Inhalt
Eher per Zufall erhält der ehemalige Sensations-Reporter Steve Everett die Gelegenheit einen zum Tode verurteilten Häftling zu interviewen. Bereits bei seinen kurzen Recherchen zur Sachlage fallen ihm allerdings einige Ungereimtheiten auf, die eine Vollstreckung möglicherweise noch in letzter Minute verhindern können…
Fazit
Bei „True Crime“ schlagen zwei Herzen in meiner Brust, weshalb eine echte Empfehlung in meinen Augen etwas schwierig ist. Auf der einen Seite erhalten wir einen relativ gemächlich erzählten, aber halbwegs packenden Thriller, auf der anderen Seite ein seltsam eingeflochtenes Familiendrama, welches seine Hauptfigur stets in einem ziemlich Licht dastehen ließ.
Nichts gegen Charakterzeichnung und Tiefe, doch hier war der Titel stellenweise arg über sein Ziel hinausgeschossen. Sei es (wie bereits erwähnt) bei den Hintergründen seiner Hauptfigur oder den Gefühlen bei der Person hinter Gitterzellen. Man wollte den Zuschauer unbedingt emotional anpacken, hat es dabei meist einen Ticken zu sehr auf die Spitze getrieben und manche Szenen ein seltsames Ausmaß an Gefühlsduselei verpasst.
Davon abgesehen war die Story – oder zumindest die Idee dahinter – aber nicht übel, obwohl viele Elemente hier doch arg zusammenkonstruiert wirkten. Irgendwie wollte man nie so recht glauben, dass die offiziellen Ermittlungen so schnell beendet und wichtige Dinge außer Acht gelassen wurden – die unserem Hauptdarsteller in gefühlt nur wenigen Sekunden auffielen. Auch hat man sich einige Dinge viel zu einfach gemacht, korrekte Zeiten und Abläufe gar nicht so recht hinterfragt und als Fakt genommen (auch von unserem ach so seriösen Reporter).
Die Inszenierung war absolut in Ordnung gab keinen Grund zur Klage. Für mein Empfinden hatte der Streifen einen etwas älteren Look, als seine eigentliche Entstehungszeit es suggerieren könnte, doch das war kein Problem und passte auch prima zum gealterten Hauptdarsteller – der seine Sache gewohnt gut und mit viel Augenzwinkern gegenüber seinen weiblichen Kollegen machte.
Allein wegen den Konversationen zwischen Eastwood und Woods ist der Film für Fans des Kultstars eigentlich schon eine dicke Empfehlung wert. Der Rest erhält aber auch einen durch und durch routiniert gemachten Thriller, der an manchen Ecken halt etwas zugrechtgefeilt wirkt und manchmal einen Hauch zu dick aufträgt.
7/10
Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)
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