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Die italienische Mafia zeigt Interesse am lukrativen Glückspiel in Las Vegas und setzt Sam Rothstein als Geschäftsführer für ihr neu erbautes Casino ein. Dieser führt den Laden mit großen Erfolg und schickt regelmäßig Geldkoffer an seine Sponsoren. Eigentlich läuft alles wie am Schnürchen, würde sich nicht Sams Jugendfreund Nicky Santoro ebenfalls in der Stadt der Sünde niederlassen und seine eigenen krummen Geschäfte durchziehen wollen…

Fazit

„Las Vegas, das war für Spieler das, was Lourdes für Gebrechliche und Verkrüppelte war“ – mit solchen Kommentaren aus dem Off bringen die Darsteller die Sache immer wieder exakt auf den Punkt. Mit „Casino“ lieferte Martin Scorsese nach dem Klassiker „GoodFellas“ abermals eine so exakte, wie unterhaltsame Studie über mafiöse Verstrickungen ab und wusste den Zuschauer trotz Überlänge voll bei der Stange zu halten.

„Casino“ war durch und durch ein runder Film. Tempo und Erzählweise machten Laune, ließen keinerlei Längen aufkeimen und der Schwung ging nie verloren. Man startete mit einer interessanten Prämisse und erzählte die Ereignisse dann mit wechselnden Sprechern aus dem Hintergrund. Dabei kommen verschiedene Seiten und verschiedene Ansichten zum Tragen – was dem Ganzen völlig neue Perspektive und andere Denkweisen aufzeigte.

Auf dem Schirm war eigentlich immer was los und grandiose Darsteller drückten sich die Klinke in die Hand. Neben einem grandiosen Robert De Niro und einer atemberaubend schönen Sharon Stone, stahl ein bissiger Joe Pesci allen Anderen immer wieder die Schau. Die Rolle des cholerischen Mafiosi wurde ihm erneut auf den Leib geschneidert und er ging voll darin auf. Kein Wunder, weshalb Regisseur und Darsteller scheinbar gerne miteinander arbeiten. Einen genialeren Gangster gibt es einfach nicht.

Optisch war der Streifen ein Genus. Angefangen bei den opulent ausgestatteten Szenen innerhalb des Casinos, bis hin zu Kostümen und Einrichtungen. Die Immersion war jederzeit perfekt und die zu Grunde liegenden wahren Ereignisse waren greifbar. Die vergangene Epoche wurde eindrucksvoll in Szene gesetzt, die damalige Stimmung mit viel Detailverliebtheit zu Leben erweckt.

Für einen dreistündigen Film benötigt man immer ein wenig Überwindung, doch im Falle eines „Casino“ lohnt es sich voll und ganz. Der Streifen bot zu jeder Zeit großartige Unterhaltung und trumpfte mit wirklich herausragenden Schauspielern auf. Gerne taucht man in diesem Milieu ab, lauscht den Ausführungen der Sprecher und versinkt im Glitzer der Stadt der Sünde. „Casino“ ist hochkarätiges Hollywoodkino der ersten Riege und gehört definitiv in jede gute sortierte Fimsammlung.

Fotocopyright: Universal