Filmbesprechungen

Der Schuh des Manitu

Inhalt

Abahachi und sein Blutbruder Ranger stehen vor einem großen Problem. Gemeinsam wollten sie ein neues Stamm-Lokal eröffnen und wurden dann vom finsteren Santa Mario übers Ohr gehauen. Nicht nur ein großer Schuldenberg, auch die damit verbundene Ungnade bei den Schoschonen macht den Helden enorm zu schaffen. Zum Glück entsinnen sie sich noch an eine mysteriöse Schatzkarte…

Fazit

Im Laufe der Jahre verändern sich Humor und bestimmte Vorblieben. Während “Der Schuh des Manitu” vor rund 25 Jahren noch den Nerv der Zeit trafen und die Nähe zur damals noch aktuellen und beliebten “Bullyparade” mit sich brachte, weht für mich heute nur noch ein laues Lüftchen in den Weiten des Wilden Westens.

Der Humor entsprach dem, was uns Fernsehsendung und unzähliges Trailer-Material im Vorfeld versprachen und natürlich wurden auch hier die wenigen echten Highlights bereits zum Erbrechen präsentiert. Im Kern blieb dann nur ein simpler Klamauk – der mit seiner unbeschwerten Weise zu einem beachtlichen Erfolg in den Kinos wurde.

Die Handlung war schlicht gestrickt und mit viel Nonsens gespickt. Sie bot halt irgendwie einen Rahmen für unzählige Gags, von denen einige ja wirklich aufgegangen und sogar einen gewissen Kultstatus erarbeitet haben. Abseits dessen keimten aber schon seinerzeit ein paar Längen auf, die mit heutigen Augen (und dem heutigen Verständnis von Humor) leider offensichtlicher ins Auge stießen.

Zwar haben Herbig und Konsorten (insbesondere Sky du Mont) solide performt, doch ob man hier unbedingt von großen Kino-Niveau sprechen konnte, sei dahingestellt. Überhaupt fühlte sich der Film eher wie eine kostengünstige Fernsehproduktion mit Festspiel-Touch an, denn ein hochwertiger Blockbuster – aber wahrscheinlich war dies auch so gewollt und es sollte zum allgemeine Charme beitragen.

Als kurze Sketche in einer Comedy-Show waren Abahachi und Gefolgschaft immer recht witzig und immer wieder für herzhafte Lacher gut – doch ein größeres Format steht nicht automatisch für eine größere Anzahl an Gags. Obwohl der Film vergleichsweise kompakt ausfiel, tummelten sich viele Durchhänger und vor allem eine hohe Zahl weniger witziger Momente bzw. Szenen mit einem Humor, der heute beim gereiften Publikum nur noch bedingt zu zünden vermag. Als guten Kontrast sehe ich beispielsweise die “Otto-Filme”, deren eigenwilliger vielleicht auch etwas primitiver Umgangston mich heute vorzüglich unterhalten – “Der Schuh des Manitu” ist mehr doofer Klamauk, den man sich leider nicht mehr so gut anschauen kann.

4,5/10

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures)

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