – ansonsten spart euch die Kohle für eine größere Lösung, die einfach mehr Power mit sich bringt.

Wenig Räumlichkeit, geringe Gesamtlautstärke und teilweise anstrengende Sprachverständlichkeit sprechen leider gegen einen Kauf.

Action ist eine eingetragene Marke.

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

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4 Kommentare

    • silverfox1982x

      Ja, das stimmt. Habe mich aber bisher auch noch gar nicht nach einer Lösung diesbezüglich bemüht. Vermutlich kann man bei dieser einfachen Box auch keine Firmware aktualisieren oder gegen eine alternative Variante ersetzen…

  • Tom

    Hab das Teil unter meinen PC-Bildschirm (28″) gebaut. Da funktioniert es noch passabel da man ja sehr nah dran sitzt. Mir fehlt eine Anzeige für den EQ-Modus.
    Da hilft nur Ohren spitzen. Alles in allem für den Preis gerade so noch ok.
    Nix für Musikenthusiasten.

  • Harry

    Mein Erster Eindruck: erstaunlich, wie viel Technik man heute fürs Geld bekommt. Auch wenn tatsächlich nicht viel dran und drin ist, wirkt das Gerätchen ganz wertig. Optisch sehr dezent und gefällig. Das relativ große externe Netzteil sieht ganz gut aus und wird hoffentlich eine Weile halten. Hinter der Stoffbespannung in der Mitte sollen verschiedenfarbige LEDs den jeweiligen EingangsModus anzeigen, sind aber nur schwer zu erkennen. Das Sprachfeedback für den gewählten Eingangsmodus finde ich gut, etwas nervig, aber nicht so brüllend wie bei manch billigem Blutooth-Kopfhörer. Leider gibt es Null Anzeige für Lautstärke und Equalizermodis. Die aktuellen Equalizereinstellungen kann man nur erraten und auch nicht einfach wieder ausschalten sondern muss “durchsteppen”, dazu sollte man wissen, wieviele EQ-Modi es gibt; ich bin mir nach wie vor nicht sicher.
    Ich finde es finde es für die Preisklasse erstaunlich, dass überhaupt eine Ferbedienung möglich ist und die Fernbedienung selbst,find ich noch erstaunlicher. Sehr kompakt aber mit 2 AA Batterien und ein deutlichem Duckpunkt, die sollte sehr lange halten.
    Eingänge gibt es im Überfluss: Bluetooth und sogar ein optischer Eingang sind ein erstaunlich hoher Standard für ein Gerät aus dem Billigsegment, damit sollten Brummschleifen Geschichte sein.
    Klanglich ist die Plastikkiste erwartungsgemäß schwachbrüstig, aber im Nahbereich recht gut klingend, für kleine Räume und geringen Hörabstand durchaus passabel. Zu laut sollte es aber auf keinen Fall werden, das tut dem Gerät auf Dauer sicher nicht gut, und klingt auch nicht gut.
    Das Gerätchen könnte bei richtiger Konfiguration vielleicht sogar zur moderaten Fernsehunterstützung taugen, zumindest bei billigeren TVs mit mittelmäßigem Klang. Hier fehlt eindeutig eine Möglichkeit Links und Rechts zu vertauchen; man kann das Gerät natürlich einfach auf den Kopf stellen oder bei Line-in die Kabel vertauschen. Zum Thema “stellen”: einen Fernseher oder Monitor würde ich nicht versuchen direkt daraufzustellen.
    Für die Bluetooth-Wiedergabe von Handy oder Tablet wiederum sehr nett, leider fehlt ein USB-Port und auch ein Radioteil mit Wecker wäre noch netter gewesen und man hätte eine kleine Stereoanlage. So ist es “nur” ein relativ kompakter, kabelloser Stereo-Aktivlautsprecher mit externem Netzteil.
    Fazit: eine sehr kostengünstige aber auch sehr spezielle Spielerei, die dem einen oder anderen genau gelegen kommen könnte. Für den weniger spezalisierten und technisch weniger versierten und nicht stressresistenten Nutzer sehe ich aber jede Menge Frustpotential. Anspruchsvollere sollten das Billigsegment ohnehin meiden.

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